OMV Aktie: Transformation geglückt?

Der österreichische Energiekonzern OMV vollzieht einen tiefgreifenden Wandel durch neue Dividendenpolitik, Wasserstoff-Offensive und starke Quartalszahlen, während ein Stellenabbau die Transformation begleitet.

Die Kernpunkte:
  • Neue Dividendenformel verspricht höhere Ausschüttungen ab 2027
  • Wasserstoff-Joint-Venture mit Masdar in Österreich besiegelt
  • Quartalsergebnis übertrifft Analystenerwartungen deutlich
  • Umfassendes Effizienzprogramm mit Stellenabbau angekündigt

Gazprom-Vertrag gekündigt, neue Wasserstoff-Deals unterzeichnet, Dividendenpolitik umgekrempelt – OMV vollzieht einen radikalen Strategieschwenk. Während andere Energiekonzerne noch über ihre Zukunft diskutieren, prescht der österreichische Konzern mit konkreten Schritten voran. Doch kann dieser Umbau die Investoren wirklich überzeugen? Ein Blick auf die jüngsten Entwicklungen zeigt: Die Transformation ist weiter fortgeschritten als viele vermuten.

OMV Petrom: Rekord-Dividendenrendite von 9,1 Prozent

Die rumänische Tochter OMV Petrom schüttet aktuell eine Sonderdividende von 0,02 RON je Aktie aus. Zusammen mit der regulären Ausschüttung ergibt sich eine Gesamtdividende von 0,0644 RON – das entspricht einer beeindruckenden Rendite von 9,1 Prozent.

Die Eckdaten der Petrom-Ausschüttung:
– Gesamtvolumen: rund 4 Milliarden RON
– Ausschüttungsquote: 96 Prozent des Nettogewinns 2024
– Anteil rumänischer Aktionäre: über 44 Prozent

Diese großzügige Ausschüttung unterstreicht die finanzielle Stärke der Tochtergesellschaft und liefert dem OMV-Konzern wichtige Mittelzuflüsse für die laufende Transformation.

Wasserstoff-Offensive: Joint Venture mit Masdar besiegelt

Anfang November setzte OMV ein deutliches Zeichen: Gemeinsam mit dem emiratischen Energieriesen Masdar unterzeichnete der Konzern einen bindenden Vertrag für eine 140-MW-Wasserstoffanlage in Österreich. Die Anlage soll grünen Wasserstoff für industrielle Anwendungen und den Mobilitätssektor produzieren.

Damit positioniert sich OMV als bedeutender Akteur im europäischen Wasserstoffmarkt – ein strategischer Schachzug, um sich vom klassischen Öl- und Gasgeschäft unabhängiger zu machen. Kein Wunder also, dass Analysten die Diversifizierungsstrategie positiv bewerten.

Neue Dividendenformel ab 2027: Deutlich mehr für Aktionäre

Im Oktober krempelte OMV seine Ausschüttungspolitik grundlegend um. Die neue Formel verspricht deutlich höhere Dividenden:

  • 50 Prozent der Dividenden aus der geplanten Borouge Group International (BGI) fließen direkt an OMV-Aktionäre
  • Zusätzlich 20-30 Prozent des operativen Cashflows (exklusive BGI)
  • Erste Auszahlung nach neuer Regelung: 2027

Hätte diese Formel bereits für 2025 gegolten, wäre die Dividende um 6 Prozent höher ausgefallen. Diese neue Großzügigkeit dürfte gerade langfristig orientierte Investoren freuen.

Q3-Zahlen schlagen Erwartungen – Chemie glänzt

Das dritte Quartal 2025 übertraf die Analystenprognosen deutlich. Das bereinigte operative Ergebnis (Clean CCS) kletterte um 20 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Besonders stark entwickelte sich die Chemie-Sparte.

Der Gewinn je Aktie lag bei 1,82 Euro – Analysten hatten lediglich 1,45 Euro erwartet. Ein Ergebnis, das zeigt: Die operative Stärke des Konzerns bleibt trotz des umfassenden Umbaus intakt.

Der Preis der Transformation: 2.000 Stellen fallen weg

Doch die Transformation hat ihren Preis. Im September kündigte OMV ein umfassendes Effizienzprogramm an: Weltweit sollen rund 2.000 der 23.000 Stellen gestrichen werden, in Österreich betrifft dies etwa 400 der 5.400 Mitarbeiter. Die Gewerkschaft reagierte mit scharfer Kritik, OMV betont jedoch den sozialverträglichen Charakter der Maßnahmen.

Die Chemie-Tochter Borealis bleibt vom Stellenabbau ausgenommen – ein wichtiges Signal für den Chemiestandort.

Gasversorgung neu geordnet – Neptun Deep als Gamechanger

Nach der Beendigung des Gazprom-Vertrags im Dezember 2024 hat OMV seine Bezugsquellen erfolgreich diversifiziert. CEO Alfred Stern warnte allerdings vor neuen regulatorischen Risiken, die sich aus der EU-Nachhaltigkeitsrichtlinie für Gaslieferungen aus Katar ergeben.

Der zentrale Wachstumstreiber bleibt das Mega-Gasprojekt Neptun Deep im Schwarzen Meer. Mit einem Investitionsvolumen von 4 Milliarden Euro soll Rumänien zum größten Gasproduzenten der EU aufsteigen. Die Produktion wird für 2027 erwartet – genau dann, wenn auch die neue Dividendenpolitik greift.

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