Nike Aktie: Überraschender Befreiungsschlag

Nike übertrifft trotz Gewinneinbruchs die Erwartungen und steigert seinen Börsenwert um 10 Milliarden Dollar. Analysten sehen den Tiefpunkt erreicht.

Die Kernpunkte:

Umsatzrückgang von 12 Prozent, Gewinn bricht um 86 Prozent ein
Dividendenausschüttung steigt um 6 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar
Zollbelastung von einer Milliarde Dollar durch neue Strategien gemildert
Aktienrückkäufe in Höhe von 3 Milliarden Dollar getätigt

Nach monatelanger Talfahrt sorgte Nike mit den Quartalszahlen für ein Kursfeuerwerk. Die Aktie schoss nachbörslich um mehr als 10 Prozent nach oben – dabei schreibt der Sportartikelhersteller eigentlich rote Zahlen.

Der Blick auf die nackten Zahlen zeigt das Dilemma: 11,1 Milliarden Dollar Umsatz bedeuten ein Minus von 12 Prozent. Noch drastischer der Gewinneinbruch um 86 Prozent auf nur noch 211 Millionen Dollar. Doch die Börse feiert trotzdem – warum?

Erwartungen waren noch düsterer

Die Anleger hatten das Schlimmste befürchtet. Mit 11,1 Milliarden Dollar übertraf Nike die Konsensschätzung von 10,72 Milliarden Dollar. Beim Gewinn je Aktie lagen die 0,14 Dollar einen Cent über den Prognosen. Diese kleinen Lichtblicke reichten aus, um den Börsenwert um exakt 10 Milliarden Dollar zu steigern.

Besonders interessant: Trotz des Gewinneinbruchs schüttete Nike 2,3 Milliarden Dollar an Dividenden aus – 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Zusätzlich kaufte das Unternehmen eigene Aktien für 3 Milliarden Dollar zurück.

Zölle als Milliardenbelastung

Ein wichtiger Kostenfaktor bleibt die Zollpolitik, die Nike mit einer Milliarde Dollar belastet. Das Unternehmen reagiert mit einem Dreiklang: Preiserhöhungen, Verlagerung der Lieferketten und neue Produktionspartnerschaften sollen die Belastung abmildern.

Zurück zu den sportlichen Wurzeln

CEO Elliott Hill beschwört einmal mehr die "sportliche DNA" des Konzerns. Diese Botschaft, obwohl nicht neu, verfängt bei den Anlegern. Analysten von Williams Trading sehen im vierten Quartal den Tiefpunkt erreicht und bestätigen ihr Kursziel von 73 Dollar bei einem aktuellen Kurs von rund 62 Dollar.

Während die Direktvermarktung, insbesondere das Digitalgeschäft, weiter schwächelt, zeigen die Großhandelskanäle erste Erholungszeichen. Die Feiertags-Großhandelsbestellungen 2025 liegen bereits über dem Vorjahresniveau.

Aufräumarbeiten fast beendet

Die Marktbereinigung soll bis Ende des zweiten Quartals 2026 abgeschlossen sein. Gleichzeitig kompensieren neue Partnerschaften mit Amazon und Shoe Show die wegfallenden Billigverkäufe – allerdings zu höheren Margen.

Der Sportartikelhersteller steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Nach dem Kurssprung liegt die Aktie bei 68,25 Dollar und nähert sich dem Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend.

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