Orsted Aktie: Mehrere Impulse

Der dänische Windkraftkonzern erhält Impulse durch einen möglichen Milliardendeal, eine Kurszielerhöhung und ein positives US-Gerichtsurteil. Diese Entwicklungen sollen das angeschlagene Unternehmen stützen.

Die Kernpunkte:
  • Potentieller Verkauf der Onshore-Windsparte für über 1 Mrd. Euro
  • HSBC hebt Kursziel auf 155 DKK bei Kaufempfehlung an
  • US-Gericht kippt Genehmigungsstopp für Windprojekte
  • Nachrichten folgen auf ein schwieriges Quartal 2025

Nach einem schwierigen Jahr meldet sich Orsted mit einer ganzen Reihe positiver Nachrichten zurück. Ein möglicher Verkauf des europäischen Onshore-Windgeschäfts, eine Kurszielerhöhung durch HSBC und ein wichtiges Gerichtsurteil in den USA rücken den Titel wieder stärker in den Fokus professioneller Investoren. Reicht diese Kombination, um die angeschlagene Investmentstory zu stabilisieren?

  • Wettbewerbsverfahren um Onshore-Windgeschäft mit potenziell über 1 Mrd. Euro Erlös
  • HSBC erhöht Kursziel auf 155 DKK bei bestätigter Kaufempfehlung
  • US-Gericht kippt Genehmigungsstopp für neue Windprojekte und entlastet Pipeline

Bietergefecht um Onshore-Geschäft

Der wichtigste Impuls kommt von der geplanten Veräußerung der europäischen Onshore-Windsparte. Laut Berichten vom Mittwoch und heute zeichnen sich Engie und Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) als führende Interessenten ab. Branchenkreise taxieren den Wert des Pakets auf rund 1 Mrd. Euro (etwa 1,2 Mrd. US-Dollar).

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Der Prozess befindet sich demnach in der Endphase, verbindliche Angebote werden noch in dieser Woche erwartet. Der Schritt fügt sich in Orsteds Strategie ein, Kapital freizusetzen und das Portfolio nach einem belastenden Geschäftsjahr zu straffen.

Ein Verkauf in der genannten Größenordnung würde dem Konzern spürbare zusätzliche Liquidität verschaffen. Diese könnte entweder zur Stärkung der Bilanz oder gezielt für Projekte im Kerngeschäft Offshore-Wind eingesetzt werden, wo Orsted global – ohne China – auf einen Marktanteil von rund 30 % kommt.

HSBC zeigt mehr Zuversicht

Parallel dazu hat HSBC heute Morgen ein neues Research-Update vorgelegt. Das Kursziel für die Orsted-Aktie steigt von 145 DKK auf 155 DKK, die Einstufung „Buy“ bleibt unverändert.

Ausgehend vom gestrigen Schlusskurs von 136,25 DKK sieht die Bank damit einen moderaten Bewertungsspielraum nach oben. Die Anhebung signalisiert, dass HSBC die laufenden Restrukturierungs- und Portfoliomaßnahmen grundsätzlich positiv einordnet.

Rückenwind aus den USA

Zusätzliche Unterstützung kommt von regulatorischer Seite. In den USA, einem zentralen Wachstumsmarkt für Orsted, hat ein Bundesgericht am Mittwoch eine Verfügung aus der Trump-Ära aufgehoben, die Bundesgenehmigungen für neue Windprojekte eingefroren hatte. Der Richter bezeichnete das Moratorium als „rechtswidrig“ und „willkürlich“.

Für Orsteds nordamerikanische Pipeline – darunter Projekte wie Revolution Wind – entfällt damit ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor. Die Entscheidung beseitigt ein wichtiges Hindernis für die weitere Entwicklung von Offshore-Vorhaben in US-Gewässern.

Einordnung nach schwachem Quartal

Die aktuellen Nachrichten treffen auf ein Unternehmen, das um verlorenes Vertrauen kämpft. Im dritten Quartal 2025 war der Umsatz im Jahresvergleich um 22,17 % auf 12,27 Mrd. DKK zurückgegangen, unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 1,79 Mrd. DKK. Gründe waren vor allem Wertminderungen und Lieferkettenprobleme, die die gesamte Offshore-Windbranche belastet haben.

Vor diesem Hintergrund sticht hervor, dass hochwertige Erneuerbare-Energien-Anlagen weiter gefragt sind. Das Interesse von Engie und CIP an dem Onshore-Portfolio zeigt, dass institutionelle Investoren und Versorger ausgewählte Assets trotz der Volatilität im Sektor unverändert schätzen.

Im Vergleich zu Wettbewerbern wie BP und Shell, die laut aktuellen Medienberichten mit ihren eigenen Strategiewechseln hin zu mehr „Grün“ ringen, unterstreicht Orsted mit dem laufenden Bieterprozess den Substanzwert seines Portfolios – trotz deutlicher Schwankungen der Aktie im vergangenen Jahr.

Ausblick und zentrale Marken

In den nächsten Tagen dürfte vor allem die Entscheidung im Verkaufsprozess des Onshore-Geschäfts im Mittelpunkt stehen. Kommt ein Abschluss zustande und liegt der erzielte Preis über der Marke von 1 Mrd. Euro, wäre dies ein klarer positiver Impuls für den Titel.

Auf dem US-Markt rückt nun in den Vordergrund, wie schnell die aufgehobene Genehmigungssperre in konkrete Fortschritte bei den Zulassungen für Orsteds Projekte mündet – insbesondere mit Blick auf den Zeitraum bis 2026. Aus technischer Sicht bewegt sich die Aktie aktuell um 136 DKK, während das neue HSBC-Kursziel von 155 DKK eine wichtige Orientierungsmarke für die kommenden Wochen darstellt.

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