Mercedes-Benz Aktie: Doppelimpuls

Mercedes-Benz nutzt die Feiertagsruhe an den deutschen Börsen für zwei zentrale Weichenstellungen: einen Einstieg beim chinesischen Technologieanbieter Qianli Technology und einen Vergleich in den USA zu Altlasten aus der Diesel-Ära. Damit treffen eine strategische Investition in autonomes Fahren und die Bereinigung juristischer Risiken aufeinander. Wie ordnet sich diese Kombination für die Bewertung des Konzerns ein?
- 3-%-Beteiligung an Qianli Technology in China
- Investitionsvolumen: rund 1,34 Mrd. Yuan (ca. 191 Mio. US-Dollar)
- Verpflichtende Haltefrist von 12 Monaten
- Vergleich in den USA über knapp 150 Mio. US-Dollar zu Diesel-Vorwürfen
- Handel in Deutschland ruht, Kursreaktion erst am Montag erwartet
China-Deal: Softwarekompetenz stärken
Die wichtigste Nachricht für die strategische Ausrichtung kommt aus China. Mercedes-Benz hat den Erwerb einer 3-prozentigen Beteiligung an Chongqing Qianli Technology abgeschlossen, einem auf intelligente Fahrsysteme und Smart-Cockpit-Technologien spezialisierten Unternehmen.
Der Konzern investiert dafür rund 1,34 Milliarden Yuan, umgerechnet etwa 191 Millionen US-Dollar. Mit dem Kauf von rund 135,6 Millionen Aktien steigt Mercedes-Benz zum fünftgrößten Anteilseigner von Qianli auf. Die Transaktion wurde am 23. Dezember finalisiert und nun offiziell gemacht.
Die Eckdaten des Einstiegs:
- Investitionssumme: 1,34 Mrd. Yuan (≈ 191 Mio. USD)
- Beteiligung: 3,0 %
- Partner: Qianli Technology (Schwerpunkt autonomes Fahren und Smart Cockpit)
- Stellung: Mercedes-Benz wird fünftgrößter Aktionär
- Haltefrist: Mindesthaltedauer der Anteile von 12 Monaten
Der Schritt zielt klar darauf ab, die lokale Software- und Entwicklungskompetenz im Bereich autonomes Fahren im besonders wettbewerbsintensiven chinesischen Markt auszubauen. Qianli, an dem auch Geely beteiligt ist, soll dabei als technologische Plattform dienen.
USA: Vergleich zu Diesel-Vorwürfen
Parallel zu den Investitionen in Asien bereinigt der Konzern Altlasten in Nordamerika. Mit einer Koalition von US-Generalstaatsanwälten wurde ein Vergleich von knapp 150 Millionen US-Dollar geschlossen. Die Vorwürfe betreffen Emissionswerte älterer Dieselfahrzeuge, die zwischen 2008 und 2016 produziert wurden.
Die Vereinbarung beendet langwierige Untersuchungen zu angeblich irreführenden Angaben bei Emissionen. Mercedes-Benz weist die Vorwürfe weiterhin zurück und erkennt keine Haftung an, akzeptiert aber die Zahlung zur Beendigung des Verfahrens.
Die Summe setzt sich aus einer direkten Zahlung von 120 Millionen US-Dollar an die Bundesstaaten sowie zusätzlichen bedingten Zahlungen zusammen. Damit wird ein schwer kalkulierbares Rechtsrisiko aus der Bilanzperspektive entfernt, auch wenn die Liquidität kurzfristig belastet wird.
Ausblick auf die Kursreaktion
Für Aktionäre ergibt sich ein gemischtes, aber klar strukturiertes Bild:
- Strategische Stärkung in China durch den Einstieg bei Qianli Technology, der gezielt die digitale und softwareseitige Wettbewerbsfähigkeit adressiert.
- Bilanzielle Klarheit durch den US-Vergleich, der ein langjähriges juristisches Risiko beendet.
Da Xetra und die Frankfurter Börse heute feiertagsbedingt geschlossen sind, wird eine unmittelbare Kursreaktion in Deutschland erst am Montag sichtbar sein. Der heute geöffnete US-Handel kann jedoch bereits erste Hinweise liefern, wie internationale Investoren das Zusammenspiel aus Zukunftsinvestition in China und Rechtsbereinigung in den USA gewichten.
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