Siemens Aktie: Mobility liefert

Neue Zulassungen im Schienenverkehr und grüne Projekte in Nordeuropa rücken die Mobility-Sparte von Siemens in den Mittelpunkt. Parallel bleibt die Aktie in der Nähe ihrer Hochs, während große Banken weiter klar positiv gestimmt sind. Wie gut passt diese operative Dynamik zum aktuellen Kursniveau?

Operative Fortschritte im Bahnsegment

Gestern hat Siemens einen wichtigen Meilenstein im Schienenverkehr gemeldet: Die Lokomotive „Vectron“ erhielt die Zulassung für den Personenverkehr mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 230 km/h. Das stärkt die Position der Mobility-Sparte im europäischen Bahnmarkt deutlich.

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Erster Kunde für diese Hochgeschwindigkeitsvariante ist die tschechische Staatsbahn České dráhy. Sie hat bereits 50 dieser Lokomotiven bestellt, die Auslieferung läuft, der reguläre Betrieb soll zum 1. Januar 2026 starten. Damit fließen nicht nur kurzfristig Umsätze, sondern es entsteht auch Referenzcharakter für weitere Ausschreibungen.

Zusätzlichen Rückenwind gibt ein Projekt aus Dänemark: Bereits am 19. Dezember wurden erstmals batteriebetriebene Züge des Typs Mireo Plus B außerhalb Deutschlands in Betrieb genommen. Sieben Einheiten fahren nun für die dänische Midtjyske Jernbaner. Die Kombination aus Hochgeschwindigkeitslokomotiven und alternativen Antriebskonzepten unterstreicht die technologische Breite im Bahnportfolio und zahlt klar auf das Thema Dekarbonisierung ein – ein Punkt, der für viele ESG-orientierte Investoren entscheidend ist.

Analysten setzen hohe Messlatte

Trotz einer Phase der Konsolidierung auf hohem Niveau bleibt die Analystenseite klar zuversichtlich. JP Morgan bestätigt ihre positive Einschätzung und sieht das Kursziel bei 300 Euro. Ausgehend vom gestrigen Schlusskurs von 236,80 Euro entspricht das einem theoretischen Aufwärtsspielraum von gut einem Viertel. Auch UBS bleibt auf der Kaufseite.

Fundamental stützen erwartete Ergebnissteigerungen diese Sichtweise. Für das Geschäftsjahr 2026 wird im Durchschnitt ein Gewinn je Aktie von über 11 Euro prognostiziert. Die nächste Bewährungsprobe steht mit den Zahlen zum ersten Quartal 2026 am 12. Februar an – dann dürfte sich zeigen, ob die starken Meldungen aus der Mobility-Sparte bereits messbar in Umsatz und Ergebnis durchschlagen.

Chartbild: Hoher Stand, moderate Schwankungen

Im Markt spiegelt sich die positive Gesamtlage in einem stabilen Aufwärtstrend wider. Auf Sicht seit Jahresanfang liegt die Aktie rund 25 % im Plus, auch der 12-Monats-Vergleich zeigt einen Zuwachs von gut 25 %. Der Titel notiert damit zwar knapp 6 % unter dem 52-Wochen-Hoch von 252,70 Euro, bleibt aber klar im oberen Bereich der Handelsspanne. Vom 52-Wochen-Tief bei 174,74 Euro ist der Abstand mit gut 35 % komfortabel.

Charttechnisch bewegt sich die Aktie nur leicht über ihren gleitenden Durchschnitten der vergangenen 50 und 100 Tage, die um 235 Euro verlaufen. Der RSI von 48,7 signalisiert ein neutrales Momentum – die Aktie ist weder überkauft noch überverkauft. Die 30-Tage-Volatilität von annualisiert 16 % deutet auf vergleichsweise ruhige Kursbewegungen für einen DAX-Schwergewichtstitel hin.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

• Mobility-Schub: Vectron-Zulassung für 230 km/h im Personenverkehr, erster Kunde České dráhy mit 50 bestellten Loks
• Grüne Technologie: Inbetriebnahme von sieben batteriebetriebenen Mireo-Plus-B-Zügen in Dänemark
• Analysten: JP Morgan mit Kursziel 300 Euro, UBS bleibt ebenfalls bei Kaufempfehlung
• Bewertung: Erwarteter Gewinn je Aktie 2026 von über 11 Euro
• Aktie: Rund 25 % Plus seit Jahresanfang, rund 6 % unter 52-Wochen-Hoch

Fazit: Starke Projekte, solide Ausgangslage

Siemens verbindet aktuell ein robustes Kursniveau mit klaren operativen Fortschritten im Bahn- und Dekarbonisierungssegment. Die neuen Zulassungen und Projekte untermauern die Wettbewerbsposition der Mobility-Sparte, während hohe Kursziele der Analysten und solide Ergebnisprognosen den positiven Rahmen liefern.

Für die kommenden Wochen dürfte entscheidend sein, ob die Aktie das hohe Niveau rund um die gleitenden Durchschnitte behauptet und die Zahlen am 12. Februar 2026 die Erwartungen an Wachstum und Profitabilität bestätigen – dann wäre der Weg in Richtung der bisherigen Hochs technisch und fundamental gut vorbereitet.

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