Mutares Aktie: Dividendenrausch trifft auf Realitätscheck?
Mutares plant 2-Euro-Dividende nach Rekordjahr 2024, doch erste Quartalsdaten 2025 zeigen Ertragseinbrüche. Ambitionierte Wachstumspläne bis 2028.

- 12 % Umsatzwachstum auf 5,26 Mrd. Euro in 2024
- Dividendenvorschlag von 2,00 Euro pro Aktie
- Q1 2025: EBITDA rutscht auf -30,1 Mio. Euro
- 10-Milliarden-Umsatzziel bis 2028 angepeilt
Mutares zündet die nächste Stufe: Die Beteiligungsgesellschaft bestätigt glänzende Zahlen für 2024 und stellt Aktionären eine attraktive Dividende in Aussicht. Doch trüben erste Zahlen aus dem laufenden Jahr und die strukturelle Abhängigkeit von erfolgreichen Unternehmensverkäufen das Bild? Die ambitionierten Wachstumspläne bis 2028 werfen die Frage auf, ob der eingeschlagene Kurs nachhaltig ist.
2024: Ein Jahr der Erfolge und üppigen Ausschüttungen
Die gestern vorgelegten, testierten Jahres- und Konzernabschlüsse für 2024 bestätigen die bereits Ende April kommunizierten, starken vorläufigen Zahlen. Der Konzernumsatz kletterte um beachtliche 12 % auf 5,26 Milliarden Euro. Auch die Mutares-Holding selbst konnte ihre Umsatzerlöse um 6 % auf 109,8 Millionen Euro steigern, was zu einem Jahresüberschuss von 108,3 Millionen Euro führte. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung waren der Verkauf von Frigoscandia sowie die Transaktionen rund um Steyr Motors, die der Holding einen Liquiditätszufluss von rund 70 Millionen Euro bescherten.
Vor diesem Hintergrund plant das Management, der Hauptversammlung am 2. Juli 2025 eine Dividende von 2,00 Euro pro Aktie vorzuschlagen – ein klares Signal an die Anteilseigner.
Schattenseiten: Q1 2025 und die Abhängigkeit von Exits
Doch wo Licht ist, ist oft auch Schatten. Der Blick auf das erste Quartal 2025 zeigt ein differenzierteres Bild. Zwar stieg der Konzernumsatz weiter um 13 % auf 1,53 Milliarden Euro. Gleichzeitig sank das Nettoergebnis der Holding jedoch auf 29,5 Millionen Euro, verglichen mit 51,3 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Noch deutlicher wird die Herausforderung beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Adjusted EBITDA) auf Konzernebene: Dieses rutschte im ersten Quartal 2025 mit -30,1 Millionen Euro ins Minus, nach +14 Millionen Euro im Vorjahr. Bereits 2024 lag das Adjusted EBITDA des Konzerns bei -85,4 Millionen Euro, was die Volatilität des Geschäftsmodells und die hohe Abhängigkeit von erfolgreichen, ertragsstarken Unternehmensverkäufen ("Exits") unterstreicht.
Strategische Weichenstellungen: Magirus vor dem Umbruch
Dass Mutares jedoch nicht nur auf Exits setzt, sondern seine Portfoliounternehmen aktiv transformiert, zeigt das Beispiel Magirus. Der traditionsreiche Hersteller von Feuerwehrtechnik, erst im Januar 2025 übernommen, hat gestern einen umfassenden Transformationsplan vorgestellt. Die Ziele sind ambitioniert:
- Steigerung des Jahresumsatzes auf über 750 Millionen Euro bis 2030.
- Erreichen von Netto-Null-Emissionen in der Produktion.
- Gründung neuer Tochtergesellschaften in vier Ländern und Aufbau von Produktionsstätten in Rumänien und Kroatien.
- Erschließung neuer Märkte durch die Division "Magirus Defense".
Ein Führungswechsel begleitet diesen Neustart: Zum 1. Juli 2025 übernimmt Fatmir Veselaj als Group CEO, während Thomas Hilse in den Aufsichtsrat wechselt. Kann dieser Plan die Tochtergesellschaft nachhaltig profitabel machen?
Mutares: Kurs auf 10 Milliarden Umsatz?
Trotz der operativen Herausforderungen in Teilen des Portfolios hält Mutares an seinen ehrgeizigen Zielen fest. Für das laufende Jahr 2025 peilt das Management einen Konzernumsatz zwischen 6,5 und 7,5 Milliarden Euro sowie einen Jahresüberschuss der Holding von 130 bis 160 Millionen Euro an. Bereits angestoßene Verkaufsprozesse für Portfoliounternehmen mit einem kumulierten Umsatz von 1,85 Milliarden Euro sollen Bruttoerlöse von über 200 Millionen Euro für die Holding generieren.
Bis 2028 soll der Konzernumsatz sogar die Marke von 10 Milliarden Euro knacken und der Jahresüberschuss der Holding auf 200 Millionen Euro steigen. Die Expansion nach China, in die USA und nach Indien soll dieses Wachstum stützen. Die Aktie selbst zeigt sich trotz eines leichten Rückgangs heute auf 34,25 Euro seit Jahresbeginn mit einem Plus von über 27 % stark, was das Vertrauen einiger Marktteilnehmer in die langfristige Strategie widerspiegeln könnte, wenngleich die hohe Volatilität eine konstante Begleiterscheinung bleibt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Weichenstellungen greifen und die ambitionierten Ziele erreichbar sind.
Mutares-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Mutares-Analyse vom 6. Juli liefert die Antwort:
Die neusten Mutares-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Mutares-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 6. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Mutares: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...