Rheinmetall Aktie: Die Milliarden-Fantasie und ihre Tücken

Rheinmetalls Aktie erreicht neue Höchststände, getrieben von Milliardenauftragserwartungen, während politische Debatten die Branche belasten.

Die Kernpunkte:
  • Rekordkurse durch Erwartung von 300 Mrd. Euro Aufträgen
  • Politische Debatten über Waffenexporte als Risikofaktor
  • Strategische Allianzen mit Leonardo und Indra
  • Aktie notiert bei neuem Allzeithoch von 1.842 Euro

Die Aktie von Rheinmetall kennt derzeit scheinbar nur eine Richtung: nach oben. Fast täglich erklimmt das Papier des Rüstungskonzerns neue Höchststände und lässt Anlegerherzen höherschlagen. Doch was treibt diesen beispiellosen Höhenflug an, und könnte die Euphorie bald einen Dämpfer bekommen? Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge zwischen gigantischen Erwartungen und handfesten politischen Realitäten.

Die 300-Milliarden-Euro-Wette

Das Kursfeuerwerk wird vor allem durch eine schier unglaubliche Erwartungshaltung befeuert. Die europäischen NATO-Staaten könnten bis 2030 bis zu einer Billion Euro zusätzlich in ihre Verteidigung investieren – eine fast schon historische Dimension. Und Rheinmetall-Chef Armin Papperger selbst ist es, der die Fantasie der Investoren beflügelt: Sein Konzern will sich einen Löwenanteil dieser Summe sichern. Die Rede ist von potenziellen Aufträgen im Wert von bis zu 300 Milliarden Euro in den kommenden Jahren. Um das einzuordnen: Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von etwa 12,5 Milliarden Euro. Das zeigt, welche enormen Hoffnungen aktuell in den Kurs eingepreist sind.

Am Montag setzte die Aktie ihre Rekordjagd fort und kletterte im XETRA-Handel zeitweise auf ein neues Allzeithoch von 1.842,00 Euro. Auch wenn der Kurs zuletzt bei 1.831,50 Euro notierte, ein sattes Tagesplus von 2,69 Prozent unterstreicht die Dynamik. Die Marke von 1.800 Euro scheint damit vorerst überwunden, und die psychologisch wichtige Marke von 2.000 Euro rückt näher. Zusätzlich sorgte am Montag eine generelle Marktberuhigung für Schub: Die Nachricht, dass die USA angedrohte neue Zölle auf EU-Importe vorerst aufschieben, hellte die Stimmung an den Börsen allgemein auf.

Strategische Pflöcke und politische Stolpersteine?

Doch wie nachhaltig ist dieser Aufwind? Rheinmetall selbst stellt strategisch die Weichen und schmiedet Allianzen. Kürzlich wurden Kooperationen mit dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo und dem spanischen Technologieunternehmen Indra bekannt. Gemeinsam will man unter anderem gepanzerte Fahrzeuge entwickeln, was als weiterer Wachstumsimpuls gewertet wird.

Allerdings ziehen am politischen Horizont auch Wolken auf. So werden aus den Reihen der SPD-Bundestagsfraktion Forderungen laut, die deutschen Waffenexporte nach Israel angesichts der dortigen Lage zu stoppen. Begründet wird dies mit der humanitären Katastrophe und dem Bruch des Völkerrechts. Auch wenn Rheinmetall hier nicht explizit genannt wird, könnten solche Debatten das gesamte Exportgeschäft der deutschen Rüstungsindustrie belasten. Spanien hat bereits ein internationales Waffenembargo gegen Israel ins Spiel gebracht. Im ersten Quartal 2024 beliefen sich die deutschen Exportgenehmigungen für Rüstungsgüter nach Israel immerhin auf 28 Millionen Euro, auch wenn der Gesamtwert der deutschen Rüstungsexportgenehmigungen in diesem Zeitraum sank.

Fest steht: Die Anleger feiern eine gigantische Wette auf zukünftige Aufträge. Ob diese Rechnung in vollem Umfang aufgeht und wie sich die politischen Rahmenbedingungen entwickeln, wird die spannende Frage der kommenden Monate sein.

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