OMV Aktie: Abstufung schockt!
Die Investmentbank Berenberg hat OMV von Buy auf Hold herabgestuft, da strukturelle Probleme im Chemiegeschäft die positiven Raffinerie-Ergebnisse überwiegen.

- Herabstufung trotz 20% Betriebsergebnis-Steigerung
- Strukturelle Schwierigkeiten im Chemiesegment
- Geplante Megafusion Borouge Group International
- Raffinerie-Marge verdoppelt sich auf 11,5 USD
Starke Quartalszahlen, solide Dividende – und trotzdem die kalte Dusche von Berenberg. Die Investmentbank hat OMV gestern überraschend von “Buy” auf “Hold” herabgestuft. Der Grund? Ein Geschäftsbereich, der dem österreichischen Öl- und Gaskonzern zunehmend zum Verhängnis wird. Kann die geplante Megafusion im Chemiegeschäft die Wende bringen, oder verschärft sie die Probleme sogar noch?
Chemie-Albtraum trübt rosige Zahlen
Berenberg nennt das Kind beim Namen: “challenging markets in chemicals”. Ausgerechnet das Chemiegeschäft, das durch die anstehende Fusion von Borealis und Borouge massiv an Bedeutung gewinnen soll, entwickelt sich zum Klotz am Bein. Die strukturellen Probleme in diesem Segment wiegen so schwer, dass die Bank trotz starker Q3-Zahlen – knapp 1,3 Milliarden Euro bereinigtes Betriebsergebnis, ein Plus von 20% – nicht mehr an eine Outperformance glaubt.
Die Schwäche zeigt sich konkret: Im dritten Quartal sanken die Polyolefin-Verkaufsvolumen um 8% im Jahresvergleich. Während CEO Alfred Stern ehrgeizige Produktionsziele von 400.000 Barrel Öläquivalent pro Tag bis 2030 ausgibt, bröckelt ausgerechnet das Geschäftsfeld, das künftig noch mehr zum Gesamterfolg beitragen soll.
60-Milliarden-Dollar-Fusion: Rettung oder Risiko?
Der Zusammenschluss von Borealis und Borouge zur Borouge Group International (BGI) soll im ersten Quartal 2026 abgeschlossen werden und ein Chemie-Powerhouse mit einem Wert von über 60 Milliarden US-Dollar schaffen. Auf dem Papier ein Meilenstein – in der Praxis aber möglicherweise ein Timing-Problem.
Denn Berenberg prognostiziert, dass die Marktherausforderungen im Chemiebereich bis mindestens 2026 anhalten werden. Das bedeutet: Ausgerechnet zum Start der neuen Struktur könnte BGI mit erheblichem Gegenwind konfrontiert sein.
Wichtigste Fakten zur BGI-Fusion:
- Abschluss geplant für Q1 2026
- Unternehmenswert über 60 Milliarden US-Dollar
- Neue Dividendenpolitik: 20-30% des operativen Cashflows + 50% der BGI-Dividende
- OMV passt Strategie langfristig an das neue Chemie-Schwergewicht an
Dividende sinkt, Attraktivität schwindet
Die Dividendenrendite von rund 9% klingt verlockend – doch Berenberg sieht dies nicht mehr als entscheidendes Kaufargument. Für 2025 erwartet die Bank eine niedrigere Ausschüttung als im Vorjahr, was die gesunkenen Nettogewinnprognosen widerspiegelt.
Bis 2026 bleiben zudem die Investitionsausgaben erhöht. Erst danach könnte die Ausschüttungsquote wieder steigen, wenn die Kapitalausgaben sinken und BGI möglicherweise höhere Dividenden zahlt. Bis dahin müssen Anleger Geduld mitbringen.
Raffinerie rettet die Bilanz – vorerst
Ein Lichtblick: Das Raffinerie-Segment läuft auf Hochtouren. Die Raffinerie-Indikator-Marge verdoppelte sich im dritten Quartal auf 11,5 US-Dollar pro Barrel gegenüber dem Vorjahresquartal. Auch das Kerngeschäft mit Öl und Gas performen stark und stützen die Gesamtzahlen.
Doch diese Stärke reicht Berenberg nicht mehr aus, um die strukturellen Schwächen im Chemiebereich zu kompensieren. Das Kursziel von 53 Euro bleibt zwar bestätigt, die Kaufempfehlung ist aber Geschichte. Die Botschaft ist klar: OMV muss beweisen, dass die Chemie-Strategie aufgeht – und das könnte noch dauern.
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