Nahost-Eskalation: Märkte im Schock!
Israelische Angriffe im Iran lösen massive Marktturbulenzen aus: Flucht in sichere Häfen, Öl- und Goldpreise steigen rasant.

- Dollar und sichere Währungen legen deutlich zu
- Rohölpreise springen um über 4 Dollar
- Gold erreicht höchsten Stand seit Mai
- Aktienmärkte weltweit unter Druck
Die globalen Finanzmärkte wurden heute, am 13. Juni 2025, von einer massiven Schockwelle erfasst, als Berichte über israelische Militärschläge gegen Ziele im Iran die Runde machten. Diese dramatische Nahost-Eskalation löste eine sofortige Flucht in als sicher geltende Anlageklassen aus, ließ Öl- und Goldpreise explodieren und stellte die vorherrschende Marktstimmung – insbesondere die jüngste Schwäche des US-Dollars – komplett auf den Kopf. Die Frage, die sich nun alle stellen: Ist dies ein kurzfristiger Schock oder der Beginn einer langanhaltenden Krise mit unabsehbaren Folgen für eine ohnehin schon fragile Weltwirtschaft?
Krisenmodus: Sichere Häfen und Rohstoffe explodieren
Die Nachricht von den israelischen Angriffen auf den Iran, die laut US-Offiziellen ohne amerikanische Beteiligung erfolgten, versetzte die Anleger weltweit in höchste Alarmbereitschaft. Die Reaktion an den Märkten war unmittelbar und heftig. Besonders im Fokus stand der US-Dollar. Hatte er doch erst zu Wochenbeginn Mehrjahrestiefs markiert und mit seiner anhaltenden Schwäche trotz steigender US-Zinsen viele Marktteilnehmer überrascht. Analysten sprachen bereits von einer tiefgreifenden "Dollar-Verzweiflung" ("Dollar despair deepens"), genährt von nachlassendem US-Inflationsdruck und der Erwartung aggressiverer Zinssenkungen durch die Federal Reserve. Diese narrative wurde nun jäh durchbrochen: Der Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber sechs anderen Hauptwährungen misst, schoss um 0,4% in die Höhe auf 98,07 Punkte. Auch der japanische Yen und der Schweizer Franken, traditionelle Fluchtwährungen in Krisenzeiten, verzeichneten deutliche Gewinne gegenüber dem Dollar, der beispielsweise gegenüber dem Yen um 0,35% auf 143 Yen nachgab, während der Franken um 0,39% auf 0,807 pro Dollar zulegte – ein Zeichen, dass die Anleger in der Breite aus Risikoanlagen flüchteten.
"Trader suchen hastig nach Sicherheit, während Berichte über einen Angriff auf den Iran über die Ticker laufen", kommentierte Karl Schamotta, Chef-Marktstratege bei Corpay. Er merkte jedoch auch an, dass Details über Ausmaß und Umfang des Angriffs noch spärlich seien und die Marktbewegungen bisher "relativ begrenzt" geblieben seien. Demgegenüber gerieten risikoempfindliche Währungen wie der australische und der neuseeländische Dollar, die jeweils um 0,9% nachgaben, stark unter Druck.
Parallel dazu explodierten die Rohstoffpreise. Die Sorge vor möglichen Lieferunterbrechungen aus der ölreichen Region ließ die Rohölpreise um mehr als 4 US-Dollar pro Barrel in die Höhe schnellen. Auch der Goldpreis, der ultimative sichere Hafen, kletterte um 0,8% und erreichte den höchsten Stand seit Anfang Mai. Er hatte bereits in den Tagen zuvor aufgrund anderer Unsicherheiten an Stärke gewonnen, während der Platinpreis sogar einen Anstieg von 25% in nur acht Handelstagen verzeichnete. Die Aktienmärkte zeigten sich ebenfalls tief beeindruckt: US-Aktienfutures gaben um mehr als 1% nach, und auch die als sicher geltenden US-Staatsanleihen verzeichneten Zuflüsse.
Epizentrum Iran: Operation mit weitreichenden Folgen für die Nahost-Eskalation
Auslöser der massiven Verwerfungen waren Berichte über einen großangelegten israelischen Präventivschlag. Israel habe am frühen Freitagmorgen "Dutzende" militärische und nukleare Ziele im Iran angegriffen, wie Medien unter Berufung auf verschiedene Quellen meldeten. In Teheran und anderen Orten seien Explosionen gehört worden, iranische Staatsmedien berichteten von voll aktivierten Luftabwehrsystemen. Das israelische Verteidigungsministerium unter Verteidigungsminister Israel Katz warnte vor einem unmittelbar bevorstehenden iranischen Gegenangriff mit Raketen und Drohnen auf Israel und dessen Zivilbevölkerung und rief landesweit den Notstand sowie Sirenenalarm aus.
Die internationale Gemeinschaft reagierte besorgt. Die australische Außenministerin Penny Wong zeigte sich auf einer Pressekonferenz "alarmiert" über die Eskalation, die "eine Region, die bereits instabil ist, weiter zu destabilisieren droht". Sie riet Australiern in der Region, die Reisehinweise aus Canberra genau zu verfolgen. Auch die USA, die laut zwei US-Offiziellen betonten, nicht in die Operation involviert gewesen zu sein und keine Unterstützung geleistet zu haben, drängten dem Vernehmen nach auf Diplomatie. CNN berichtete, dass US-Präsident Donald Trump eine Kabinettssitzung einberufen habe und weiterhin auf eine diplomatische Lösung poche. Die für Sonntag angesetzten Nuklearverhandlungen zwischen den USA und dem Iran scheinen durch die Angriffe nun ernsthaft gefährdet, nachdem Washington zuvor vor militärischen Maßnahmen gewarnt hatte, sollten die Verhandlungen scheitern und eine wichtige Frist hierfür am Donnerstag abgelaufen war.
Marktunsicherheit: Kurzfristiger Schock oder Dauer-Krise?
Die plötzliche Nahost-Eskalation trifft auf ein ohnehin schon angespanntes und von Unsicherheit geprägtes Marktumfeld. Diese geopolitische Zuspitzung trifft auf eine Weltwirtschaft, die bereits mit diversen Herausforderungen kämpft. So mehrten sich zuletzt Anzeichen einer Abkühlung am britischen Arbeitsmarkt, wo die Zahl der Neueinstellungen im Mai erneut zurückging, obwohl es laut dem Recruitment and Employment Confederation (REC) auch erste Anzeichen einer Bodenbildung gab. Die Industrie in Neuseeland fiel im Mai nach vier Monaten Expansion aufgrund schwacher Nachfrage und geringem Geschäftsvertrauen wieder in den kontraktiven Bereich, wie der PMI-Index zeigte. Auch die Unsicherheiten rund um die US-Handelspolitik und die damit verbundenen Zölle, deren effektive Rate von JPMorgan-Ökonomen auf rund 14% geschätzt wird, was einer Belastung von über 400 Milliarden Dollar für US-Unternehmen und Konsumenten gleichkäme, sowie die Diskussionen um Arbeitskräfte in wichtigen Sektoren wie der Landwirtschaft und Hotellerie in den USA trugen zu einer nervösen Grundstimmung bei.
"Die geopolitische Eskalation fügt der bereits fragilen Stimmung eine weitere Ebene der Unsicherheit hinzu", analysierte Charu Chanana, Chief Investment Strategist bei Saxo. Die entscheidende Frage sei nun, "ob dies ein kurzes Aufflackern oder der Beginn einer breiteren regionalen Eskalation ist." Sollte sich die Lage schnell deeskalieren, könnten die Märkte einen Teil der initialen Bewegungen wieder korrigieren. "Aber wenn die Spannungen zunehmen – insbesondere mit einer Bedrohung der Ölversorgungsrouten – könnte die Risikoaversion anhalten und den Aufwärtsdruck auf Rohöl und sichere Häfen aufrechterhalten".
Diese neue Unsicherheit durch den Nahost-Konflikt trifft nicht nur die globalen Märkte, sondern auch die Zentralbanken. Die US-Notenbank Federal Reserve, die sich kommende Woche zu ihrer geldpolitischen Sitzung trifft, stand bereits vor der Herausforderung, die Auswirkungen von Zöllen – deren inflationäre Wirkung noch unklar ist – und einer sich zuletzt abkühlenden Inflation zu bewerten. Jüngste Daten zeigten eine Abschwächung der Preissteigerungen in den USA, was die Erwartung von Zinssenkungen eher im September oder Oktober nährte. Die PCE-Inflation lag im April mit 2,1% nahe dem Fed-Ziel, und auch der Arbeitsmarkt zeigte Anzeichen einer Abschwächung. Die jetzige Krise dürfte die Entscheidungsfindung der Fed nicht einfacher machen. Die Frage, ob die Fed-Politik weiterhin an einem "guten Platz" ist, wie von Chairman Jerome Powell zuletzt mehrfach betont, stellt sich angesichts der jüngsten Ereignisse mit neuer Dringlichkeit. Die Welt blickt nun gespannt auf die weitere Entwicklung im Nahen Osten und die Reaktionen der politischen Akteure, die über Wohl und Wehe der Finanzmärkte in den kommenden Tagen und Wochen entscheiden könnten.
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