OMV Aktie: Gazprom-Stopp wird zum Bumerang

Der österreichische Energiekonzern OMV verzeichnet durch den erzwungenen Lieferstopp von Gazprom einen Umsatzrückgang von über zwei Dritteln im Gas- und Stromgeschäft.

Die Kernpunkte:
  • Umsatzeinbruch von 297 auf 97 Millionen Euro
  • Höhere Beschaffungskosten für alternative Gasquellen
  • Geopolitische Spannungen mit Russland als Auslöser
  • Aktie dennoch nahe 52-Wochen-Hoch bei 47,32 Euro

Was zunächst wie ein strategischer Befreiungsschlag wirkte, entpuppt sich zunehmend als finanzieller Albtraum für den österreichischen Energiekonzern. Der erzwungene Ausstieg aus den russischen Gaslieferungen hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz – und stellt die gesamte Strategie infrage.

Zweidrittel-Einbruch: Gazprom-Lücke lässt sich nicht schließen

Die nackten Zahlen sind erschütternd: Im Gas- und Stromgeschäft brach der Umsatz im ersten Halbjahr 2025 um mehr als zwei Drittel ein – von 297 auf nur noch 97 Millionen Euro. Besonders hart traf es die westeuropäischen Gasverkäufe, die von 220 auf 116 Millionen Euro abstürzten.

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Doch warum schlagen die alternativen Bezugsquellen so negativ zu Buche? Die Antwort liegt in den Beschaffungskosten:

  • Höhere Einkaufspreise für LNG aus den USA und Gas aus Norwegen
  • Deutlich niedrigere Aufschläge bei Industriekunden
  • Zusätzliche Transportkosten durch längere Lieferwege

Geopolitisches Poker mit Folgen

Die jahrzehntelange Partnerschaft mit Gazprom endete im November 2024 abrupt. OMV behielt eine fällige Zahlung ein – als Kompensation für einen Schiedsgerichtsentscheid. Die Reaktion folgte umgehend: Lieferstopp.

Doch der vermeintliche Sieg könnte sich als Pyrrhussieg erweisen. Zwar sprach das Stockholmer Schiedsgericht OMV weitere 48 Millionen Euro zu, doch ob das Geld jemals fließt, bleibt fraglich. Gleichzeitig explodierten die regionalen Gaspreise: Die Differenz zwischen niederländischem und österreichischem Gas stieg von 19 auf 42 Dollar pro tausend Kubikmeter – ein Kostenschock von 23 Millionen Dollar pro Milliarde Kubikmeter.

Lichtblick mit Fragezeichen

Immerhin: Das Unternehmen treibt die Diversifizierung voran. Bis 2030 sollen fünf Milliarden Euro in Erneuerbare, Geothermie und CO2-Abscheidung fließen. Ab 2027 kommt ein Offshore-Feld in Rumänien hinzu.

Doch die Zeit drängt. Während die Aktie seit Jahresbeginn über 23% zulegte und sich aktuell bei 47,32 Euro nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 48,72 Euro befindet, steht ein Führungswechsel an: CEO Alfred Stern will 2026 gehen.

Die entscheidende Frage bleibt: Kann OMV den finanziellen Aderlass stoppen und die Transformation schneller vollziehen als die Gewinne schmelzen? Der Börse scheint die Antwort noch nicht klar zu sein – die Volatilität von 15,75% spricht eine deutliche Sprache.

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