Newmont Aktie: Goldlauf trägt

Newmont profitiert 2025 von Rekordgoldpreisen, meldet Rekord-Cashflow und schließt Portfolioumbau ab. Die Aktie verdoppelte sich, während ein CEO-Wechsel ansteht.

Die Kernpunkte:
  • Aktie verdoppelt sich im Jahresverlauf
  • Rekord-Free-Cashflow im dritten Quartal
  • Portfolioumbau mit Verkäufen abgeschlossen
  • CEO-Wechsel zum Jahresende 2025

Newmont erlebt 2025 ein Ausnahmejahr. Die Kombination aus Rekord-Goldpreis, starken Quartalszahlen und konsequenter Portfoliobereinigung hat den Konzern operativ wie bilanziell spürbar nach vorn gebracht. Gleichzeitig steht mit dem anstehenden CEO-Wechsel ein wichtiger Stresstest für die Erfolgsstory bevor.

Deutlich vor Branche und Markt

Die Aktie hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt und liegt seit Jahresbeginn über 100 % im Plus. Auf Sicht von zwölf Monaten beträgt das Plus gut 100 %, der Kurs bewegt sich damit nur wenige Prozent unter dem 52‑Wochen-Hoch und klar über dem 200‑Tage-Durchschnitt – ein Bild, das den starken Aufwärtstrend unterstreicht.

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Auch im Branchenvergleich fällt Newmont positiv auf. In den vergangenen sechs Monaten legte der Titel rund 79 % zu und ließ damit sowohl den Zacks-Sektor „Mining – Gold“ (+54,8 %) als auch den S&P 500 (+16 %) hinter sich. Große Wettbewerber konnten zwar ebenfalls kräftig zulegen – Barrick um gut 104 %, Kinross um knapp 82 % und Agnico Eagle um 42 % –, Newmont überzeugt jedoch zusätzlich mit klaren Fortschritten bei Cashflow, Verschuldung und Portfoliofokus.

Goldrally als Gewinnmotor

Haupttreiber der Entwicklung ist die außergewöhnliche Rally beim Goldpreis im Jahr 2025. Gold verteuerte sich im Jahresvergleich um rund 55 % und überschritt erstmals die Marke von 4.000 US-Dollar je Unze. Dahinter stehen mehrere Faktoren:

  • anhaltende Handelskonflikte und Zölle
  • kräftige Goldkäufe von Notenbanken
  • Zinssenkungen der US-Notenbank Fed
  • erhöhte geopolitische Spannungen und die Suche nach sicheren Häfen

Für Newmont wirkt dieser Rückenwind direkt in die Gewinn- und Cashflow-Rechnung hinein. Höhere Preise treffen auf ein großes, nun stärker fokussiertes Produktionsportfolio – ein Umfeld, in dem jede zusätzliche Unze Gold besonders ertragsstark wird.

Starke Q3-Zahlen und Portfolioumbau

Das dritte Quartal 2025 zeigte, wie stark dieser Hebel inzwischen ist. Newmont meldete:

  • bereinigten Nettogewinn von 1,9 Mrd. US‑Dollar (1,71 US‑Dollar je Aktie)
  • bereinigtes EBITDA von 3,3 Mrd. US‑Dollar
  • einen Rekord-Free-Cashflow von 1,6 Mrd. US‑Dollar – bereits das vierte Quartal in Folge über 1 Mrd. US‑Dollar
  • 1,4 Mio. Unzen Goldproduktion
  • 35.000 Tonnen Kupferproduktion
  • operativen Cashflow von 2,3 Mrd. US‑Dollar, ein Plus von 40 % gegenüber dem Vorjahr

Parallel dazu hat der Konzern seinen strategischen Portfolioumbau weitgehend abgeschlossen. Ziel war es, sich auf sogenannte Tier‑1‑Assets zu konzentrieren und weniger ertragreiche oder nicht zum Kern passende Projekte abzugeben.

Wichtige Verkäufe 2025

Zu den zentralen Transaktionen zählen:

  • Verkauf der Akyem-Mine in Ghana (April 2025)
  • Verkauf der Porcupine-Mine in Kanada (April 2025)
  • Veräußerung des Coffee-Projekts im Yukon an Fuerte Metals (Oktober 2025) mit einem potenziellen Gesamtvolumen von bis zu 150 Mio. US‑Dollar
  • Verkauf der Beteiligung an Orla Mining im September 2025 für brutto 439 Mio. US‑Dollar
  • teilweiser Verkauf der Beteiligung an Discovery Silver mit Erlösen von 140 Mio. US‑Dollar

In Summe erwartet Newmont aus den Desinvestitionen bis zu 4,9 Mrd. US‑Dollar, inklusive möglicher Nachzahlungen. Bislang sind im Jahr 2025 rund 2,6 Mrd. US‑Dollar aus veräußerten Assets und knapp 900 Mio. US‑Dollar aus Beteiligungsverkäufen zugeflossen. Das Ergebnis: ein schlankeres Portfolio mit Fokus auf hochwertige, margenstarke Minen.

Ahafo North: Neues Projekt liefert an

Ein wichtiger operativer Meilenstein ist das neue Ahafo-North-Projekt in Ghana. Nach dem ersten Goldguss im September hat Newmont Ende Oktober 2025 den kommerziellen Produktionsstart erklärt.

Die Planungen sehen vor:

  • jährliche Produktion von 275.000 bis 325.000 Unzen Gold
  • angenommene Minenlaufzeit von 13 Jahren
  • Produktionsziel 2025: 50.000 Unzen
  • vollständige Produktionsaufnahme im Laufe des Jahres 2026

Damit wächst die langfristige Produktionsbasis weiter, ohne die Bilanz zusätzlich zu belasten – ein wichtiger Punkt mit Blick auf künftige Cashflows, falls der Goldpreis auf hohem Niveau bleibt.

Starke Bilanz und hohe Rückflüsse

Finanziell hat sich Newmont 2025 deutlich robuster aufgestellt.

Liquidität und Verschuldung

  • Gesamtliquidität: 9,6 Mrd. US‑Dollar
  • Barmittel und Äquivalente: 5,6 Mrd. US‑Dollar
  • Nettoverschuldung: nahezu bei null nach einer Schuldenrückführung von 2 Mrd. US‑Dollar im dritten Quartal
  • Rating: Hochstufung durch Moody’s auf A3 mit stabilem Ausblick

Parallel belohnt der Konzern seine Aktionäre kräftig.

Kapitalrückführung

  • Aktienrückkäufe: 3,3 Mrd. US‑Dollar aus einem genehmigten Programm über 6 Mrd. US‑Dollar
  • Quartalsdividende: 0,25 US‑Dollar je Aktie (1,00 US‑Dollar annualisiert)
  • Dividendenrendite: rund 1,1 %
  • Ausschüttungsquote: 17 %

In den vergangenen zwei Jahren hat Newmont insgesamt mehr als 5,7 Mrd. US‑Dollar über Dividenden und Rückkäufe an die Anteilseigner zurückgegeben.

Führungswechsel an der Spitze

Zum Jahresende steht ein bedeutender Personalwechsel an. CEO Tom Palmer, seit 2019 im Amt, geht zum 31. Dezember 2025 in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin wird Natascha Viljoen, derzeit President und COO, die zum 1. Januar 2026 die Leitung übernimmt.

Viljoen bringt über 30 Jahre internationale Bergbauerfahrung mit, unter anderem als CEO von Anglo American Platinum. Mit ihr steht erstmals in der über 100‑jährigen Geschichte des Unternehmens eine Frau an der Spitze. Kurzfristig kann ein solcher Wechsel zwar Unsicherheit bei der Umsetzung der Strategie erzeugen, die Kontinuität im Management – sie gehört dem Haus bereits seit 2023 an – dürfte den Übergang jedoch erleichtern.

Bewertung und Analystensicht

Trotz der starken Kursentwicklung bleiben viele Analysten positiv gestimmt. UBS bestätigte Anfang Dezember 2025 ihr Kaufvotum und erhöhte das Kursziel von 105,50 auf 125 US‑Dollar. Im Konsens werden für 2025 Gewinne je Aktie zwischen 5,90 und 6,24 US‑Dollar erwartet – ein Wachstum von rund 70 bis 79 % gegenüber dem Vorjahr. Für 2026 liegt die durchschnittliche Prognose bei etwa 7,40 US‑Dollar je Aktie, was einem Plus von knapp 19 % entspräche.

Das durchschnittliche Analysten-Kursziel beläuft sich auf 104,53 US‑Dollar. Auf Basis der Schätzungen ergibt sich ein vorausschauendes Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 12,5 – leicht unter dem Branchenschnitt von 12,74. Einige Bewertungsmodelle, etwa auf Basis diskontierter Cashflows, kommen auf einen fairen Wert von etwa 124 US‑Dollar je Aktie und sehen damit weiteren Spielraum nach oben, auch wenn die deutlichen Kursgewinne dieses Jahres den kurzfristigen Puffer etwas verringern.

Risiken und nächste Termine

Trotz der starken Lage bleibt Newmont klar von externen Faktoren abhängig. Die Ertragskraft ist stark an den Goldpreis gekoppelt – ein Rückgang des Edelmetallpreises würde sich direkt in Margen und Cashflows niederschlagen. Hinzu kommen klassische Risiken des Bergbaus wie politische und regulatorische Änderungen oder Umweltauflagen in Förderländern. Der anstehende CEO-Wechsel bringt zusätzlich einen gewissen Umsetzungs- und Kommunikationsrisiko-Faktor mit sich, auch wenn die strategische Richtung grundsätzlich klar definiert ist.

In den kommenden Monaten stehen mehrere sichtbare Ereignisse an: Am 22. Dezember 2025 ist die nächste Quartalsdividende von 0,25 US‑Dollar je Aktie fällig, zum Jahreswechsel übernimmt Natascha Viljoen offiziell den CEO-Posten, und für Ende Januar/Februar 2026 werden die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2025 erwartet. Parallel soll Ahafo North 2026 vollständig anlaufen, während Projekte wie Cadia Panel Caves und Tanami Expansion 2 in Australien weiter voranschreiten – alles Faktoren, die den eingeschlagenen Wachstumskurs bestätigen oder korrigieren werden.

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