Nestlé: Management-Erdbeben erschüttert Schweizer Riesen
Nestlé durchlebt historische Führungskrise mit CEO-Entlassung und vorzeitigem Chairman-Rücktritt. Parallel prüft der Konzern den Verkauf seiner Vitaminsparte für bis zu 4 Milliarden Euro.

- CEO-Entlassung und Chairman-Rückzug innerhalb weniger Wochen
- Strategische Prüfung der Vitaminsparte für Milliardenverkauf
- Aktie verzeichnet über 40 Prozent Wertverlust seit 2022
- Neue Führungsspitze mit Navratil und Isla übernimmt
Doppelter Führungswechsel und der mögliche Milliarden-Verkauf der Vitaminsparte setzen den angeschlagenen Lebensmittelkonzern unter massiven Druck. Innerhalb weniger Wochen verliert Nestlé sowohl seinen CEO als auch den Chairman – eine historische Zäsur für den Schweizer Riesen.
Tektonische Verschiebungen im Führungszirkel
Die Erdbeben-Serie begann am 1. September mit der überraschenden Entlassung von CEO Laurent Freixe. Der 39-jährige Konzernveteran musste nach internen Untersuchungen gehen, die Verstöße gegen den Verhaltenskodex aufdeckten. Bereits im Mai waren erste Vorwürfe über unangemessene Bevorzugung eingegangen.
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Nur wenige Wochen später folgte der nächste Paukenschlag: Chairman Paul Bulcke kündigte seinen vorzeitigen Rückzug an. Der 71-Jährige räumt das Feld bereits am 1. Oktober – ein halbes Jahr früher als geplant. Sein Nachfolger wird Pablo Isla, der frühere Inditex-Chef und erste Außenseiter in dieser Position seit 25 Jahren.
Frontalangriff auf das Portfolio
Parallel zur Führungsrevolution schickt Nestlé seine Vitaminsparte ins Rennen. Der Konzern hat Morgan Stanley mit der strategischen Überprüfung der Vitamins, Minerals & Supplements (VMS)-Division beauftragt. Ein Verkauf könnte 3-4 Milliarden Euro einbringen.
Die zur Disposition stehenden Marken – darunter Nature’s Bounty und Puritan’s Pride – generieren jährlich rund 1 Milliarde Schweizer Franken Umsatz. Doch die Sparte kämpft mit Volumensrückgängen von 0,8% und passt nicht mehr zur neuen Strategie.
Börse im Abwärtssog
Die Aktie reagierte verhalten auf die turbulenten Entwicklungen. Seit 2022 hat das Papier mehr als 40% an Wert verloren und damit deutlich schlechter performt als Konkurrenten wie Unilever oder Danone.
- CEO-Wechsel am 1. September
- Chairman-Rückzug am 17. September
- Vitaminsparte-Prüfung am 24. September
- Aktie verliert über 40% seit 2022
Kann die neue Doppelspitze aus CEO Philipp Navratil und Chairman Pablo Isla den Kurs wenden? Navratil, bisheriger Nespresso-Chef, verspricht das Unternehmen „schneller, smarter und besser“ zu machen.
Operative Baustellen verschärfen die Krise
Die Management-Krise trifft Nestlé in einer ohnehin schwierigen Phase. Im ersten Halbjahr 2025 stieg der organische Umsatz nur um 2,9%, während das reale interne Wachstum bei mageren 0,2% stagnierte. Verbraucher reagieren zunehmend empfindlich auf die Preiserhöhungen von durchschnittlich 2,7%.
Besonders die Nutrition and Health Science Division, zu der die Vitaminsparte gehört, enttäuschte mit einem RIG von -0,3% im zweiten Quartal. Eine „negative Überraschung“, wie Barclays-Analysten kommentierten.
Entscheidungstage im Oktober
Am 16. Oktober präsentiert CEO Navratil erstmals Quartalszahlen – gleichzeitig übernimmt Chairman Isla offiziell das Ruder. Die Erwartungen sind hoch: Analysten fordern eine aggressive Portfoliobereinigung und Fokussierung auf wachstumsstarke Premiummarken.
Für Nestlé geht es um nicht weniger als die Rückkehr zu nachhaltigem Wachstum. Die historische Führungskrise hat das Vertrauen der Anleger erschüttert. Jetzt muss die neue Doppelspitze liefern.
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