Rigetti Computing Aktie: Analysten bleiben optimistisch

Die Aktie von Rigetti Computing sucht nach einer klaren Richtung. Während der Kurs mit aktuell 20,40 Euro deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch notiert, sorgen neue Einschätzungen von der Wall Street für Gesprächsstoff. Trotz sinkender Umsätze im dritten Quartal setzen Marktbeobachter auf die gut gefüllte Kasse des Unternehmens und einen entscheidenden technologischen Meilenstein, der noch für Ende 2025 geplant ist.

Ambitionierte Kursziele der Banken

Nach der jüngsten Konsolidierung und bei vergleichsweise geringem Handelsvolumen richten sich die Blicke auf die Einschätzungen der Analysten. Im Dezember 2025 hat sich das Stimmungsbild spürbar aufgehellt. Die Investmentbanken Mizuho und Wedbush starteten ihre Bewertungen mit “Outperform”-Ratings und nannten Kursziele von 50 beziehungsweise 35 US-Dollar. Jefferies zeigt sich mit einem “Hold”-Rating und 30 US-Dollar etwas zurückhaltender.

Der Konsens der Experten liegt nun bei einem durchschnittlichen Kursziel von 39,75 US-Dollar. Dies impliziert ein erhebliches Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Niveau, sofern das Unternehmen seine technischen Versprechen einlöst. Diese optimistischen Prognosen stehen in einem gewissen Kontrast zur jüngsten Kursentwicklung, spiegeln aber die Erwartung wider, dass 2026 ein Wachstumsjahr werden könnte.

Solides Polster trotz Umsatzrückgang

Fundamental betrachtet lieferte das dritte Quartal gemischte Signale. Der Umsatz ging im Jahresvergleich um 20,6 Prozent auf 1,95 Millionen US-Dollar zurück. Dieser Rückgang wird jedoch weniger als strukturelle Schwäche, sondern vielmehr als Folge der unregelmäßigen Vertragszyklen im Quantencomputing-Sektor gewertet.

Wesentlich relevanter für die Stabilität des Unternehmens ist die Liquiditätslage. Rigetti verfügt über Barmittel in Höhe von rund 600 Millionen US-Dollar. Bei einem geschätzten Kapitalverbrauch (“Cash Burn”) von 80 bis 85 Millionen US-Dollar pro Jahr ist der Betrieb rechnerisch für die nächsten fünf bis sechs Jahre gesichert. Dieses finanzielle Polster ist entscheidend, um die kapitalintensive Entwicklung neuer Prozessoren voranzutreiben, ohne dass Anleger kurzfristig eine Verwässerung ihrer Anteile fürchten müssen.

Der Fahrplan entscheidet

Die aktuelle Bewertung des Unternehmens stützt sich primär auf die technische Exekution der Roadmap. Das Management hat bekräftigt, das System mit über 100 Qubits noch planmäßig bis Ende 2025 fertigzustellen. Dies gilt als wichtigster Katalysator für den Aktienkurs.

Die nächsten Meilensteine im Überblick:
* Ende 2025: Einführung des 100+ Qubit-Systems.
* 2026: Geplante Veröffentlichung des 150+ Qubit-Systems.
* 2027: Zielmarke von über 1.000 Qubits.

Das Gelingen dieser Schritte ist die Basis für die hohen Bewertungsmultiplikatoren. Institutionelle Investoren wie Vanguard halten dem Unternehmen mit einer Quote von insgesamt rund 35 Prozent weiterhin die Treue, was auf ein langfristiges Vertrauen in diese Strategie hindeutet.

Am Freitag reagierte die Aktie mit einem Plus von 4,88 Prozent positiv auf die aktuelle Nachrichtenlage. Für die kommenden Wochen wird entscheidend sein, ob Rigetti die Fertigstellung des 100-Qubit-Systems offiziell vermelden kann. Eine erfolgreiche Markteinführung würde die optimistischen Analystenziele untermauern, während Verzögerungen eine Neubewertung der Risiken erforderlich machen dürften.

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