Oracles 10-Milliarden-Riss, Rheinmetalls später Sieg und das britische Wunder
Der KI-Boom zeigt erste Risse, als ein 10-Milliarden-Dollar-Deal für Oracle ins Stocken gerät. Trotz eines 50-Milliarden-Euro-Rüstungspakets in Deutschland setzt sich der Ausverkauf bei Rheinmetall fort.

- Oracle-Aktie verliert nach geplatztem Finanzierungsdeal
- Deutscher Rüstungssektor fällt trotz milliardenschwerer Zusagen
- Britische Inflation fällt überraschend auf 3,2 Prozent
- Ölpreis steigt nach US-Maßnahmen gegen Venezuela
Liebe Leserinnen und Leser,
es gibt Handelstage, an denen sich die tektonischen Platten der Weltwirtschaft fast hörbar verschieben. Der heutige Mittwoch war ein solcher Tag. Während im Silicon Valley der unerschütterliche Glaube an den KI-Boom erste finanzielle Risse zeigte, zementierte die Politik in Berlin mit einem 50-Milliarden-Euro-Paket eine neue Realität für die deutsche Industrie.
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Der DAX konnte sich diesem globalen Spannungsfeld nicht entziehen und schloss bei rund 24.100 Zählern – ein Minus von etwa 0,4 Prozent. Doch der Indexstand ist heute nur die Fassade. Die wahre Geschichte spielt sich im Maschinenraum der Märkte ab: zwischen geplatzten Finanzierungsdeals in den USA und vollen Auftragsbüchern in der deutschen Rüstungsindustrie, die dennoch an der Börse abgestraft wird.
Hier ist, was Sie heute wissen müssen.
Der Riss im KI-Fundament
Lange Zeit galt an der Wall Street das ungeschriebene Gesetz: Für Künstliche Intelligenz ist kein Preis zu hoch und kein Scheck zu groß. Heute bekamen Anleger eine kalte Dusche. Die Aktie von Oracle geriet massiv unter Druck und verlor rund 5 Prozent. Der Auslöser ist bezeichnend: Berichten zufolge weigert sich der Finanzpartner Blue Owl Capital, einen 10-Milliarden-Dollar-Deal für ein neues Rechenzentrum zu stützen.
Dies ist mehr als eine schlechte Nachricht für einen Einzelwert; es ist ein Warnschuss für den gesamten Sektor. Die Sorge wächst, dass sich die Technologiebranche beim Versuch, die gigantische Infrastruktur für die Zukunft zu bauen, finanziell übernimmt. Der Nasdaq reagierte prompt verschnupft und verlor im Handelsverlauf über 1 Prozent. Der Markt fordert nun Beweise, dass sich die massiven Investitionen (Capex) nicht nur technisch, sondern auch bilanziell rechnen.
Entsprechend nervös blicken Investoren auf die kommende Nacht: Nach Börsenschluss legt der Speicherchip-Riese Micron seine Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 vor. Bei einer astronomischen Umsatzprognose von rund 12,8 Milliarden Dollar ist die Fallhöhe immens.
Das bringt mich zu einem wichtigen Punkt für Ihr Portfolio: Während viele Anleger bei jeder KI-Korrektur nervös werden, habe ich kürzlich mit Tech-Analyst Bernd Wünsche über eine strukturierte Strategie gesprochen, die genau solche Marktphasen nutzt. In seinem kostenlosen Webinar stellt er vier Tech-Unternehmen vor, die er als Infrastruktur-Gewinner des KI-Zeitalters identifiziert hat – darunter CrowdStrike als KI-Sicherheits-Champion sowie drei weitere Unternehmen aus den Bereichen KI-Betriebssysteme, Datenplattformen und On-Device-Chips. Wünsche analysiert seit über 20 Jahren Tech-Aktien und zeigt konkret, wie Sie von der KI-Revolution profitieren können, ohne auf kurzfristige Hype-Werte zu setzen. Sie können seine Tech-Aktien-Masterclass vier Wochen lang für 99 Cent testen und erhalten den Spezialreport „Tech-Aktien-Millionär – Die Future 4 für 2026″ kostenlos dazu. Details zur strukturierten Tech-Strategie für 2026
Rheinmetalls Paradoxon: 50 Milliarden und kein Boden
Während US-Investoren den Taschenrechner zücken, knallen in den Chefetagen der deutschen Rüstungsindustrie eigentlich die Korken – zumindest metaphorisch. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat heute den Weg für Rüstungsausgaben in Höhe von 50 Milliarden Euro geebnet, wie zuvor bereits die Financial Times andeutete.
Doch die Börse spielt derzeit nach ihren eigenen Regeln. Die Reaktion am Markt war die Fortsetzung des gestern begonnenen Ausverkaufs: Rheinmetall gab im Zuge der Ukraine-Friedensgespräche weiter nach und verlor rund 4,7 Prozent auf etwa 1.497 Euro; auch Hensoldt musste Federn lassen. Wir erleben hier ein faszinierendes Paradoxon: Die langfristigen Auftragsaussichten werden politisch zementiert, doch das kurzfristige Sentiment wird von der Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Konflikts dominiert.
Bundeskanzler Friedrich Merz nutzte seine Regierungserklärung vor dem EU-Gipfel heute für klare Worte und forderte, eingefrorenes russisches Staatsvermögen konsequent für die Ukraine zu nutzen. Ein Signal, das die Märkte langfristig als Bestätigung für eine anhaltende Konjunktur der Verteidigungsbranche lesen dürften – auch wenn der Kurszettel heute eine andere Sprache spricht.
Das britische Wunder: Inflation im freien Fall
Der makroökonomische Lichtblick des Tages kam überraschend von der Insel. Die Inflation in Großbritannien ist im November auf 3,2 Prozent gefallen – der niedrigste Stand seit acht Monaten und deutlich unter den erwarteten 3,6 Prozent. Vor allem sinkende Preise für Lebensmittel und Kleidung haben den Preisdruck massiv gemildert.
Für die Bank of England (BoE), die morgen tagt, ist das eine Steilvorlage. Die Märkte preisen nun fest eine Zinssenkung auf 3,75 Prozent ein. Das Pfund gab folgerichtig nach, während der FTSE 100 jubelte. Der Kontrast zu Deutschland bleibt jedoch schmerzhaft: Hierzulande trübte sich der Ifo-Geschäftsklimaindex im Dezember erneut ein. Während die Briten an der Preisfront aufatmen, bleibt die Sorge vor einer stagnierenden deutschen Konjunktur greifbar.
Was sonst noch wichtig war
- Ölpreis zieht an: Die geopolitischen Spannungen melden sich am Rohstoffmarkt zurück. Brent-Öl kletterte um rund 2 Prozent auf etwa 60 Dollar, nachdem US-Maßnahmen gegen venezolanische Tanker bekannt wurden – eine Gegenbewegung zur Schwäche der letzten Tage.
- Wasserstoff-Lebenszeichen: In einem trüben Marktumfeld stach Thyssenkrupp Nucera positiv hervor. Nach der Vorlage von Geschäftszahlen sprang die Aktie um über 6 Prozent an – ein seltenes Lebenszeichen im zuletzt so gebeutelten Wasserstoff-Sektor.
- Streaming-Poker: Im Übernahmekampf um Paramount deutet sich eine Wende an. Warner Bros. soll angeblich empfehlen, das Paramount-Angebot abzulehnen – zugunsten von Netflix. Ein Deal dieser Größenordnung würde die Karten in der Medienlandschaft völlig neu mischen.
Der Ausblick
Der morgige Donnerstag wird zum “Super-Donnerstag” für die Geldpolitik. Nach den heutigen britischen Daten steht die Zinsentscheidung der Bank of England im Fokus, flankiert von der Sitzung der EZB. Werden die Währungshüter in Frankfurt dem britischen Beispiel folgen oder angesichts der Lohnentwicklung vorsichtig bleiben?
Zudem warten wir gespannt auf die Reaktion der asiatischen Märkte auf die Micron-Zahlen von heute Nacht. Sollte der Speicherriese enttäuschen, dürfte der morgige Handelstag für Tech-Werte wie Infineon oder SAP ungemütlich werden.
Ich wünsche Ihnen einen entspannten Abend und ein glückliches Händchen für Ihre Entscheidungen.
Herzlichst,
Ihr
Felix Baarz
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