ProSiebenSat.1 Aktie: Machtwechsel mit Risiko
Der neue Mehrheitseigner MFE übernimmt die Kontrolle bei ProSiebenSat.1 während einer schweren Krise mit Gewinnwarnung und gesenkten Prognosen. Analysten bleiben skeptisch gegenüber der Turnaround-Fähigkeit.

- MFE übernimmt 75,61 Prozent der Stimmrechte
- Gewinnwarnung mit drastisch gesenkten Prognosen
- Aufsichtsrat wird komplett umgebaut
- Aktie verliert fast 30 Prozent in einem Monat
Der neue Großaktionär MFE-MediaForEurope hat die Kontrolle übernommen – und die Machtverhältnisse bei ProSiebenSat.1 radikal neu geordnet. Während der Medienkonzern mit einer dramatischen Gewinnwarnung kämpft, verspricht der strategische Wandel Hoffnung. Doch können die neuen Eigentümer den Abwärtstrend stoppen?
Radikaler Umbau: Aufsichtsrat im Ausverkauf
Die Übernahme von 75,61 Prozent der Stimmrechte durch MFE zeigt sofortige Wirkung. Zwei Aufsichtsratsmitglieder haben ihre Mandate niedergelegt, um Platz für Vertreter des neuen Mehrheitseigners zu schaffen. Ein klarer Schritt, der zeigt: MFE will nicht nur besitzen, sondern kontrollieren.
Die Botschaft ist unmissverständlich: Der Aufsichtsrat wird nach den Vorstellungen des neuen Eigentümers umgebaut. ProSiebenSat.1 plant bereits die gerichtliche Bestellung neuer Mitglieder – die Ära der alten Strukturen ist definitiv vorbei.
Analysten bleiben skeptisch: Hold mit Abwärtsrisiko
Trotz des Machtwechsels bleibt die Stimmung an der Börse gedämpft. Das Analysehaus Warburg Research reagierte auf die jüngste Gewinnwarnung und senkte das Kursziel – auch wenn die Einstufung „Hold“ vorerst bestehen bleibt.
Die Gründe für die Skepsis sind handfest:
– Umsatzprognose für 2025 auf 3,65-3,8 Milliarden Euro gesenkt
– Operatives Ergebnis (EBITDA) bricht auf 420-470 Millionen Euro ein
– Anhaltende Flaute im Werbemarkt belastet das Kerngeschäft
Kann der neue Eigentümer diese fundamentale Schwäche überwinden?
Paradox: MFE profitiert, ProSieben leidet
Während ProSiebenSat.1 mit den operativen Problemen kämpft, sieht die Bewertung für den neuen Eigentümer ganz anders aus. Barclays stufte jüngst die MFE-Aktie hoch – explizit mit Verweis auf die günstige Bewertung nach der Übernahme.
Die Logik: MFE kann durch die Kontrollmehrheit jetzt die Strategie bestimmen und die Finanzen konsolidieren. Für ProSiebenSat.1-Aktionäre bleibt die Frage, ob sie von dieser Konsolidierung profitieren werden.
Aktuell notiert die Aktie bei 5,77 Euro und zeigt mit einem Minus von fast 28 Prozent innerhalb eines Monats die Schwere der Krise. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei 8,38 Euro beträgt über 31 Prozent – eine deutliche Visualisierung der Herausforderungen.
Die Weichen sind gestellt: MFE hat die Kontrolle, doch der Turnaround bleibt eine Herkulesaufgabe. Ob der Machtwechsel auch zum Kurswechsel führt, wird sich an der Umsetzung der neuen Strategie entscheiden.
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