Rigetti Aktie: Investitionen geplant

Die Rigetti-Aktie bewegt sich im Spannungsfeld zwischen einem optimistischen Kursziel von 50 US-Dollar und aktuell geringen Umsätzen bei hohen Verlusten. Die Bewertung hängt maßgeblich von der Umsetzung der Technologie-Roadmap bis 2027 ab.

Die Kernpunkte:
  • Mizuho sieht fast 90 Prozent Kurspotenzial
  • Umsätze liegen deutlich unter der Bewertung
  • Gewinnzone frühestens ab 2030 erwartet
  • Bewertung stützt sich auf künftige Meilensteine

Rigetti entzweit derzeit den Markt: Auf der einen Seite steht eine sehr optimistische Analystenstudie mit fast verdoppeltem Kurspotenzial, auf der anderen Seite stehen schwache Umsätze und hohe Verluste. Die Bewertung hängt fast vollständig an Technologien, die erst in den nächsten Jahren marktreif werden sollen. Wer hier investiert, muss sich vor allem mit einem Punkt auseinandersetzen: Wie realistisch ist die ambitionierte Roadmap bis 2027?

Analystenfantasie trifft Bewertungsniveau

Auslöser der jüngsten Aufmerksamkeit ist eine neue Einstufung von Mizuho Securities. Analyst Vijay Rakesh hat die Beobachtung der Rigetti-Aktie mit einem „Outperform“-Rating aufgenommen und ein Kursziel von 50 US‑Dollar gesetzt. Ausgehend vom aktuellen Niveau entspräche das einem theoretischen Aufwärtspotenzial von rund 90 Prozent.

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Begründet wird dieses Ziel mit der speziellen Stellung des Unternehmens im Quantum-Computing-Sektor. Im Fokus steht vor allem die eigene Chiplet-Technologie, die laut Mizuho ein schnelleres Hochskalieren der Systeme ermöglichen soll als bei vielen Wettbewerbern. Rigetti wird damit in eine Reihe mit anderen Quantum-Playern wie IonQ und D‑Wave Quantum gestellt, die von Analystenseite ebenfalls positiv gesehen werden.

An der Börse sorgt diese Story für Spannungen: Einerseits hat die Aktie zuletzt im Zuge von Gewinnmitnahmen im Sektor nachgegeben, andererseits bleibt die Stimmung spekulativ aufgeladen, weil das Kursziel eine eindrucksvolle Rally andeutet.

Fundamentaldaten: Große Lücke zwischen Umsatz und Börsenwert

Ein Blick auf die Kennzahlen zeigt allerdings, wie groß die Diskrepanz zwischen Bewertung und aktueller Geschäftslage ist. Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 8,8 Milliarden US‑Dollar, während die bisherigen Erlöse noch sehr überschaubar sind.

Wesentliche Daten im Überblick:

  • Umsatz 2025 (seit Jahresbeginn): lediglich 5,2 Millionen US‑Dollar
  • Umsatztrend: die Erlöse der letzten 12 Monate liegen rund 43 Prozent unter dem Niveau von 2022
  • Verluste: der Jahresfehlbetrag hat sich deutlich ausgeweitet und liegt inzwischen bei über 350 Millionen US‑Dollar
  • Liquidität: rund 600 Millionen US‑Dollar an Barmitteln als finanzielles Polster

Hinzu kommt: Zwei kürzlich gemeldete Verkäufe von 9‑Qubit‑Novera‑Systemen im Gesamtvolumen von 5,7 Millionen US‑Dollar werden erst im ersten Halbjahr 2026 als Umsatz erfasst. Damit verschiebt sich entlastender Ergebniseffekt weiter nach hinten. Entsprechend gehen Analysten derzeit nicht davon aus, dass das Unternehmen vor 2030 die Gewinnzone erreichen kann.

Auch der Blick auf den Kursverlauf unterstreicht den Spagat: Mit einem Schlusskurs von 22,10 Euro am Freitag und einem Rückgang von knapp 10 Prozent in den vergangenen 30 Tagen notiert die Aktie deutlich unter ihrem 52‑Wochen-Hoch; zugleich liegt sie aber noch klar über dem Jahrestief, was die hohe Schwankungsbreite widerspiegelt.

Technologie-Roadmap als Bewertungsanker

Der Großteil der Bewertung basiert auf künftigen technologischen Meilensteinen. Rigetti plant bis Ende 2025 ein System mit mehr als 100 Qubits und einer Gatter-Fidelität von 99,5 Prozent. Bis 2027 soll ein System mit über 1.000 Qubits folgen – ein Sprung, der die kommerzielle Nutzung von Quantum-Anwendungen deutlich voranbringen könnte, falls er gelingt.

Diese Pläne werden durch Kooperationen unterfüttert. Die Zusammenarbeit mit NVIDIA an der NVQLink-Plattform sowie die Einbindung in Projekte der US Air Force werden vom Markt als Bestätigung der technologischen Relevanz gesehen. Gleichzeitig erhöht das den Druck, die Roadmap auch tatsächlich umzusetzen.

Finanziell bedeutet das anhaltende Belastungen: Der Mittelabfluss liegt bei etwa 20,5 Millionen US‑Dollar pro Quartal. Die vorhandene Liquidität verschafft zwar Zeit, dennoch bleibt die Abhängigkeit von neuen Erfolgsnachrichten hoch – insbesondere, weil große Konkurrenten wie Alphabet (Google) und IBM mit erheblich größeren Budgets im gleichen Feld unterwegs sind.

Spekulativer Charakter bleibt

Auf der Eigentümerseite sind große Adressen wie Vanguard und BlackRock mit zusammen rund 20 Prozent beteiligt. Das signalisiert grundsätzliches Vertrauen institutioneller Investoren in das langfristige Potenzial des Unternehmens, ändert aber nichts daran, dass die Aktie im aktuellen Stadium stark spekulativ ist.

Die jüngste Kursreaktion zeigt, wie empfindlich das Papier auf Stimmungsumschwünge im Tech- und Quantum-Sektor reagiert. Das Mizuho-Kursziel von 50 US‑Dollar liefert zwar eine zugkräftige Wachstumsstory, doch es setzt voraus, dass Rigetti seine ambitionierte Technologieplanung bis mindestens 2027 weitgehend planmäßig umsetzt. Solange sich diese Fortschritte nicht in einem nachhaltig steigenden Umsatz und einer klar erkennbaren Annäherung an die Profitabilität widerspiegeln, bleibt die Rigetti-Aktie im Kern eine Wette auf die fernere Zukunft des Quantum Computings.

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