Orsted Aktie: Unaufgeregte Perspektiven

Der Offshore-Wind-Pionier Orsted konzentriert sich auf Europa, verkauft Anteile an Projekten und reduziert Personal, um die Bilanz zu stärken und auf Marktherausforderungen zu reagieren.

Die Kernpunkte:
  • Strategischer Fokuswechsel von USA auf Europa
  • Verkauf von Taiwan-Portfolio und Teilen von Hornsea 3
  • Umfangreiche Kapitalerhöhung zur Bilanzstärkung
  • Geplanter Stellenabbau von 25 Prozent bis 2027

Orsted treibt seine strategische Neuausrichtung voran. Der dänische Offshore-Wind-Spezialist trennt sich von Randaktivitäten, baut seinen europäischen Fokus aus und reagiert damit auf eine schwierige Marktphase, vor allem in den USA. Wie weit ist der Umbau bereits fortgeschritten?

  • Fokusverschiebung von den USA nach Europa und ausgewählte Asien-Pazifik-Märkte
  • Umfangreiche Portfolioverkäufe und Kapitalerhöhung zur Stärkung der Bilanz
  • 8,1 GW Offshore-Windleistung im Bau, vor allem in Europa
  • Stellenabbau von rund 25 % der Belegschaft bis 2027 geplant

Taiwan-Portfolio vor Verkauf

Orsted steht kurz vor einem größeren Verkauf seines taiwanesischen Offshore-Wind-Portfolios. Eine Transaktion mit Cathay zur weiteren Beteiligung an den Taiwan-Aktivitäten soll bis Jahresende abgeschlossen werden. Der Deal ist Teil eines umfassenden Partnerschafts- und Desinvestitionsprogramms, mit dem die Kapitalstruktur gestärkt werden soll.

Der Taiwan-Verkauf reiht sich in mehrere große Schritte der vergangenen Monate ein:

  • Hornsea 3: Verkauf von 50 % an Apollo für rund 39 Mrd. DKK (ca. 6 Mrd. US-Dollar)
  • Kapitalerhöhung: Emission von Bezugsrechten im Volumen von 7,98 Mrd. Euro im Oktober
  • Strategischer Fokus: Konzentration auf europäische Offshore-Wind-Märkte

Fortschritt beim Projekt Baltica 2

Am 16. Dezember bestätigte Orsted, dass die Stahlstrukturen für den 1,5-GW-Offshore-Windpark Baltica 2 in Polen im Zeitplan liegen. Das Projekt ist ein zentraler Baustein der europäischen Wachstumsstrategie und zeigt, dass der operative Projektfortschritt trotz des laufenden Konzernumbaus voranschreitet.

Bauportfolio im Überblick

Derzeit befinden sich 8,1 GW Offshore-Windkapazität auf drei Kontinenten im Bau. Wichtige Projekte sind:

  • Borkum Riffgrund 3 (Deutschland): 913 MW, erste Stromlieferung im Dezember
  • Baltica 2 (Polen): 1,5 GW, Stahlstrukturen im Plan
  • Sunrise Wind (USA): 924 MW, finanziert aus den Erlösen der Kapitalerhöhung

Stellenabbau und Kostensenkungen

Im Oktober kündigte Orsted an, die Belegschaft bis Ende 2027 um rund 2.000 Stellen zu reduzieren. Das entspricht etwa 25 % der aktuell rund 8.000 Mitarbeitenden. Ab 2028 sollen dadurch jährliche Kosteneinsparungen von rund 2 Mrd. DKK erzielt werden.

Die ersten Kündigungen von 500 Mitarbeitenden laufen seit dem vierten Quartal, davon entfallen 235 Stellen auf Dänemark. Der Stellenabbau fällt zeitlich zusammen mit der erwarteten Fertigstellung des umfangreichen Bauportfolios.

Anhaltende Unsicherheit in den USA

In den USA bleibt das Umfeld schwierig. Politischer Widerstand der Trump-Regierung gegen erneuerbare Großprojekte belastet die Planungssicherheit. Das Offshore-Projekt Revolution Wind vor Rhode Island erhielt im August einen Baustopp, der erst nach einer gerichtlichen Entscheidung wieder aufgehoben wurde.

Orsted plant, neue Entwicklungsaktivitäten künftig vor allem in Europa und in ausgewählten Märkten im Asien-Pazifik-Raum zu verfolgen, sobald die laufenden US-Projekte abgeschlossen sind.

Bilanz nach Kapitalmaßnahmen stabiler

Die Finanzlage hat sich nach der Kapitalerhöhung und dem Teilverkauf von Hornsea 3 verbessert. Wichtige Kennzahlen:

  • EBITDA-Prognose 2025: 24–27 Mrd. DKK (Bestätigung der Spanne)
  • Bruttoinvestitionen 2025: 50–54 Mrd. DKK
  • Nettoschulden: Rückgang nach Mittelzufluss aus der Bezugsrechtsemission im Oktober

Die Aktie hat seit Jahresbeginn rund 58 % verloren. Damit spiegelt der Kurs sowohl die branchenspezifischen Belastungen im Offshore-Windbereich als auch die unternehmensinternen Umbaumaßnahmen wider. Analystenkursziele liegen derzeit zwischen 110 und 184 DKK, im Durchschnitt etwa auf dem aktuellen Kursniveau.

Europäischer Schwerpunkt wird ausgebaut

Der stärkere Fokus auf Europa knüpft an verbesserte Rahmenbedingungen an. Politische Unterstützung für Offshore-Wind basiert hier zunehmend auf Energieversorgungssicherheit und Elektrifizierungszielen. In Deutschland hält Orsted weiter eine führende Marktposition und betreibt mehr als 20 % der gesamten Offshore-Windkapazität.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt der Zuschlag für einen 900-MW-Offshore-Windpark in Irland, gewonnen in einem Joint Venture mit ESB. Damit unterstreicht Orsted seine Wettbewerbsposition in zentralen europäischen Märkten und verankert die strategische Neuausrichtung zunehmend im Projektbestand.

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