Novo Nordisk Aktie: Problembewusstsein wächst?

Die Novo Nordisk Foundation ersetzt den gesamten Vorstand nach gescheiterten Governance-Verhandlungen. Ex-CEO Lars Rebien Sorensen übernimmt den Vorsitz während sieben Direktoren zurücktreten.

Die Kernpunkte:
  • Kompletter Austausch des Vorstandsgremiums
  • Stiftung kontrolliert 77 Prozent der Stimmrechte
  • Sieben Direktoren treten aus Protest zurück
  • Umfassende Restrukturierung mit Stellenabbau geplant

Der Wegovy-Hersteller Novo Nordisk hat am Freitag einen beispiellosen Machtkampf erlebt: Die Novo Nordisk Foundation – Großaktionär mit 77% der Stimmrechte – hat auf einer außerordentlichen Hauptversammlung den gesamten Vorstand ausgetauscht. Ex-CEO Lars Rebien Sorensen übernimmt als neuer Chairman, während der bisherige Vorsitzende Helge Lund und sechs weitere Direktoren aus Protest über Governance-Verstöße zurücktreten. Was steckt hinter dieser dramatischen Eskalation?

Komplettaustausch nach gescheitertem Kompromiss

Die Stiftung begründete den radikalen Schnitt mit der Notwendigkeit für “neue Kompetenzen und frische Perspektiven”, um die Transformation des Konzerns zu beschleunigen. Der Druck auf Novo Nordisk ist enorm: Im lukrativen Markt für Abnehm-Medikamente macht Rivale Eli Lilly zunehmend Boden gut, während das Umsatzwachstum ins Stocken geraten ist.

Der scheidende Chairman Lund machte deutlich, woran die Zusammenarbeit scheiterte: “Es war nicht möglich, mit der Novo Nordisk Foundation ein gemeinsames Verständnis über Governance-Prinzipien und die künftige Zusammensetzung des Vorstands zu erreichen.” Neben ihm verließen Vizechef Henrik Poulsen und fünf weitere Direktoren das Gremium – ein beispielloser Massenabgang in der Unternehmensgeschichte.

Besonders brisant: Lars Rebien Sorensen ist nicht nur neuer Chairman von Novo Nordisk, sondern gleichzeitig Vorsitzender der kontrollierenden Stiftung. Diese Doppelrolle hat bei Investoren Besorgnis über potenzielle Interessenkonflikte ausgelöst.

Krisenmodus seit Monaten

Der Vorstandsumbau ist nur der jüngste Akt in einer Serie dramatischer Veränderungen. Bereits zuvor hatte die Stiftung CEO Lars Fruergaard Jorgensen abgesetzt und durch den Novo-Veteranen Mike Doustdar ersetzt. Dieser kündigte prompt ein radikales Restrukturierungsprogramm an: 9.000 Stellen sollen wegfallen – 11% der gesamten Belegschaft.

Die neue Führung will nun durch Übernahmen die Produktpipeline verstärken und die verlorene Wettbewerbsposition im entscheidenden US-Markt zurückerobern. Sorensen plant, zwei bis drei Jahre im Amt zu bleiben und betonte, er werde “die Interessen nicht nur der Stiftung, sondern aller Aktionäre” vertreten. Ob diese Versicherung die Governance-Bedenken zerstreut, bleibt abzuwarten.

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