Märkte unter Druck: Zölle erschüttern globales System
US-Gericht erklärt Trumps Zölle für illegal, WTO warnt vor größter Handelsstörung seit 80 Jahren. Gold und Öl als Krisenwerte im Fokus bei steigender Volatilität.

- US-Berufungsgericht stuft Trump-Zölle als rechtswidrig ein
- WTO meldet historischen Einbruch bei Welthandelsregeln
- Gold erreicht neue Rekordhöhen als sichere Anlage
- Kanadas Industrie schrumpft siebten Monat in Folge
Die Finanzmärkte erleben einen turbulenten September-Start. Während US-Präsident Donald Trump seine aggressive Zollpolitik weiter vorantreibt, zeigen sich bereits erste Risse im globalen Handelssystem – mit weitreichenden Folgen für Anleger weltweit.
Rechtliche Zweifel verstärken Unsicherheit
Ein geteiltes US-Berufungsgericht erklärte die meisten Trump-Zölle für illegal und erschütterte damit ein zentrales Instrument der amerikanischen Wirtschaftspolitik. Bis zum 14. Oktober bleiben die Abgaben zwar bestehen, doch die Märkte reagieren nervös auf die Rechtsunsicherheit. „Falls der Oberste Gerichtshof die Zölle für illegal erklärt, muss die Regierung das ganze Geld zurückzahlen“, warnt Robert Pavlik von Dakota Wealth.
Die Folgen sind bereits spürbar: Renditen auf langlaufende US-Staatsanleihen stiegen auf Mehrmonatshochs, während die Volatilität an der Wall Street anzog. Der VIX-Index erreichte den höchsten Stand seit drei Wochen.
Welthandel bricht ein
Die Welthandelsorganisation (WTO) schlägt Alarm: Der Anteil des Welthandels, der unter den Regeln der WTO abgewickelt wird, ist von 80 auf nur noch 72 Prozent gefallen. „Wir erleben die größte Störung der globalen Handelsregeln seit 80 Jahren“, erklärt WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala.
Besonders dramatisch zeigen sich die Auswirkungen in Kanada. Dort schrumpfte die Fertigung den siebten Monat in Folge, der Einkaufsmanagerindex verharrte bei schwachen 48,3 Punkten. Kanadische Hersteller beklagen massiv rückläufige Nachfrage aus den USA, ihrem wichtigsten Absatzmarkt.
Europa sucht neue Wege
Während die etablierten Handelsbeziehungen bröckeln, entstehen neue Muster. Indien plant eine massive Diversifizierung seiner Pharmaexporte weg von den USA hin zu Russland, Brasilien und den Niederlanden. Das Land fürchtet, dass die bisherige Ausnahme von Trumps Zöllen nicht von Dauer sein könnte.
Gleichzeitig zeigt sich Europa gespalten: Großbritannien und Italien führten mit Rekordemissionen von 49,6 Milliarden Euro den größten Anleihentag der Geschichte an. Doch die Kosten steigen dramatisch – britische 30-jährige Staatsanleihen rentieren so hoch wie seit 1998 nicht mehr.
Rohstoffe als sicherer Hafen
Angesichts der Unsicherheit flüchten sich Anleger in traditionelle Krisenwährungen. Gold erreichte bei 3.508 Dollar je Unze ein neues Rekordhoch, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Auch Silber stieg auf 14-Jahreshochs.
Öl profitiert von geopolitischen Spannungen: Brent-Rohöl gewann 1,5 Prozent auf über 69 Dollar, während sich der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine verschärft.
Ausblick bleibt trüb
Die kommenden Wochen werden entscheidend. Am Freitag stehen die US-Arbeitsmarktdaten an, die über das weitere Vorgehen der Federal Reserve entscheiden könnten. Die Märkte preisen eine 92-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung ein.
Doch die größte Unbekannte bleibt die Handelspolitik. Sollte der Oberste Gerichtshof Trumps Zölle kippen, könnte das zu einer Neubewertung der gesamten globalen Handelsarchitektur führen. Die WTO warnt bereits vor weiteren Verwerfungen bis 2026.
Für Anleger bedeutet das: Die Zeiten stabiler, vorhersagbarer Märkte scheinen vorerst vorbei. Wer jetzt investiert, muss mit erhöhter Volatilität und unerwarteten Wendungen rechnen.
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