OMV Aktie: Bulgarien-Wagnis ignoriert
Trotz Start eines 170-Millionen-Euro-Bohrprojekts im Schwarzen Meer verliert die OMV-Aktie deutlich. Niedrige Rohstoffpreise und hohe Steuern in Rumänien belasten die Erträge.

- Bohrkampagne im Schwarzen Meer mit 170 Millionen Euro gestartet
- Aktie verliert deutlich, während ATX stabil bleibt
- Niedrige Öl- und Gaspreise drücken die Margen
- Rumäniens Regierung hält an hohen Förderabgaben fest
OMV setzt in bulgarischen Gewässern auf eine 170-Millionen-Euro-Bohrung – doch an der Börse interessiert das niemanden. Während der ATX stabil bleibt, stürzt die Aktie des Energiekonzerns ab. Der Grund: Fallende Rohstoffpreise und eine Regierung in Bukarest, die an der Steuerschraube dreht, machen die operativen Erfolge zunichte.
Die Belastungsfaktoren im Überblick:
- Brent-Öl unter 60 US-Dollar, Erdgas-Futures unter 4 Dollar
- Rumäniens Regierung bestätigt hohe Abgabenlast für Öl- und Gasförderung
- Aktie verlor am Dienstag über 2 Prozent, während der ATX stabil blieb
- Bohrprojekt “Han Asparuh” mit 170 Millionen Euro Budget gestartet
Schwarzmeer-Offensive beginnt
Das Bohrschiff “Globetrotter I” hat Position bezogen. Rund 200 Kilometer östlich von Varna, in 2.000 Metern Wassertiefe, startet die Konzerntochter OMV Petrom die erste Bohrung “Vinekh-1” im Block “Han Asparuh”. Die fünfmonatige Kampagne, gemeinsam mit Partner NewMed Energy durchgeführt, soll helfen, Europas Gasversorgung unabhängiger zu machen.
Das Timing ist strategisch: Ab 2027 soll bereits das parallel laufende “Neptun Deep”-Projekt in rumänischen Gewässern erste Erträge liefern. Die Erschließung neuer Reserven außerhalb politisch volatiler Regionen ist für den Konzern zentral.
Markt bestraft statt belohnt
Die Börse zeigt sich unbeeindruckt. Am Dienstag gehörte OMV zu den größten ATX-Verlierern, auch im ADR-Handel in den USA gab das Papier rund 2 Prozent nach. Die Schwäche zieht sich durch alle Handelsplätze – von Wien über Tradegate bis New York.
Verantwortlich ist die toxische Mischung aus niedrigen Rohstoffpreisen und politischem Gegenwind. Brent-Öl notiert im Bereich von 59 bis 60 Dollar, Erdgas verliert aufgrund milder Wetterprognosen für Ende Dezember weiter an Wert. Gleichzeitig bekräftigte Rumäniens Premier Ilie Bolojan nach einem gescheiterten Misstrauensantrag seine harte Linie: Höhere Abgaben für die Öl- und Gasförderung bleiben bestehen.
Hohe Dividende maskiert Ertragsdruck
Analysten bleiben verhalten. Zuletzt dominieren “Hold”-Einstufungen, die zwar die solide Dividendenrendite anerkennen, aber den operativen Ertragsdruck nicht ausblenden können. Die steuerliche Belastung in Rumänien, einem Kernmarkt des Konzerns, schmälert das Gewinnpotenzial der neuen Offshore-Projekte erheblich.
Solange der Ölpreis keine nachhaltige Erholung zeigt und die fiskalischen Rahmenbedingungen in Osteuropa restriktiv bleiben, dürfte die Aktie weiter unter Druck stehen. Die strategische Expansion im Schwarzen Meer ist langfristig sinnvoll – kurzfristig zählt am Markt jedoch nur der Blick auf Margen und Rohstoffpreise.
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