Newmont Aktie: Rückenwind durch Goldrally

Der Goldkonzern Newmont profitiert von Rekordpreisen und Zinssenkungen, was zu historischen Cashflows, einer schuldenarmen Bilanz und deutlichen Kurszielerhöhungen durch Analysten führt.

Die Kernpunkte:
  • Goldpreis stabil über 4.000 US-Dollar je Unze
  • Rekordfreier Cashflow von 1,6 Milliarden US-Dollar
  • Analysten erhöhen Kursziele auf bis zu 125 Dollar
  • Starke Kapitalrückflüsse an Aktionäre via Dividende

Newmont profitiert gleich doppelt: von einer aggressiven Zinssenkungsrunde der US-Notenbank und von Rekordpreisen bei Gold und Silber. Der Goldriese hat sich 2025 zu einem der stärksten Werte im Sektor entwickelt – getragen von sprudelnden Cashflows, Bilanzstärke und einer klaren Portfolio-Strategie. Wie solide ist dieser Höhenflug unter dem Strich?

Fed-Zinssenkung befeuert Edelmetalle

Mit ihrer dritten Zinssenkung des Jahres hat die Federal Reserve dem Edelmetallsektor neuen Schub gegeben. Am 10. Dezember senkte die Fed die Spanne für die Fed Funds Rate um 25 Basispunkte auf 3,5–3,75 %. Niedrigere Zinsen machen zinslose „Sichere Häfen“ wie Gold und Silber im Vergleich zu Anleihen attraktiver – genau das spiegeln die Märkte derzeit wider.

Silber kletterte in dieser Woche erstmals überhaupt über 60 US-Dollar je Unze und sprang zwischenzeitlich am Freitag sogar über 65 Dollar, bevor es sich wieder um die 61-Dollar-Marke einpendelte. Gold notiert stabil über 4.000 US-Dollar je Unze. Diese Rally hat Newmont technisch in eine starke Position gebracht: Die Aktie markierte in dieser Woche ein neues 52‑Wochen-Hoch, bevor sie am Freitag mit 83,75 Euro leicht im Minus schloss. Auf Sicht von zwölf Monaten steht dennoch ein Kursplus von rund 111 % zu Buche.

Operative Stärke und Rekord-Cashflow

Der Aufschwung bei den Edelmetallpreisen trifft auf ein Unternehmen, das fundamental gut aufgestellt ist. Im dritten Quartal 2025 lieferte Newmont gleich mehrere Rekorde:

  • Rekordfreier Cashflow von 1,6 Mrd. US-Dollar – das vierte Quartal in Folge mit über 1 Mrd. Dollar
  • Bereinigter Nettogewinn von 1,9 Mrd. US-Dollar bzw. 1,71 US-Dollar je verwässerter Aktie
  • Bereinigtes EBITDA von 3,3 Mrd. US-Dollar
  • Nahezu schuldenfreie Bilanz mit 5,6 Mrd. US-Dollar an Barmitteln und insgesamt 9,6 Mrd. US-Dollar an Liquidität
  • Durchschnittlich realisierter Goldpreis von 3.539 US-Dollar je Unze im Quartal

Newmont produzierte im dritten Quartal 1,4 Mio. Unzen Gold und nutzte die starke Cash-Generierung, um Schulden über ein Tenderangebot um 2 Mrd. US-Dollar zu reduzieren. Die verbesserte Bilanzsituation blieb auch Ratingagenturen nicht verborgen: Moody’s stufte das Kreditrating auf A3 mit stabilem Ausblick hoch – ein klares Signal für die erhöhte Bonität.

Analysten setzen auf anhaltenden Zyklus

Trotz der bereits starken Kursperformance sehen mehrere Analysten weiteres Potenzial. Jefferies-Analyst Fahad Tariq setzte sein Kursziel jüngst auf 120 US-Dollar je Aktie. UBS-Analyst Daniel Major ging noch weiter und erhöhte von 105,50 auf 125 US-Dollar. Beide verweisen vor allem auf die Erwartung einer anhaltend hohen Goldnachfrage und weiter steigender Margen.

Laut Daten von S&P Global Market Intelligence liegt die Umsatzprognose für 2025 bei 21,8 Mrd. US-Dollar, was einem Wachstum von 17 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Goldumsätze sollen um 19 % auf 18,8 Mrd. US-Dollar klettern. Treiber ist vor allem der deutlich höhere durchschnittlich realisierte Goldpreis, der im Jahresvergleich um geschätzte 43 % auf 3.432 US-Dollar je Unze zulegen dürfte.

Portfolioumbau und Divestments

Parallel zur operativen Stärke treibt Newmont seine Portfolio-Transformation voran. Das Programm zum Verkauf nicht zum Kerngeschäft gehörender Vermögenswerte ist abgeschlossen und brachte 2025 rund 2,6 Mrd. US-Dollar an Nettoerlösen ein. Veräußert wurden unter anderem Beteiligungen an Orla Mining und Discovery Silver sowie das Coffee-Projekt im kanadischen Yukon.

Rechnet man alle angekündigten Transaktionen inklusive möglicher bedingter Zahlungen zusammen, könnten die Erlöse auf bis zu 4,9 Mrd. US-Dollar steigen. Dieses Kapital schafft Spielraum – sei es für Schuldenabbau, neue Projekte oder Rückflüsse an die Aktionäre.

Ein zentrales Wachstumsprojekt ist Ahafo North in Ghana. Die Mine erreichte Ende Oktober 2025 die kommerzielle Produktion und soll über eine initiale Laufzeit von 13 Jahren zwischen 275.000 und 325.000 Unzen Gold pro Jahr liefern, sobald die volle Kapazität erreicht ist. Damit stärkt Newmont gezielt die profitabelsten Teile seines Portfolios.

Mehr Geld für Aktionäre

Vom hohen Cashflow profitieren auch die Anteilseigner direkt. In den vergangenen zwei Jahren flossen über 5,7 Mrd. US-Dollar über Dividenden und Aktienrückkäufe zurück. Aus dem Rückkaufprogramm über insgesamt 6 Mrd. US-Dollar hat Newmont bislang 3,3 Mrd. Dollar genutzt, 2,7 Mrd. Dollar stehen noch bereit.

Für das dritte Quartal 2025 wurde zudem eine Quartalsdividende von 0,25 US-Dollar je Aktie beschlossen. In Kombination mit dem laufenden Buyback-Programm unterstreicht das Management damit den Anspruch, die starke Finanzlage aktiv in Aktionärsrendite umzusetzen.

Produktionsrückgang als Kehrseite

Der konsequente Fokus auf Rendite hat allerdings auch eine andere Seite. Analysten rechnen im Zuge der Portfolio-Straffung mit einem spürbaren Rückgang der Fördermengen. Für 2025 wird ein Minus von 16 % bei der gesamten Goldproduktion auf 5,86 Mio. Unzen erwartet. Die Volumina von Kupfer, Silber und Zink sollen um 12 %, 14 % bzw. 4 % sinken.

Gleichzeitig hält Newmont an seiner offiziellen Produktionsprognose von 5,9 Mio. Unzen Gold für 2025 fest. Im Kern setzt der Konzern also auf weniger, dafür profitablere Unzen – unterstützt durch hohe Marktpreise und sinkende Finanzierungskosten nach dem Schuldenabbau.

Bewertung und Einordnung

Trotz der starken Kursrally wird die Newmont-Aktie auf Basis der erwarteten Gewinne aktuell mit einem Forward-KGV von rund 12,6 gehandelt und liegt damit leicht unter dem Branchendurchschnitt für Goldminenwerte. Das Kursniveau spiegelt die Kombination aus Rekord-Cashflows, fallenden Kosten und einem sehr freundlichen Preisumfeld für Edelmetalle wider.

Mit einem Jahresplus von knapp 124 % seit Jahresanfang, einem Schlusskurs von 83,75 Euro am Freitag und nur geringem Abstand zum 52‑Wochen-Hoch präsentiert sich die Aktie technisch wie fundamental in einer starken Verfassung. Entscheidend für die nächsten Monate wird sein, ob sich die hohen Goldpreise halten und Newmont die angekündigten Produktions- und Cashflow-Ziele trotz der bereinigten Asset-Basis voll erreicht.

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