Novo Nordisk Aktie: Gegenangriff gestartet

Der dänische Pharmariese erhält Zulassung für stärkere Wegovy-Dosis in Europa und startet in Indien, um den starken Kursverlust zu stoppen. Analysten bleiben jedoch skeptisch.

Die Kernpunkte:
  • EMA empfiehlt Zulassung höherer Wegovy-Dosierung
  • Marktstart von Ozempic in Indien mit Niedrigpreis-Strategie
  • Aktienkurs hat sich seit Jahresbeginn halbiert
  • Warten auf FDA-Entscheidung in den USA

Novo Nordisk blickt auf ein desaströses Börsenjahr zurück – der Kurs hat sich seit Januar praktisch halbiert. Nun holt der dänische Pharma-Riese zum Gegenschlag aus: Mit grünem Licht für eine höhere Wegovy-Dosis in Europa und dem Marktstart in Indien will der Konzern das Momentum zurückgewinnen. Doch Analysten bleiben skeptisch, ob diese Maßnahmen ausreichen, um den Abwärtstrend zu brechen.

Rückenwind aus Europa

Der wichtigste Impuls für das Unternehmen kam am Freitag von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Der zuständige Ausschuss empfahl die Zulassung einer höheren Dosierung von 7,2 mg für die Abnehmspritze Wegovy. Dieser Schritt ist strategisch entscheidend, um im intensiven Wettbewerb mit Eli Lillys Konkurrenzprodukt Zepbound bestehen zu können.

Klinische Daten untermauern die Hoffnung des Konzerns: Die höhere Dosis führte in Studien zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von 20,7 Prozent über 72 Wochen. Besonders relevant ist dabei die Qualität der Gewichtsabnahme, da der Großteil des Verlusts auf Fettmasse entfiel, während die Muskelfunktion weitgehend erhalten blieb.

Aggressive Preispolitik in Indien

Parallel zur Entwicklung in Europa startete Novo Nordisk am Freitag den Verkauf des Diabetes-Mittels Ozempic in Indien. Der Markt ist riesig – Indien gilt mit rund 101 Millionen Betroffenen als “Diabetes-Hauptstadt” der Welt. Um hier Fuß zu fassen, setzt das Management auf eine aggressive Preisstrategie mit Einstiegskosten von umgerechnet etwa 24 US-Dollar pro Woche.

Marktbeobachter sehen diesen Schritt jedoch differenziert. Zwar verspricht der indische Markt hohes Volumen, doch die Margen dürften deutlich geringer ausfallen als im Westen. Zudem droht Ungemach durch den Patentablauf im Jahr 2026. Es wird erwartet, dass günstige Generika-Konkurrenz die Preise schon bald weiter drücken könnte, was die langfristige Profitabilität dieses Vorstoßes infrage stellt.

Analysten bleiben vorsichtig

Trotz der operativen Fortschritte spiegelt der Aktienkurs eine tiefe Verunsicherung wider. Mit einem Minus von fast 50 Prozent seit Jahresanfang steuert Novo Nordisk auf das womöglich schlechteste Jahr der Firmengeschichte zu. Investoren sorgen sich primär um die Pipeline-Effizienz und den Verlust von Marktanteilen im wichtigen GLP-1-Segment.

Erst in dieser Woche stufte das Analysehaus Argus Research den Titel von “Buy” auf “Hold” herab und verwies dabei auch auf die jüngst enttäuschenden Ergebnisse aus der Alzheimer-Forschung. Zwar wirkt die Bewertung mit einem Kurs nahe dem 52-Wochen-Tief optisch günstiger, doch fehlt dem Markt bisher der Beweis für eine nachhaltige Trendwende.

Der Blick richtet sich nun auf die USA: Nach dem Erfolg bei der EMA warten Anleger auf die Entscheidung der US-Behörde FDA zur hochdosierten Wegovy-Variante, die in den nächsten ein bis zwei Monaten fallen könnte. Erst ein positives Signal aus dem wichtigsten Pharmamarkt der Welt dürfte das nötige Vertrauen zurückbringen, um den Kurs bodenbildend zu stabilisieren.

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