Netflix Aktie: Mega-Deal belastet
Netflix plant milliardenschwere Übernahme von Warner Bros. Discovery, was zu einem Kursverfall und einem Bieterwettstreit mit Paramount Skydance führt. Analysten sehen trotz regulatorischer Hürden langfristiges Potenzial.

- Übernahme von Warner-Studios und HBO für 82,7 Mrd. Dollar
- Aktienkurs verliert im Quartal rund 20 Prozent
- Bieterwettstreit mit Paramount Skydance entbrannt
- Analysten halten an Kaufempfehlungen fest
Netflix stellt mit der geplanten Übernahme großer Teile von Warner Bros. Discovery einen der größten Mediendeals überhaupt in Aussicht. Der Schritt markiert einen klaren Bruch mit der bisherigen Strategie organischen Wachstums – und sorgt an der Börse für spürbare Verunsicherung. Die Aktie hat sich im vierten Quartal deutlich schwächer entwickelt als der Gesamtmarkt, während parallel ein intensiver Bieterwettstreit mit Paramount Skydance entbrannt ist.
Details zum Warner-Deal
Am 5. Dezember kündigte Netflix die Übernahme der Film- und TV-Studios von Warner Bros. Discovery (WBD) sowie der Streaming-Plattformen HBO Max und HBO an. Die Transaktion bewertet das Zielunternehmen mit einem Unternehmenswert von 82,7 Milliarden US‑Dollar (Eigenkapitalwert 72 Milliarden US‑Dollar).
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Vorgesehene Konditionen:
- Angebot von 27,75 US‑Dollar je WBD-Aktie in Bar- und Aktienform
- Davon 23,25 US‑Dollar in bar und 4,50 US‑Dollar in Netflix-Aktien
- Erwarteter Vollzug in 12 bis 18 Monaten, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Behörden
- Angestrebte jährliche Kosteneinsparungen von 2 bis 3 Milliarden US‑Dollar ab Jahr drei
- Abspaltung der WBD-Kabelsender (CNN, TNT, Discovery) in das eigenständige Unternehmen „Discovery Global“
Der WBD-Verwaltungsrat empfahl den Aktionären am 17. Dezember einstimmig, das Netflix-Angebot anzunehmen. Gleichzeitig lehnte er ein konkurrierendes feindliches Angebot von Paramount Skydance über 108,4 Milliarden US‑Dollar ab.
Bieterwettstreit mit Paramount Skydance
Paramount Skydance gibt sich trotz der Entscheidung des WBD-Boards nicht geschlagen. Das Konsortium wirbt direkt um die Zustimmung der WBD-Aktionäre und hält an einem reinen Barangebot von 30 US‑Dollar je Aktie fest. Die Offerte wird durch eine persönliche Garantie von Oracle-Mitgründer Larry Ellison über 40,4 Milliarden US‑Dollar untermauert und läuft noch bis zum 21. Januar 2026.
Netflix-Co-CEO Ted Sarandos verteidigte in einem Aktionärsschreiben den Aufbau der Transaktion. Er hob insbesondere hervor:
- zugesagte Fremdfinanzierung durch Wells Fargo, BNP und HSBC
- keine Beteiligung ausländischer Staatsfonds
- einen aus Unternehmenssicht klaren regulatorischen Pfad ohne CFIUS-Prüfung
Am 22. Dezember sicherte sich Netflix zusätzlich 25 Milliarden US‑Dollar an neuer Bankfinanzierung und ersetzte damit einen Teil der ursprünglich zugesagten Bridge-Finanzierung über 59 Milliarden US‑Dollar.
Kursentwicklung und Marktreaktion
An der Börse spiegelt sich die Komplexität des Deals deutlich wider. Die Netflix-Aktie notiert derzeit bei rund 93 US‑Dollar und hat im vierten Quartal etwa 20 % verloren. Im gleichen Zeitraum legte der S&P 500 um mehr als 3 % zu. Vom Rekordhoch im Juli 2025 ist der Titel damit über 30 % entfernt.
Für den Druck auf die Aktie wirken mehrere Faktoren zusammen:
- Erwartete intensive kartellrechtliche Prüfung in den USA und der EU
- Widerstand der Writers Guild of America
- Fragen zur Verschuldung nach Abschluss der Transaktion
- Unsicherheit über die Bewertung des abgespaltenen Kabelnetzgeschäfts
Aus technischer Sicht nähert sich die Aktie laut Marktbeobachtern einem überverkauften Bereich. Eine mögliche Unterstützungszone wird zwischen 92,71 und 93,77 US‑Dollar gesehen.
Strategischer Hintergrund: Größe durch Konsolidierung
Mit der Übernahme würde ein Streaming-Gigant mit rund 430 Millionen Abonnenten weltweit entstehen. Netflix würde seinen Abstand zu Disney (221 Millionen) und Amazon (200 Millionen) deutlich ausbauen. Im US-Markt käme die kombinierte Plattform auf etwa 139 Millionen Abonnenten.
Inhaltlich erhält Netflix Zugang zu zahlreichen Premium-Marken und -Franchises, darunter Harry Potter, Game of Thrones, The Sopranos und das DC-Universum. Das Management hat zugesagt, die Kinoauswertungsstrategie von Warner Bros. beizubehalten und die Premium-Positionierung der Marke HBO zu schützen.
Regulatorische Hürden und Analystensicht
Der Deal stößt politisch und wettbewerbsrechtlich auf erheblichen Widerstand. Die US-Senatorinnen und -Senatoren Elizabeth Warren, Bernie Sanders und Richard Blumenthal forderten das Justizministerium in einem Schreiben zu einer besonders strengen Prüfung auf. Hintergrund: Ein kombinierter Konzern käme auf rund 43 % der weltweiten Abonnenten im Bereich Subscription-Video-on-Demand.
Trotz der Unsicherheiten halten mehrere Analystenhäuser an ihrer positiven Einschätzung fest. Morgan Stanley, Jefferies und Wolfe Research bestätigten ihre Kaufempfehlungen. Teilweise liegen die Kursziele bei bis zu 152 US‑Dollar und signalisieren damit aus Analystensicht deutliches Aufwärtspotenzial, falls der Deal regulatorisch durchkommt und die Synergien wie geplant realisiert werden.
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