Mutares Aktie: Trotz BaFin-Prüfung auf Einkaufstour
Mutares schließt trotz BaFin-Prüfung vier Großübernahmen ab und bestätigt mit starken Halbjahreszahlen die Wachstumsprognose für 2025.

- Vier Akquisitionen in sechs Wochen umgesetzt
- BaFin prüft Bilanzierungsvorschriften für 2023
- Halbjahresgewinn steigt um 32 Prozent
- Umsatzprognose von bis zu 7,5 Milliarden Euro bestätigt
Während die deutsche Finanzaufsicht BaFin die Bücher prüft, scheint Mutares völlig unbeeindruckt: Vier Großakquisitionen in nur sechs Wochen zeigen, dass der Private-Equity-Spezialist seinen aggressiven Expansionskurs unbeirrt fortsetzt. Doch kann diese Offensive die Zweifel der Regulatoren zerstreuen? Oder wird die laufende Bilanzprüfung zur Belastung für die ehrgeizigen Wachstumspläne?
Akquisitions-Marathon trotz regulatorischer Wolken
Mutares lässt sich nicht bremsen. Seit Anfang August hat das Münchener Unternehmen gleich vier bedeutende Übernahmen verkündet oder abgeschlossen – und das, während die BaFin ihre Jahresabschlüsse 2023 unter die Lupe nimmt.
Den Auftakt machte Anfang August die Übernahme der inTime Group von Super Group Limited. Das Transport- und Logistikunternehmen bringt rund 115 Millionen Euro Umsatz mit. Wenige Tage später folgte die Vereinbarung zur Übernahme der Kran-Sparte von Hyva – ein 100-Millionen-Euro-Geschäft.
Der Höhepunkt kam jedoch Anfang September: Gleich zwei Deals auf einmal. Kawneer EU, ein führender Hersteller von Aluminium-Fenster- und Fassadensystemen, wechselt von Arconic zu Mutares. Parallel dazu wurde die Übernahme von Fuentes abgeschlossen, einem spanischen Spezialisten für temperaturkontrollierte Lebensmitteltransporte mit 850 Mitarbeitern und geplanten 200 Millionen Euro Umsatz.
BaFin-Prüfung: Sturm im Wasserglas oder ernste Bedrohung?
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht machte am 1. August deutlich: Sie hat „konkrete Anhaltspunkte“ für Verstöße gegen Bilanzierungsvorschriften im 2023er Abschluss gefunden. Im Fokus stehen:
- Ungenaue Angaben zu Restlaufzeiten von Forderungen gegenüber Tochterunternehmen
- Mögliche Unvollständigkeiten bei der Darstellung der künftigen Geschäftsentwicklung
Mutares konterte prompt: Alle Forderungen hätten vertraglich vereinbarte Laufzeiten unter einem Jahr. Formulierungen über mögliche längere Zahlungsfristen bezögen sich lediglich auf Unsicherheiten in Restrukturierungsprozessen einzelner Portfoliofirmen.
Die Reaktion der Börse war dennoch heftig – die Aktie sackte um rund 14 Prozent ab. Dabei hatte das Papier zuvor bereits 26,5 Prozent seit Jahresbeginn gewonnen.
Starke Zahlen als Rückenwind
Die Halbjahreszahlen sprechen eine klare Sprache: Das Nettoergebnis der Mutares Holding sprang um 32 Prozent auf 69,8 Millionen Euro. Auf Konzernebene stiegen die Umsätze um 19 Prozent auf über 3,1 Milliarden Euro.
Diese Entwicklung untermauert die für 2025 bestätigte Prognose:
– Konzernumsätze zwischen 6,5 und 7,5 Milliarden Euro
– Holding-Nettoergebnis zwischen 130 und 160 Millionen Euro
Der Deloitte-Schatten liegt noch über dem Unternehmen
Die aktuelle BaFin-Prüfung ist kein Einzelfall. Bereits im April sorgte ein Konflikt mit Wirtschaftsprüfer Deloitte für Aufsehen. Meinungsverschiedenheiten über die Bilanzierung einer insolventen schwedischen Tochter führten dazu, dass Mutares die 2024er Zahlen nicht rechtzeitig veröffentlichen konnte. Konsequenz: temporärer SDAX-Ausschluss.
Doch Mutares gibt sich kampfbereit: Bis 2028 sollen die Konzernumsätze auf 10 Milliarden Euro steigen, das Holding-Nettoergebnis auf 200 Millionen Euro. Mit über 34.500 Mitarbeitern in 33 Portfoliounternehmen ist die Basis dafür geschaffen.
Fazit: Offensive als beste Verteidigung?
Mutares setzt auf Angriff statt Rückzug. Die Serie von vier Akquisitionen binnen sechs Wochen sendet eine klare Botschaft: Das operative Geschäft läuft, das Kapital ist da, der Wachstumskurs wird fortgesetzt. Ob diese Strategie aufgeht, hängt maßgeblich vom Ausgang der BaFin-Prüfung ab. Solange die regulatorischen Fragen ungeklärt bleiben, dürfte die Aktie volatil bleiben.
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