Novo Nordisk Aktie: Strategische Anpassungen
Novo Nordisk meldet beeindruckendes Umsatz- und Gewinnwachstum, senkt jedoch die Jahresprognose aufgrund von Nachahmerprodukten in den USA. Die Aktie reagiert dennoch positiv.

- Umsatzwachstum von 18%, Gewinnplus von 20% im Q1
- Nachahmerprodukte dämpfen Marktdurchdringung in den USA
- Wegovy-Umsatz steigt um 83%, Ozempic übertrifft Erwartungen
- Neue Strategien gegen Nachahmer und für Marktexpansion
Der dänische Pharmagigant liefert beeindruckende Quartalsergebnisse, schraubt aber gleichzeitig die Erwartungen für das Gesamtjahr herunter. Wie passt das zusammen und welche Rolle spielen plötzlich auftauchende Konkurrenzprodukte für die Abnehmspritzen-Stars Wegovy und Ozempic?
Quartalszahlen überzeugen, doch Prognose sinkt
Im ersten Quartal 2025 konnte Novo Nordisk den Umsatz bei konstanten Wechselkursen (CER) um 18% auf 78,1 Milliarden Dänische Kronen (DKK) steigern. Der Betriebsgewinn kletterte sogar um 20% (CER) auf 38,8 Milliarden DKK. Trotz dieser zunächst positiven Entwicklung passte das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr 2025 nach unten an. Das Umsatzwachstum wird nun in einer Spanne von 13% bis 21% (CER) erwartet, statt der zuvor prognostizierten 16% bis 24%. Ähnlich sieht es beim Betriebsgewinn aus, der nun zwischen 16% und 24% (CER) zulegen soll, nach einer früheren Erwartung von 19% bis 27%.
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Nachahmerprodukte bremsen den Wachstumskurs
Der Hauptgrund für diese Korrektur liegt in einer geringer als erwarteten Marktdurchdringung der hauseigenen GLP-1-Medikamente in den USA. Das Unternehmen führt dies auf die rasche Verbreitung von sogenannten „Compounded Versions“ – also individuell hergestellten Nachahmermischungen – seiner Kassenschlager Ozempic und Wegovy zurück.
Diese alternativen Präparate waren von der US-Arzneimittelbehörde FDA während Lieferengpässen der Originalmedikamente geduldet worden. Da der Wirkstoff Semaglutid (in Wegovy und Ozempic enthalten) in den USA jedoch nicht mehr als knapp gilt, hat die FDA angeordnet, dass Vertreiber von Nachahmermischungen deren Abgabe bis zum 22. Mai einstellen müssen. Laut Finanzvorstand Karsten Munk Knudsen nutzen derzeit über eine Million Patienten in den USA solche Nachahmerprodukte zur Gewichtsreduktion.
Die Verkäufe von Wegovy stiegen im ersten Quartal zwar um beeindruckende 83% im Jahresvergleich auf 17,36 Milliarden DKK, verfehlten damit aber die Konsensschätzungen der Analysten von 18,5 Milliarden DKK. Das Diabetesmittel Ozempic hingegen übertraf mit einem Umsatzplus von 15% auf 32,72 Milliarden DKK die Erwartungen (32,01 Milliarden DKK). Trotz der gesenkten Gesamtjahresprognose legte die Aktie von Novo Nordisk zu, da die Quartalsergebnisse die Erwartungen übertrafen und der Markt die Prognosekürzung bereits weitgehend antizipiert hatte. Die Aktie hat seit Jahresbeginn allerdings rund 30% an Wert verloren und notiert deutlich unter ihrem 52-Wochen-Hoch.
Novo Nordisks Kampfansage und Zukunftsstrategie
CEO Lars Fruergaard Jørgensen betonte, das Unternehmen konzentriere sich "aktiv darauf, rechtswidrige und unsichere Nachahmungen zu verhindern und den Patientenzugang zu unseren GLP-1-Behandlungen zu erweitern." Für die zweite Jahreshälfte 2025 erwartet das Management eine Reduktion der Patienten, die Nachahmerprodukte verwenden, und rechnet mit anziehenden Verkäufen der Originalpräparate.
Um den Vertrieb und den Zugang zu Wegovy in den USA zu verbessern, hat Novo Nordisk die NovoCare Pharmacy für die Direktlieferung an Patienten gestartet und Kooperationen mit Telemedizin-Anbietern geschlossen. Anfang Mai gab zudem CVS Health bekannt, Wegovy als bevorzugtes GLP-1-Medikament zur Behandlung von Adipositas zu führen.
Auch in der Forschung und Entwicklung gibt es Fortschritte: Die REDEFINE-2-Studie für CagriSema zeigte eine überlegene Gewichtsabnahme bei Erwachsenen mit Adipositas oder Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Eine erste Zulassung für CagriSema wird für das erste Quartal 2026 angestrebt. Darüber hinaus wurde orales Semaglutid 25 mg zur Behandlung von Adipositas bei der US-FDA zur Prüfung eingereicht, und einmal wöchentlich zu verabreichendes Semaglutid 2,4 mg zur Behandlung von MASH (metabolische dysfunktionsassoziierte Steatohepatitis) wurde sowohl in der EU als auch in den USA zur Zulassung eingereicht und hat in den USA den Status einer vorrangigen Prüfung erhalten.
Die Märkte scheinen die Herausforderungen durch die Nachahmerprodukte bereits eingepreist zu haben, was die positive Aktienreaktion auf die jüngsten Ankündigungen erklärt. Investoren blicken nun offenbar auf eine stärkere zweite Jahreshälfte, in der der Einfluss der Compounded Drugs nachlassen dürfte.
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