Schaeffler Aktie: Ehrgeizige Ziele – zu ehrgeizig?

Schaeffler strebt bis 2028 eine Umsatzsteigerung auf 27-29 Mrd. Euro und eine EBIT-Margenverdopplung an. Analysten bewerten die Vorgaben als sehr ambitioniert und zweifeln an der Erreichbarkeit.

Die Kernpunkte:
  • Verdopplung der EBIT-Marge auf 6-8 Prozent geplant
  • Umsatzziel von 27 bis 29 Milliarden Euro für 2028
  • E-Mobility-Sparte soll Gewinnschwelle erreichen
  • 815 Millionen Euro Synergieeffekte aus Vitesco-Deal

Gestern präsentierte der Automobilzulieferer seine neuen Mittelfristziele bis 2028 – und schoss damit deutlich über die Erwartungen der Märkte hinaus. Die Aktie reagierte zwar zunächst positiv, doch Analysten zeigen sich skeptisch. Kann Schaeffler die ambitionierten Vorgaben wirklich erfüllen?

Tektonische Verschiebungen im Finanzgefüge

Herzstück der neuen Strategie sind konkrete Zahlen für 2028: Der Konzern peilt einen Umsatz von 27 bis 29 Milliarden Euro an, nach 24,3 Milliarden im Vorjahr. Die eigentliche Sensation ist die geplante Verdopplung der bereinigten EBIT-Marge auf 6 bis 8 Prozent. Zusätzlich soll der Free Cash Flow auf 400 bis 600 Millionen Euro steigen.

Doch woher soll dieses Wachstum kommen? Die Antwort liegt in der kürzlich vollzogenen Vitesco-Übernahme. Die E-Mobility-Sparte soll bis 2028 die Gewinnschwelle erreichen und satte 8 bis 9 Milliarden Euro Umsatz beisteuern. Mit einem Auftragsbestand von 74 Milliarden Euro in den Schlüsselbereichen scheint die Basis gelegt.

Analysten im Kreuzfeuer der Erwartungen

Die Reaktionen der Finanzexperten fallen durchwachsen aus. UBS bestätigt zwar ihre „Neutral“-Einstufung, merkt aber kritisch an: Während die Wachstumsziele die Prognosen übertrafen, blieben die Profitabilitätsvorgaben lediglich im Erwartungsrahmen. Noch deutlicher wird JPMorgan: Die neuen Ziele seien „ambitioniert“ – eine diplomatische Umschreibung für kaum erreichbar.

Die Skepsis ist berechtigt. Die Synergien aus dem Vitesco-Deal sollen zwar bis 2029 einen EBIT-Effekt von 815 Millionen Euro bringen, doch reicht das für die angepeilte Marge? Der Free Cash Flow verfehlt bereits jetzt die Konsensschätzungen.

Navigieren durch stürmische Gewässer

Für die nächsten Jahre setzt Schaeffler auf drei Prioritäten: Abarbeitung des Auftragsbestands, Ergebnisverbesserungsprogramme und Portfolio-Optimierung. Doch die größte Herausforderung bleibt die Integration von Vitesco bei gleichzeitiger Expansion in völlig neue Geschäftsfelder.

Bis 2035 sollen zehn Prozent des Umsatzes aus futuristischen Bereichen wie humanoiden Robotern und eAviation stammen. Eine gewagte Wette – besonders für einen traditionellen Automobilzulieferer. Die eigentliche Bewährungsprobe kommt am 5. November: Dann präsentiert sich Schaeffler erstmals als kombiniertes Unternehmen mit den Zahlen für die ersten neun Monate.

Die Ziele sind gesetzt, die Erwartungen der Anleger damit deutlich angehoben. Jetzt muss Schaeffler liefern – in einem Marktumfeld, das von disruptiven Veränderungen geprägt ist.

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