Nebius Aktie: Vertriebszahlen veröffentlicht

Nach starkem Kursanstieg gerät die Aktie der Nebius Group unter Druck, während der Markt die Risiken hinter den milliardenschweren Wachstumsplänen für 2026 bewertet.

Die Kernpunkte:
  • Konsolidierung nach Rekordrally mit Kursrückgang
  • Ziel: 7-9 Mrd. USD Umsatz und 2,5 GW Kapazität bis 2026
  • Großaufträge von Microsoft und Meta als Fundament
  • Hohe Bewertung und Kapitalintensität als Risikofaktoren

Nebius hat für 2026 ehrgeizige Wachstumsziele ausgerufen – und der Markt beginnt, die Risiken hinter diesen Plänen genauer abzuwägen. Nach einer starken Rally im Jahresverlauf geriet die Aktie zum Wochenschluss unter Druck. Im Mittelpunkt stehen nun die angekündigten Milliardenumsätze und der massive Ausbau der Infrastruktur.

  • Schlusskurs Freitag: 87,59 US-Dollar, minus 3,88 %
  • Ziel 2026: 7–9 Milliarden US-Dollar Annualized Run-Rate (ARR)
  • Angestrebte Kapazität: 2,5 Gigawatt (GW) vertraglich gesicherte Leistung bis 2026
  • Großverträge: Microsoft (19 Mrd. US-Dollar), Meta Platforms (3 Mrd. US-Dollar)
  • Q3-Umsatzplus: +355 % gegenüber Vorjahr

Konsolidierung nach Rekordlauf

Der Kursrückgang auf 87,59 US-Dollar markiert eine Konsolidationsphase nach einem Rekordjahr 2025. Marktbeobachter sehen in der aktuellen Schwäche vor allem Gewinnmitnahmen nach dem starken Anstieg.

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Gleichzeitig verschiebt sich der Fokus: Entscheidend ist nun, ob Nebius die deutlich erhöhte Kapazitätsprognose tatsächlich umsetzen kann. Analystenberichte vom 26. und 27. Dezember verweisen auf das Ziel, bis 2026 auf 2,5 GW vertraglich gebundene Leistung zu kommen. Grundlage dafür sind vor allem die bereits 2025 geschlossenen Hyperscaler-Verträge – darunter der am 8. September vereinbarte Microsoft-Deal mit einem Gesamtvolumen von 19 Milliarden US-Dollar und die Meta-Vereinbarung vom 11. November über 3 Milliarden US-Dollar.

Auf der Investorenseite fällt die Positionierung institutioneller Adressen auf. Aus jüngsten Pflichtmitteilungen geht hervor, dass Jericho Capital Asset Management seine Beteiligung auf über 4,6 Millionen Aktien ausgebaut hat. Für optimistische Anleger ist das ein Signal, dass der langfristigen „Neocloud“-Ausrichtung des Unternehmens Vertrauen entgegengebracht wird.

Gegengewichte dazu liefert ein Kommentar von AInvest vom Samstag. Dort wird vor erhöhter Schwankungsgefahr gewarnt. Begründet wird dies mit der hohen Kapitalintensität des Geschäftsmodells und den ambitionierten Bewertungskennzahlen, die bei operativen Rückschlägen eine deutliche Kurskorrektur begünstigen könnten.

Wachstumstreiber und Risiken

Nebius hat sich 2025 von der früheren Yandex-Struktur zu einem fokussierten Anbieter von KI-Infrastruktur gewandelt. Der starke Kursanstieg wurde maßgeblich durch die Sicherung großer Kontingente an NVIDIA-GPUs und deren Umwandlung in vertraglich gebundene Kapazität getrieben.

Ein zentrales Argument der optimistischen Seite: Die im September veröffentlichte Microsoft-Vereinbarung über 19 Milliarden US-Dollar Gesamtvertragswert und der darauf folgende Meta-Deal bilden einen erheblichen Auftragsbestand. Dieser Vertragsrahmen reduziert das Risiko, dass die geplanten Investitionen in Rechenzentren und Stromkapazitäten an fehlender Nachfrage scheitern.

Rückendeckung lieferte zudem der Q3-Bericht im November. Ein Umsatzanstieg von 355 % gegenüber dem Vorjahr bestätigte die starke Nachfrage nach den angebotenen Kapazitäten.

Allerdings spiegelt sich dieser Rückenwind bereits in einer anspruchsvollen Bewertung wider. Nebius wird mit einem deutlichen Aufschlag gehandelt, was vor allem an der Rolle als einer der wenigen unabhängigen Alternativen zu den drei großen Cloud-Anbietern liegt, die großskalige Cluster liefern können. Die zentrale Debatte unter Investoren verlagert sich damit von der Frage nach der Nachfrage hin zur Umsetzung: Kann die geplante Infrastruktur schnell genug gebaut werden?

Das 2,5-GW-Ziel setzt eine sehr hohe Umsetzungsqualität bei Strombeschaffung und Rechenzentrumsbau voraus. Verzögerungen in diesen Bereichen würden die ambitionierten Umsatz- und Gewinnziele für 2026 unter Druck setzen.

Ausblick auf die nächsten Monate

Zum Wochenstart wird mit erhöhter Volatilität gerechnet, wenn der Markt nach der Feiertagspause wieder vollständig in den Handel eintritt. Technisch rückt dabei zunächst die Unterstützungszone um 85 US-Dollar in den Fokus. Ein Bruch dieser Marke könnte aus Sicht vorsichtiger Analysten den Weg für eine tiefere Korrektur öffnen.

Auf der anderen Seite könnten konkrete Neuigkeiten zur beschleunigten Inbetriebnahme des Standorts Vineland (New Jersey) oder zu neuen Finanzierungsstrukturen für den kapitalintensiven Ausbauplan 2026 als positive Impulse wirken. Im Mittelpunkt steht weiter, ob das Unternehmen die für das Jahresende 2025 angepeilte ARR-Spanne von 900 Millionen bis 1,1 Milliarden US-Dollar erreicht – sie gilt als wichtige Zwischenstufe auf dem Weg zu den mehrmilliardenschweren Zielen für 2026.

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