Oracle Aktie: Teure KI-Wette

Der Softwarekonzern Oracle verzeichnet massive Kursverluste, da Milliardeninvestitionen in KI-Infrastruktur den freien Cashflow belasten und die Verschuldung erhöhen.

Die Kernpunkte:
  • Starke Kursverluste im vierten Quartal
  • Investitionsprognose auf 50 Milliarden Dollar erhöht
  • Freier Cashflow dreht ins Negative
  • Cloud-Umsatz wächst weiterhin kräftig

Oracle erlebt ein Déjà-vu der unangenehmen Art. Mit einem Kursverlust von rund 30 Prozent im vierten Quartal steuert der Software-Gigant auf die schwächste Quartalsperformance seit dem Jahr 2001 zu. Während das Management aggressiv in die Zukunft der Künstlichen Intelligenz investiert, reagieren Anleger zunehmend nervös auf die damit verbundenen Kosten und Insider-Verkäufe. Die zentrale Frage ist nun: Zahlt sich das enorme Risiko aus?

Milliarden-Investitionen belasten Cashflow

Der Hauptgrund für die anhaltende Talfahrt liegt in der explodierenden Ausgabenseite. Oracle hat seine Investitionsprognose (CapEx) für das Fiskaljahr 2026 auf fast 50 Milliarden US-Dollar angehoben – ein Anstieg von 43 Prozent gegenüber früheren Planungen. Dieses Kapital fließt primär in den Aufbau sogenannter “AI Superclusters”, um Kunden wie OpenAI bedienen zu können.

Diese strategische Neuausrichtung hat jedoch einen hohen Preis. Der Free Cash Flow, eine der wichtigsten Kennzahlen für die finanzielle Gesundheit, drehte in den vergangenen Quartalen ins Negative. Der Markt bewertet Oracle derzeit neu: weg vom hochprofitablen Software-Anbieter, hin zum kapitalintensiven Infrastruktur-Entwickler. Diese Transformation drückt kurzfristig auf die Bewertungsmultiplikatoren, da Anleger die Lücke zwischen dem Umsatzwachstum und dem hohen Kapitalbedarf kritisch sehen.

Insider verkaufen, Schulden steigen

Zusätzlich zur Kostenproblematik sorgen Meldungen über Insider-Transaktionen für Unruhe. Am 24. Dezember trennte sich Mark Hura, President of Global Field Operations, von Aktien im Wert von knapp 3 Millionen US-Dollar. Auch Direktorin Naomi O. Seligman reduzierte ihren Bestand. Solche Verkäufe in einer Phase der Kursschwäche werden von Marktteilnehmern oft als mangelndes Vertrauen der Führungsebene interpretiert.

Analysten warnen zudem vor möglichen Risiken für die Kreditwürdigkeit. Die Schuldenlast des Konzerns wird mittlerweile auf über 100 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die aggressive Expansion drückt zudem auf die Bruttomargen, da der Umsatzmix zunehmend hardwarelastiger wird.

Lichtblick Cloud-Wachstum

Trotz der düsteren Kursentwicklung gibt es fundamentale Unterschiede zum Platzen der Dotcom-Blase vor zwei Jahrzehnten. Das operative Geschäft wächst weiterhin kräftig. Im jüngsten Quartal legte der Umsatz im Bereich Cloud-Infrastruktur (OCI) um 68 Prozent zu. Die Nachfrage ist vorhanden, das Problem liegt in der Finanzierung des Wachstums.

Für das Jahr 2026 steht Oracle nun unter Beweisdruck. Investoren werden bei den kommenden Quartalszahlen genau beobachten, ob die massiven Investitionen schnell genug in profitablen Umsatz umgemünzt werden können. Entscheidend wird sein, ob der Rekordauftragsbestand von 523 Milliarden US-Dollar (Remaining Performance Obligation) effizient realisiert wird, um den Cash-Burn zu stoppen. Bis sich der Free Cash Flow erholt, dürfte die Unterstützung bei rund 190 US-Dollar eine wichtige charttechnische Marke bleiben.

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