Mercedes Aktie: Zwischen Zinsfalle und Zollkrieg?

Mercedes lockt mit hohen Zinsen auf Aktienanleihen, während Handelsstreitigkeiten mit den USA die Aktienperspektiven trüben. Konzernchef Källenius fordert regulatorische Entlastung.

Die Kernpunkte:
  • Aktienanleihe mit 10,5% Verzinsung im Angebot
  • Handelskonflikt mit USA belastet Mercedes
  • Forderung nach gegenseitiger Anerkennung von Fahrzeugstandards
  • Neue E-Modelle als Hoffnungsträger

Die Rendite-Landschaft für Sparer wird immer karger. Nach der jüngsten Senkung des Einlagensatzes durch die Europäische Zentralbank auf nur noch 2,00 Prozent schrumpfen die Zinsen für Tages- und Festgelder zusehends. Eine Entwicklung, die Anleger nach renditestarken Alternativen Ausschau halten lässt. Ein Angebot auf eine Aktienanleihe des Stuttgarter Autobauers, das mit 10,5 Prozent Zinsen lockt, macht da schnell die Runde. Doch ist das wirklich ein Grund zur Sorge oder eine willkommene Chance?

Auf den ersten Blick erscheint eine solche Verzinsung verlockend. In Zeiten, in denen klassische Sparformen kaum noch Ertrag abwerfen, könnte eine derartige Aktienanleihe für risikobereitere Anleger eine interessante Beimischung darstellen. Man fragt sich unweigerlich, welche Kalkulation dahintersteckt und ob der zugrundeliegende Wert, die Aktie des Automobilkonzerns, tatsächlich so viel Potenzial birgt – oder ob hier Risiken eingepreist werden, die auf den zweiten Blick deutlicher hervortreten.

Transatlantische Spannungen als Damoklesschwert?

Denn während auf der einen Seite mit attraktiven Zinsen geworben wird, sieht sich der Konzern an anderer Front mit handfesten handelspolitischen Herausforderungen konfrontiert. Konzernchef Ola Källenius drängt die EU-Kommission unmissverständlich dazu, im schwelenden Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten nicht nur über Zölle, sondern auch über regulatorische Hürden zu verhandeln. Ein Ruf nach mehr Realpolitik und Flexibilität hallt aus Stuttgart.

Der Vorschlag, eine gegenseitige Anerkennung von Fahrzeugstandards wiederzubeleben, ähnlich dem gescheiterten TTIP-Abkommen, zielt darauf ab, die enorme Komplexität und die damit verbundenen Kosten in der Fahrzeugentwicklung zu reduzieren. Derzeit müssen Modelle oft doppelt für die unterschiedlichen, wenn auch ähnlichen, Regularien in der EU und den USA entwickelt werden – ein teurer und zeitraubender Prozess. Källenius brachte sogar die Idee ins Spiel, für jedes exportierte Fahrzeug ein Importfahrzeug der Gegenseite zollfrei zu stellen. Ein Vorstoß, der auf beiden Seiten des Atlantiks Gehör finden soll und potenziell als Blaupause für umfassendere Handelsabkommen dienen könnte. Ob dieser diplomatische Vorstoß Früchte tragen wird, dürfte für die Exportnation Deutschland und ihre Schlüsselindustrie von entscheidender Bedeutung sein.

Elektrische Hoffnungsschimmer am Horizont?

Doch was bedeutet das alles für die Perspektiven des Unternehmens, das ja auch mit neuen Produkten wie dem elektrischen CLA als potenziellem Dienstwagen-Liebling aufwartet? Die Stuttgarter scheinen also nicht nur auf der politischen Bühne, sondern auch an der Produktfront aktiv zu sein, um sich für die Zukunft zu rüsten. Die Frage bleibt: Können innovative Modelle und diplomatische Initiativen die drohenden Wolken eines Handelsstreits vertreiben oder steht dem Automobilriesen eine unruhige Zeit bevor? Anleger dürften die Entwicklungen an beiden Fronten mit Argusaugen verfolgen.

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