RTL Group Aktie: Wende oder Warnsignal?
RTL Group korrigiert Umsatzprognose nach unten trotz starkem Streaming-Wachstum von 41 Prozent. Operatives Ergebnis droht am unteren Ende der Zielspanne zu liegen.

- Streaming-Umsatz steigt um 41 Prozent
- Umsatzprognose wird deutlich gesenkt
- Content-Tochter Fremantle verzeichnet Umsatzrückgang
- Solide Finanzlage mit 936 Millionen Euro Cash
Der europäische Medienriese RTL Group steckt in der Zwickmühle: Während die Streaming-Zahlen durch die Decke gehen, zwingt die anhaltende Werbeflaute in Deutschland das Unternehmen zu einer herben Prognosekorrektur. Die Aktie zeigt sich nach den gemischten Neunmonatszahlen angeschlagen – doch steckt in der digitalen Transformation vielleicht mehr Potenzial, als der erste Blick vermuten lässt?
Streaming-Boom kann Werbe-Einbruch nicht stoppen
Eigentlich lief alles nach Plan bei RTL Group: Die Streaming-Dienste verzeichnen ein explosives Wachstum von 41 Prozent auf 277 Millionen Euro und die Zahl der zahlenden Abonnenten kletterte auf 6,5 Millionen. Doch dieser Erfolg reichte nicht aus, um die Schwäche im traditionellen Werbegeschäft auszugleichen. Die Führungsetage musste die Jahresumsatzprognose von ursprünglich 6,6 Milliarden Euro auf nun 6,3 Milliarden Euro nach unten korrigieren.
Besonders der deutsche Markt bereitet Sorgen. Trotz Gewinnen von Marktanteilen und einem klaren Vorsprung von 7,0 Prozentpunkten gegenüber ProSiebenSat1 in der wichtigen 14-59-Jährigen-Zielgruppe kann auch RTL Deutschland die allgemeine Werbeflaute nicht bremsen. CEO Thomas Rabe signalisierte zudem, dass das operative Ergebnis wohl am unteren Ende der Zielspanne von 750 Millionen Euro landen wird.
Content-Sparte Fremantle schwächelt unerwartet
Während das Streaming-Geschäft boomt, zeigt sich ausgerechnet die Content-Produktionstochter Fremantle als Schwachpunkt. Die Umsätze sanken hier um 7,1 Prozent auf 1,425 Milliarden Euro. Die Führung begründet dies mit geringerem Wachstum im globalen Content-Markt als erwartet. Allerdings könnten anstehende Großproduktionen wie “Battle Camp” für Netflix und mehrere Drama-Serien im vierten Quartal für eine Trendwende sorgen.
Trotz der gemischten operativen Entwicklung bleibt die finanzielle Basis solide: Mit einer Netto-Cash-Position von 936 Millionen Euro und einer unveränderten Dividendenpolitik (mindestens 80 Prozent des bereinigten Jahresergebnisses) verfügt RTL Group über ausreichend Spielraum für weitere Investitionen in die digitale Transformation.
Die große Wette auf 2026
Das strategische Ziel bleibt klar: Bis 2026 will RTL Group neun Millionen zahlende Streaming-Abonnenten und 750 Millionen Euro Streaming-Umsatz erreichen – und dann auch in diesem Bereich profitabel sein. Die jüngsten Partnerschaften in Ungarn und die Integration neuer Produktionsfirmen sollen diesen Weg ebnen.
Die entscheidende Frage für Anleger: Kann der Streaming-Erfolg langfristig die traditionellen Geschäftsfelder ersetzen? Oder bleibt RTL Group auf absehbare Zeit vom schwankenden Werbemarkt abhängig? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die digitale Transformation wirklich trägt – oder ob die Werbeflaute den Aufwärtstrend dauerhaft bremst.
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