Nvidia Aktie: Bilanz-Nervosität erreicht kritische Masse

KeyBanc erwartet vorsichtige Prognose von Nvidia wegen ungeklärter China-Exportlizenzen, während JPMorgan den Einfluss auf den Gesamtmarkt betont. Die Blackwell-Produktion läuft jedoch an.

Die Kernpunkte:
  • KeyBanc warnt vor Guidance unter Konsenserwartungen
  • China-Exporte könnten 2-3 Milliarden Dollar bringen
  • JPMorgan sieht Nvidia als Systemrisiko für Märkte
  • Blackwell-Chip-Produktion steigert Auslieferungen deutlich

Die letzten Tage vor dem Nvidia-Zahlenknall am 27. August lassen die Nerven blank liegen. Während KI-Werte wie Palantir bereits massive Rücksetzer hinnehmen müssen, mehren sich auch bei dem Chip-Giganten selbst die warnenden Stimmen. Was steckt hinter der plötzlichen Vorsicht?

Oakoff und KeyBanc warnen vor China-Schock

Oakoff-Investments ruft Anleger zur Vorsicht auf und warnt vor einer möglichen Korrektur trotz des anhaltenden KI-Booms. Noch brisanter sind die Einschätzungen von KeyBanc Capital Markets: Die Investmentbank erwartet, dass Nvidia bei der Prognose unterhalb der Konsens-Schätzungen bleiben könnte – hauptsächlich wegen der China-Unsicherheiten.

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KeyBanc rechnet damit, dass die Guidance „Direkterlöse aus China ausschließt, da die Lizenzgenehmigungen noch ausstehen“. Würde China mit eingerechnet, könnte das zusätzliche 2-3 Milliarden Dollar Umsatz bedeuten. Trotz gelockerten KI-Chip-Restriktionen dürfte der Konzern vorsichtig agieren – nicht zuletzt wegen einer möglichen 15-prozentigen Exportsteuer und dem Druck Pekings auf chinesische KI-Anbieter, heimische Chips zu nutzen.

KI-Sektor unter Verkaufsdruck

Derweil zeigt der KI-Sektor bereits deutliche Ermüdungserscheinungen. Palantir verlor binnen fünf Handelstagen über 15 Prozent, allein am Dienstag ging es um satte 9,35 Prozent nach unten. Trotz Rekordumsätzen von über einer Milliarde Dollar liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei fast 600 – ein Vielfaches selbst erfolgreicher Cloud-Unternehmen.

JPMorgan sieht Nvidia als Systemrisiko

Besonders aufhorchen lässt die Einschätzung von JPMorgan: Die Nvidia-Bilanz sei mittlerweile zu einem „Index-Level-Event“ geworden. Der marginale Risikobeitrag des Unternehmens übersteigt nun das Doppelte seiner Gewichtung im S&P 500. Anders gesagt: Nvidia kann ganze Märkte bewegen.

Blackwell-Produktion läuft an

Trotz aller Warnungen bleiben die fundamentalen Treiber intakt. KeyBanc hebt hervor, dass die GPU-Versorgung im zweiten Quartal um 40 Prozent wuchs und im dritten Quartal um weitere 20 Prozent steigen dürfte. Die Blackwell-Generation (B200) nimmt Fahrt auf, während die neuere Blackwell Ultra (B300) bereits im Oktober-Quartal ausgeliefert werden soll.

Besonders ermutigend: Die Fertigungsausbeute bei den GB200-Racks verbessert sich auf etwa 85 Prozent. KeyBanc erwartet für das Gesamtjahr nun 30.000 GB-Rack-Lieferungen statt der ursprünglich geschätzten 25.000 Einheiten.

Die Bilanz am 27. August wird zeigen, ob die Euphorie gerechtfertigt war oder eine Abkühlung bevorsteht. KeyBanc bleibt optimistisch und hob das Kursziel von 190 auf 215 Dollar an – doch die Nervosität ist spürbar.

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