SAP Aktie: Abgekoppelt & Unterschätzt?

SAP-Aktie zeigt kaum Reaktion auf Oracles Erfolge, doch interne Projekte wie S/4HANA-Migrationen signalisieren weiteres Potenzial.

Die Kernpunkte:
  • Oracle übertrifft Erwartungen, SAP bleibt zurück
  • S/4HANA-Migration bei Baker & Baker als Erfolgsbeispiel
  • Cloud- und KI-Fokus von Oracle als Wettbewerbsvorteil
  • SAP-Aktie zeigt leichte Schwäche trotz operativer Erfolge

Die jüngsten Nachrichten rund um den Software-Giganten Oracle werfen ein Schlaglicht auf die aktuelle Situation der SAP Aktie. Während der US-Konkurrent mit beeindruckenden Zahlen aufwartet und dessen Aktie nach oben schnellt, scheint SAP davon kaum zu profitieren. Doch was steckt dahinter, und gibt es vielleicht andere Signale, die Anleger im Blick haben sollten?

Oracle-Party ohne SAP?

Die Feierlaune bei Oracle nach den jüngsten Quartalszahlen und einer optimistischen Prognose für das Cloud-Infrastrukturgeschäft färbte nicht auf den deutschen Software-Platzhirsch SAP ab. Im Gegenteil: Die SAP-Papiere zeigten sich am Donnerstagmorgen eher unbeeindruckt bis leicht schwächer. Via XETRA gab der Kurs zeitweise um rund 0,99 Prozent auf 260,55 Euro nach. Auf der Handelsplattform Tradegate wurden die Scheine vorbörslich zwar weitgehend stabil bei etwa 263,10 Euro gehandelt, doch von einer Euphoriewelle war keine Spur.

Ein Grund für diese scheinbare Abkopplung könnte in der unterschiedlichen strategischen Ausrichtung liegen. Oracle setzt voll auf das boomende Geschäft mit Rechenzentren für Cloudanwendungen und KI – Bereiche, in denen SAP traditionell weniger stark vertreten ist oder, wie im direkten Wettbewerb bei Cloud-Software zur Unternehmensführung, zuletzt langsamer wuchs als die Walldorfer selbst in ihren Kernsegmenten. Analysten hoben zwar reihenweise die Kursziele für Oracle an, doch für SAP gab es dadurch keinen automatischen Rückenwind.

S/4HANA als stiller Wachstumstreiber?

Doch bedeutet das, dass bei SAP Stillstand herrscht? Keineswegs. Abseits der direkten Konkurrenz-Beobachtung gibt es durchaus positive Nachrichten. So wurde kürzlich bekannt, dass der europäische Backwarenhersteller Baker & Baker eine umfassende Systemkonsolidierung mit SAP S/4HANA durchführt. In Zusammenarbeit mit NTT DATA Business Solutions werden mehrere bestehende SAP ECC-Systeme auf eine einheitliche, cloud-basierte S/4HANA-Umgebung migriert.

Dieses Projekt, das über RISE with SAP abgewickelt wird, soll Baker & Baker eine zentrale Datenquelle, verbesserte Entscheidungsprozesse und eine höhere Agilität für zukünftiges Wachstum ermöglichen. Die Umstellung betrifft immerhin 19 Standorte in zehn europäischen Ländern. Solche Implementierungen sind ein klares Zeichen dafür, dass die Kernprodukte von SAP, insbesondere die S/4HANA-Plattform, im Markt weiterhin gefragt sind und Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation unterstützen. Es zeigt sich, dass SAP auf operativer Ebene durchaus wichtige Erfolge verbuchen kann. Die Frage bleibt, wann und wie sich diese individuellen Stärken auch nachhaltig im Aktienkurs niederschlagen werden, unabhängig von der Entwicklung direkter Wettbewerber.

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