Novo Nordisk Aktie: Die Wende ist da
Die US-Zulassung der oralen Wegovy-Tablette beendet den Abwärtstrend der Novo-Nordisk-Aktie und eröffnet mit einer aggressiven Preispolitik neue Wachstumschancen.
- FDA erteilt Zulassung für erste GLP-1-Gewichtsreduktions-Tablette
- Aktie steigt nach Zulassung um rund zehn Prozent
- Aggressive Preisstrategie gegen günstige Alternativpräparate
- Tablette als zentraler Wachstumstreiber für 2026 erwartet
Nach einem schwierigen Jahr 2025 atmen Anleger auf. Die US-Behörden haben dem dänischen Pharmariesen kurz vor Weihnachten den entscheidenden Impuls geliefert, auf den die Märkte gewartet haben. Mit der Zulassung der oralen Wegovy-Tablette verschafft sich der Konzern einen wichtigen strategischen Vorteil gegenüber dem Erzrivalen Eli Lilly und leitet eine potenzielle Neubewertung ein.
Die US-Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde (FDA) erteilte am 22. Dezember grünes Licht für die orale Version des Wirkstoffs Semaglutid. Dies markiert das erste zugelassene GLP-1-Präparat in Tablettenform, das speziell zur Gewichtsreduktion entwickelt wurde. Der Markt reagierte prompt: Die Aktie kletterte in den vergangenen Tagen um rund 10 Prozent und beendete damit den zähen Abwärtstrend, der das Papier fast das gesamte Jahr über belastet hatte.
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Angriff auf den grauen Markt
Der kommerzielle Start in den USA ist bereits für Anfang Januar 2026 angesetzt. CEO Mike Doustdar wählt dabei eine aggressive Preisstrategie, um verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Mit etwa 149 US-Dollar monatlich für die Einstiegsdosis greift Novo Nordisk gezielt die Anbieter von nachgemachten “Compounding”-Präparaten an.
Diese günstigen, von Apotheken selbst hergestellten Alternativen hatten die Dominanz der Dänen zuletzt stark untergraben. Durch das Angebot einer bequemen, FDA-zugelassenen Tablette zu einem vergleichbaren Preis will das Unternehmen die Volumenführerschaft im Massenmarkt zurückerobern. Gleichzeitig wird so eine neue Kundengruppe erschlossen, die Injektionen ablehnt.
Konzernumbau läuft
Die neue Tablette fungiert als Herzstück der Erholungsstrategie nach einem von Marktbeobachtern als “schmerzhaft” beschriebenen Jahr 2025. Steigende Konkurrenz durch Eli Lillys Zepbound und sinkende Margen hatten den Börsenwert massiv gedrückt. Neben der Produktinnovation treibt die Führungsebene die Effizienz voran, was auch den Abbau von rund 9.000 Stellen weltweit beinhaltet.
Das Sentiment hat sich mit der Zulassung von Vorsicht zu Optimismus gewandelt. Die Börse preist derzeit einen erfolgreichen US-Start im Januar ein. Sollte die Markteinführung logistisch reibungslos gelingen, etabliert sich die Tablette als konkreter Wachstumstreiber für 2026, der die Verluste der letzten zwölf Monate kompensieren dürfte.
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