ProSiebenSat1 Aktie: Kollaps nach Übernahme?

ProSiebenSat1 senkt Jahresprognose erheblich nach Werbemarkt-Einbruch. Die neuen italienischen Eigentümer sehen sich mit steigender Verschuldung und rückläufigen TV-Erlösen konfrontiert.

Die Kernpunkte:
  • Zweite Gewinnwarnung innerhalb eines Jahres
  • Werbemarkt bricht vor wichtigstem Quartal ein
  • Verschuldungsgrad steigt auf bedenkliche Höhe
  • Neue Eigentümer prüfen strategische Umstrukturierung

Kaum haben die neuen italienischen Besitzer das Ruder übernommen, folgt der nächste Schock: ProSiebenSat1 senkt seine Jahresprognose zum zweiten Mal in diesem Jahr drastisch nach unten. Der deutsche Werbemarkt bricht regelrecht zusammen – und das ausgerechnet vor dem wichtigsten Quartal des Jahres. Können die Berlusconis noch retten, was zu retten ist?

Dramatischer Einbruch: Die Zahlen sprechen Bände

Die neuen Prognosen lassen Anleger erschaudern. ProSiebenSat1 erwartet nun nur noch einen Umsatz von 3,65 bis 3,80 Milliarden Euro – ursprünglich waren rund 3,85 Milliarden geplant. Noch dramatischer fällt der Gewinneinbruch aus:

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  • Bereinigte EBITDA: Absturz auf nur noch 420 bis 470 Millionen Euro (vorher: etwa 520 Millionen Euro)
  • Verschuldungsgrad: Klettern auf bedenkliche 3,0x bis 3,5x (vorher: 2,5x bis 3,0x)
  • Entertainment-Werbeerlöse: Rückgang um mittleren einstelligen Prozentsatz im dritten Quartal

Die Aktie reagierte prompt mit einem Minus von knapp fünf Prozent in den vergangenen sieben Tagen.

September-Schock: Werbemarkt kollabiert völlig

Was das Management besonders alarmiert: Die Werbebuchungen für September zeigen „deutlich unterdurchschnittliche Werte“ – sowohl im linearen TV als auch digital. Noch beunruhigender sind die ersten Indikatoren für Oktober. Die von Forschungsinstituten erhoffte wirtschaftliche Erholung? Platzt wie eine Seifenblase.

Ausgerechnet das vierte Quartal, traditionell die Goldgrube für TV-Sender vor dem Weihnachtsgeschäft, droht zur Enttäuschung zu werden.

Berlusconi-Timing wirft Fragen auf

Das Timing der Hiobsbotschaft ist mehr als bemerkenswert. Gerade erst haben die Berlusconis über ihre MFE-MediaForEurope 75,1 Prozent der ProSiebenSat1-Anteile übernommen – da folgt prompt die nächste Gewinnwarnung. Zufall oder Strategie?

MFE-Finanzchef Marco Giordani kündigte bereits eine Neubesetzung des Aufsichtsrats und die Überprüfung nicht-kerngeschäftlicher Bereiche wie E-Commerce an. Doch kann eine Umstrukturierung den Werbemarkt-Kollaps kompensieren?

Verschuldung steigt trotz Notverkäufen

Besonders bitter: Obwohl ProSiebenSat1 bereits im März die E-Commerce-Plattform Verivox verkaufte, steigt die Verschuldungsquote durch das schrumpfende operative Geschäft weiter an. Das zeigt das wahre Ausmaß der Krise.

Mit einer annualisierten 30-Tage-Volatilität von über 48 Prozent spiegelt auch der Markt die Unsicherheit wider. Der Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt von über 24 Prozent unterstreicht den anhaltenden Abwärtstrend.

Rettung in Sicht oder Game Over?

Die neuen italienischen Eigentümer stehen vor einer Mammutaufgabe. Während sie auf „Profitabilität und Kostendisziplin“ setzen, bröckelt das hochmargige TV-Werbegeschäft – das Herzstück des Konzerns – weiter weg. Ob strategische Weichenstellungen ausreichen, wenn der gesamte deutsche Werbemarkt im freien Fall ist, bleibt mehr als fraglich.

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