Meyer Burger Technology Aktie: Fehlentscheidungen getroffen?
Der Schweizer Solartechnik-Pionier Meyer Burger wird nach gescheiterten Rettungsbemühungen von der Börse genommen und zerschlagen. Das Unternehmen konnte trotz technologischer Stärken nicht profitabel wirtschaften.

- Delisting nach fehlendem Jahresabschluss 2024
- Nachlassverfahren für Schweizer Gesellschaften läuft
- Verkauf von Produktionsanlagen an indischen Hersteller
- Drastischer Personalabbau von 1050 auf 850 Mitarbeiter
- Hohe Verschuldung und negative Eigenkapitalrendite
Der Schweizer Solartechnik-Pionier steht vor dem endgültigen Aus. Die SIX Exchange hat das Delisting angeordnet, während Nachlassverfahren laufen. Was einst als Hoffnungsträger der europäischen Solarindustrie galt, wird nun Stück für Stück zerschlagen.
Börsenabschied nach verpassten Fristen
Meyer Burger konnte seinen Jahresbericht 2024 trotz mehrfacher Fristverlängerungen nicht einreichen. Die Konsequenz: Exchange-Regulation ordnete im September das Delisting an. Parallel läuft bereits ein Nachlassverfahren für die Schweizer Gesellschaften – nachdem im Mai bereits Insolvenz für die deutschen Töchter angemeldet wurde.
Das Management suchte monatelang nach einem strategischen Investor für die Gesamtgruppe. Erfolglos. Jetzt wird das Unternehmen in Einzelteilen verkauft. Ein bedeutender Schritt: Der Verkauf von Produktionsausrüstung für Solarmodule an den indischen Hersteller Waaree.
Drastischer Personalabbau bereits vollzogen
Schon im September 2024 kündigte Meyer Burger eine radikale Schrumpfkur an:
- Globale Belegschaft sollte von 1.050 auf 850 Mitarbeiter reduziert werden
- Europäische Standorte besonders stark betroffen
- US-Produktion in Arizona sollte ausgebaut werden
- 1,5-GW-Fabrik in Goodyear galt als einziger HJT-Hersteller der USA
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache
Trotz technologischer Exzellenz in der Heterojunction-Technologie scheiterte Meyer Burger an der Profitabilität. Die Kennzahlen waren dramatisch:
- Verschuldungsgrad: über 655%
- Langfristige Verschuldung zu Eigenkapital: über 614%
- Eigenkapitalrendite: -72,76%
Der intensive Preisdruck durch chinesische Überkapazitäten machte selbst die höheren Wirkungsgrade der HJT-Technologie wirtschaftlich wertlos. Die Mehrkosten ließen sich am Markt nicht durchsetzen.
Was bleibt von der Solarvision?
Für Aktionäre bedeutet das Delisting den Totalverlust. Die Aktie, einst bei über 17 CHF, notierte zuletzt bei wenigen Rappen. Das Nachlassverfahren lässt keine Hoffnung auf Beteiligung an Liquidationserlösen.
Ironisch: Während Meyer Burger verschwindet, könnte die HJT-Technologie überleben. Der Transfer von Know-how und Ausrüstung an Hersteller wie Waaree zeigt – die Technologie hatte Wert, nur nicht in der ursprünglichen Struktur.
Das Ende markiert ein weiteres Scheitern europäischer Technologieführer im globalen Solarkampf gegen asiatische Kostenführer.
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