RTL Group Aktie: Radikaler Umbau
Der Mediengigant streicht 10 Prozent der deutschen Stellen, während der Streaming-Dienst RTL+ stark wächst. Finanziell gestärkt durch Verkäufe treibt RTL die Übernahme von Sky Deutschland voran.

- Massiver Stellenabbau von 600 Positionen in Deutschland
- Starkes Wachstum bei Streaming-Abonnenten und -Umsätzen
- Finanzielle Entlastung durch Verkauf von RTL Nederland
- Geplante Übernahme von Sky Deutschland in Prüfung
Die strukturelle Krise im klassischen Werbemarkt zwingt RTL zu drastischen Maßnahmen. Europas führender Privatsender kündigte an, rund 10 Prozent seiner Belegschaft in Deutschland abzubauen, um die Kostenstruktur an die neuen Realitäten anzupassen. Während das traditionelle TV-Geschäft wegbricht, setzt der Konzern seine Hoffnungen auf eine aggressive Streaming-Strategie und strategische Zukäufe.
Stellenabbau als Reaktion auf die Werbeflaute
Der Mediengigant reagiert mit einem harten Einschnitt auf die anhaltende Schwäche im Werbemarkt. Rund 600 Vollzeitstellen sollen quer durch alle deutschen Standorte gestrichen werden. CEO Stephan Schmitter bezeichnete diesen Schritt als “absolut notwendig”, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei RTL?
Hintergrund dieser Entscheidung ist ein massiver Einbruch der Einnahmen. Die Erlöse aus der linearen TV-Werbung in Deutschland sind seit 2019 um mehr als 20 Prozent zurückgegangen. Auch im laufenden Jahr setzt sich der Negativtrend fort: In den ersten neun Monaten 2025 sanken die TV-Werbeumsätze gruppenweit um 7,4 Prozent, wobei der deutsche Markt sogar ein Minus von bis zu 10 Prozent verzeichnete. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der mit einem RSI von 14,5 aktuell extrem überverkauft wirkt, obwohl das Papier seit Jahresanfang noch immer gut 22 Prozent im Plus liegt.
Streaming als neuer Ertragspfeiler
Um die Abhängigkeit vom klassischen Fernsehen zu verringern, forciert RTL den Ausbau seines Streaming-Dienstes RTL+. Die Zahlen zeigen, dass der strategische Schwenk Früchte trägt:
- Kundenwachstum: Die Zahl der zahlenden Abonnenten stieg bis Ende September 2025 auf 7,59 Millionen – ein Zuwachs von 17,4 Prozent im Jahresvergleich.
- Umsatzsprung: Die Streaming-Erlöse kletterten in den ersten drei Quartalen um 26,6 Prozent auf 351 Millionen Euro.
- Zielsetzung: Der Bereich soll im Jahr 2026 die Gewinnzone erreichen.
Die Konzernführung richtet RTL Deutschland nun konsequent auf dieses Wachstumsfeld aus, um die Verluste im linearen Geschäft zu kompensieren.
Bilanzstärke und Übernahmepläne
Trotz der operativen Herausforderungen und einer im November gesenkten Jahresprognose steht der Konzern finanziell solide da. Durch den Verkauf von RTL Nederland, der im Juli abgeschlossen wurde, konnte die Nettoverschuldung massiv auf nur noch 71 Millionen Euro reduziert werden (Vergleichswert Ende 2024: 492 Millionen Euro). Aktionäre sollen von diesem Deal durch eine geplante Sonderdividende von 5 Euro je Aktie profitieren, die 2026 ausgezahlt wird.
Parallel dazu treibt RTL die Übernahme von Sky Deutschland voran. Der Deal, der dem Konzern Zugriff auf Premium-Sportrechte wie die Bundesliga und Formel 1 sichern würde, wartet derzeit noch auf die Prüfung durch die Europäische Kommission. Mit einer Entscheidung wird im ersten Halbjahr 2026 gerechnet. Der Umbau des Medienkonzerns bleibt damit eine Operation am offenen Herzen, bei der Kostendisziplin und Wachstumsinvestitionen gleichzeitig gelingen müssen.
RTL-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue RTL-Analyse vom 6. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten RTL-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für RTL-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 6. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
RTL: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




