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ProSiebenSat.1: Fliehen jetzt die Shortseller?

ProSiebenSat.1 kann es doch noch. Für das Abschlussquartal des letzten Jahres legte der Medienkonzern überraschend gute Zahlen vor, die auch für das Gesamtjahr ein Ergebnis brachten, das im Markt gut ankam. Allerdings profierte das Unternehmen hauptsächlich von internen Kosteneinsparungen. Dennoch äußerte sich Finanzchef Matthias Mildner zuversichtlich für das Jahr 2024, trotz der anhaltenden Herausforderungen im wirtschaftlichen Umfeld.

In den vergangenen Jahren litt die Stimmung am Markt bezüglich ProSiebenSat.1 unter Bedenken hinsichtlich schwacher Geschäftsergebnisse. Der Umsatz blieb im vierten Quartal mit rund 1,28 Milliarden Euro wie erwartet in etwa stabil gegenüber dem Vorjahr. Für das Jahr 2023 gab der Konzern bekannt, dass das bereinigte EBITDA um 11% auf ca. 335 Millionen Euro gesteigert wurde. Dies sei neben der positiven Geschäftsentwicklung auch verschiedenen einmaligen Ergebniseffekten geschuldet.

ProSiebenSat.1 rechnet für das Jahr 2024 weiterhin mit einem bereinigten EBITDA auf dem Niveau von 2023. Jedoch ergibt sich durch den unerwarteten Anstieg im vierten Quartal ein optimistischerer Ausblick als bisher prognostiziert. Im Fokus stehen Investitionen in lokale Produktionen sowie eine Reduzierung lizenzierter US-Inhalte zugunsten eigener Inhalte.

Dass die Aktie aufgrund dieser Zahlen bzw. des Ausblicks heute um über 11% zulegen kann, scheint auf den ersten Blick etwas übertrieben. Allerdings gehört ProSiebenSat.1 zu den Werten, die schon seit vielen Jahren besonderer Aufmerksamkeit von Leerverkäufern bekommen. Aktuell sind im Bundesanzeiger Short-Positionen von rund 2,8% gemeldet, wobei das Volumen unter dem Radar wohl deutlich höher sein dürfte. So nehmen auch Marktteilnehmer an, dass der heutige Kurssprung auch etwas damit zu tun haben könnte, dass hier Deckungskäufe durch Shortseller getätigt wurden, die zusätzlich den Kurs nach oben treiben.