Micron Aktie: Insider verkaufen Millionen

Micron Technology liefert aktuell Rekordergebnisse ab und profitiert massiv vom KI-Boom. Die Aktie markierte neue Allzeithochs, Analysten überbieten sich mit Kaufempfehlungen. Gleichzeitig liquidieren Führungskräfte ihre Positionen im großen Stil – allein CFO Mark Murphy trennte sich von Anteilen im Wert von 28,4 Millionen Dollar. Wie passt das zusammen?

Explosives Wachstum im Speichergeschäft

Die Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 (bis November 2025) übertrafen die Erwartungen deutlich. Micron erzielte einen Umsatz von 13,64 Milliarden Dollar – ein Plus von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark entwickelte sich das Cloud-Speichergeschäft, getrieben durch die enorme Nachfrage aus Rechenzentren.

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Noch bemerkenswerter fällt der Ausblick aus: Für das laufende zweite Quartal prognostiziert das Management einen Umsatz von rund 18,7 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Wachstum von 132 Prozent im Jahresvergleich. Die operative Marge kletterte bereits im ersten Quartal auf 47 Prozent, nachdem sie zuvor bei 25 Prozent lag. Für das kommende Quartal peilt Micron eine Bruttomarge von etwa 68 Prozent an.

HBM-Kapazitäten komplett ausverkauft

Der zentrale Treiber hinter dieser Entwicklung ist High Bandwidth Memory (HBM), eine Speichertechnologie, die für KI-Beschleuniger unverzichtbar ist. Micron bestätigte, dass die HBM-Produktionskapazitäten für das gesamte Kalenderjahr 2026 bereits vollständig verkauft sind.

Um auf die außergewöhnliche Nachfrage zu reagieren, erhöhte das Unternehmen die Investitionsausgaben für 2026 auf 20 Milliarden Dollar. Der geschätzte Gesamtmarkt für HBM soll nun bereits 2028 ein Volumen von 100 Milliarden Dollar erreichen – zwei Jahre früher als ursprünglich angenommen. Microns Marktanteil in diesem lukrativen Segment wuchs von vier Prozent im Jahr 2024 auf über 20 Prozent Anfang 2025.

Analysten heben Kursziele deutlich an

Trotz der kräftigen Kursrally erscheint die Bewertung moderat: Micron handelt beim Neunfachen des für 2026 erwarteten Gewinns. Die Konsensschätzung für den Gewinn je Aktie liegt bei 31,88 Dollar.

Bank of America stufte die Aktie von “Neutral” auf “Kaufen” hoch und setzte das Kursziel bei 300 Dollar an. Citi zog nach und erhöhte das Ziel ebenfalls auf 300 Dollar. Über 90 Prozent der Analysten empfehlen die Aktie zum Kauf.

CFO verkauft für 28 Millionen Dollar

Während institutionelle Investoren zugreifen, nutzen Unternehmensinsider die hohen Kurse zum Ausstieg. CFO Mark Murphy verkaufte am 30. Oktober 2025 insgesamt 126.000 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 225,31 Dollar – Erlös: 28,4 Millionen Dollar.

Murphy steht nicht allein da. In den vergangenen sechs Monaten gab es über 100 Insider-Verkäufe bei Micron, aber keinen einzigen dokumentierten Kauf durch Führungskräfte am freien Markt. Auch CEO Sanjay Mehrotra reduzierte seine Position um etwa 180.000 Aktien.

Fundamentale Stärke trifft auf Gewinnmitnahmen

Die operative Entwicklung bei Micron könnte kaum besser sein. Mit ausverkauften Kapazitäten bis 2027 und erheblicher Preissetzungsmacht steht das Unternehmen fundamental stark da. Die massiven Insider-Verkäufe signalisieren allerdings, dass Führungskräfte die aktuellen Bewertungsniveaus als attraktiven Ausstiegszeitpunkt betrachten – trotz positiver Geschäftsaussichten. Die niedrige Bewertungskennzahl von unter neun beim KGV kontrastiert mit diesem Verhalten und wirft die Frage auf, ob die Markterwartungen für die kommenden Jahre bereits vollständig eingepreist sind.

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