Nel ASA Aktie: EU-Millionen für Technologiewechsel

Der Wasserstoff-Spezialist Nel investiert mit EU-Förderung in eine neue, effizientere Technologie, während das Geschäft aktuell mit stark rückläufigen Umsätzen und Aufträgen kämpft.

Die Kernpunkte:
  • Bis zu 135 Millionen Euro EU-Förderung für neue Fabrik
  • Neue Druck-Alkali-Technologie verspricht niedrigere Kosten
  • Umsatz und Auftragseingang im Quartal stark eingebrochen
  • Produktionsstart der neuen Anlage für 2026 geplant

Der norwegische Wasserstoff-Spezialist trifft eine richtungsweisende Entscheidung und industrialisiert seine nächste Technologie-Generation – finanziert durch massive EU-Zuschüsse. Während das Unternehmen technisch in die Offensive geht, stellt sich angesichts eingebrochener Umsätze und stornierter Aufträge die Frage: Kann diese strategische Wende das Ruder herumreißen?

Finanzierung durch EU-Innovationsfonds gesichert

Nel hat den Startschuss für den Bau einer Produktionskapazität von bis zu 1 GW am Standort Herøya gegeben. Ermöglicht wird dieser Schritt durch eine Zusage über bis zu 135 Millionen Euro aus dem EU-Innovationsfonds. Diese Summe deckt bis zu 60 Prozent der relevanten Investitions- und Betriebskosten ab und löst eine sofortige Anzahlung von über 10 Millionen Euro aus.

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Die Gesamtinvestition für die erste Ausbaustufe beläuft sich vor Abzug der Fördergelder auf rund 300 Millionen NOK. Die Mittel fließen primär in den Jahren 2026 und 2027.

Die Eckdaten der Expansion:
* Produktionsziel: Start mit bis zu 1 GW, skalierbar auf 4 GW
* Markteinführung: Erstes Halbjahr 2026
* Skalierung: Lieferungen im großen Stil ab 2027 erwartet
* Vorbereitung: Sieben Jahre Entwicklung und Prototypen-Tests abgeschlossen

Technologischer Sprung nach vorne

Kern der Investition ist die „Next Generation Pressurized Alkaline“-Technologie. Nach intensiven Tests verspricht Nel eine marktführende Systemeffizienz und drastisch gesenkbare Investitionskosten (CAPEX). Laut CEO Håkon Volldal könnten damit Projekte wirtschaftlich werden, die bisher ohne hohe Subventionen nicht realisierbar waren.

Ein wesentlicher Vorteil liegt im neuen, modularen Design. Die Systeme werden in Standard-Containern vorgefertigt und getestet. Das macht teure Gebäude überflüssig, da die Anlagen für den Außenbetrieb konzipiert sind.

Harte Realität in der Bilanz

Diese Zukunftsmusik trifft auf eine derzeit schwierige operative Lage. Der Umsatz im zweiten Quartal 2025 brach im Jahresvergleich um 48 Prozent auf 174 Millionen NOK ein. Noch drastischer fiel der Rückgang beim Auftragseingang aus, der um 74 Prozent auf lediglich 71 Millionen NOK schrumpfte.

Besonders das Alkaline-Segment steht unter Druck: Hier kollabierte der Auftragseingang um 94 Prozent, verschärft durch die Stornierung eines 40-MW-Vertrags durch Statkraft. Zwar verfügt Nel noch über 1,9 Milliarden NOK an Barmitteln, operiert jedoch weiterhin mit einem negativen EBITDA. Als Reaktion senkte das Management den monatlichen Cash-Burn von 500 Millionen auf 120 Millionen NOK.

Konsequenzen für bestehende Anlagen

Der Fokus auf die neue Druck-Alkali-Technologie hat direkte Folgen für die bestehende Infrastruktur. Da die neuen Systeme deutlich kostengünstiger sind, prüft Nel die Buchwerte von zwei derzeit stillstehenden Produktionslinien für die ältere, atmosphärische Technologie. Diese könnten durch den Fortschritt obsolet werden.

Das Marktumfeld bleibt herausfordernd, da viele Kunden ihre finalen Investitionsentscheidungen weiter hinauszögern. Zwar sorgen Steuergutschriften in den USA für gewisse Planungssicherheit bis 2028, doch kurzfristig hängt für Anleger vieles davon ab, ob die anvisierten Zielprojekte im Bereich von 20 bis 200 MW in den kommenden Quartalen tatsächlich realisiert werden.

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