Solana: Belastungsprobe besteht
Die Solana-Blockchain zeigt technische Resilienz und starke Netzwerkaktivität, während der Token-Kurs deutlich unter Druck steht und institutionelle Zuflüsse anhalten.

- Netzwerk trotzt massivem DDoS-Angriff ohne Ausfall
- Solana-ETFs verzeichnen hohe institutionelle Zuflüsse
- DeFi-Volumen und Netzwerknutzung wachsen deutlich
- Kurs notiert knapp über wichtiger Unterstützung
Solana steht zum Jahresende an einem spannenden Punkt: Technisch liefert die Blockchain ein Ausrufezeichen nach dem anderen, während der Token-Kurs deutlich unter Druck bleibt. Ein historischer DDoS‑Angriff, stabile Netzwerkauslastung und starke ETF-Zuflüsse treffen auf einen Markt, der Risiko eher meidet. Wie passt diese Diskrepanz zusammen?
Kurs schwach, Unterstützung im Fokus
SOL notiert heute bei rund 128,45 US‑Dollar und damit fast die Hälfte unter seinem Hoch vom Herbst. Der Token bewegt sich nur knapp über dem jüngsten Jahrestief und liegt deutlich unter dem 50‑Tage-Durchschnitt von 148,08 US‑Dollar. Der RSI von 40,2 signalisiert eine bereits fortgeschrittene Abkühlung, aber noch keinen klaren überverkauften Zustand.
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Charttechnisch rückt der Bereich um 126 US‑Dollar in den Mittelpunkt. Diese Marke hat seit Juni mehrfach als Unterstützung gehalten und bildet damit eine zentrale Zone für kurzfristig orientierte Anleger. Auf der Oberseite bleibt der Bereich um 145–150 US‑Dollar, in der Nähe des 50‑Tage-Durchschnitts, die erste relevante Hürde.
Derivate signalisieren Vorsicht
Am Derivatemarkt dominiert derzeit Zurückhaltung. Das offene Interest ist in den vergangenen 24 Stunden um rund 3,6 % auf 7,04 Milliarden US‑Dollar gesunken. Gleichzeitig ist die Funding-Rate negativ, was darauf hindeutet, dass Marktteilnehmer bereit sind, für Short-Positionen zu zahlen. Das Bild passt zu einem Umfeld, in dem viele Händler eher mit weiterem Abwärtsdruck rechnen, anstatt aggressiv auf eine schnelle Erholung zu setzen.
Netzwerkresilienz: DDoS-Angriff ohne Ausfall
Während der Kurs wackelt, zeigt die Technik bemerkenswerte Stabilität. Solana sah sich in den vergangenen Tagen einem der größten DDoS‑Angriffe der Blockchain-Geschichte ausgesetzt: Der Angriff erreichte Spitzen von 6 Terabyte pro Sekunde und zielte darauf ab, das Netzwerk durch Milliarden Datenpakete pro Sekunde zu überlasten.
Trotz dieser Belastung blieb die Blockchain ohne Ausfälle oder spürbare Verzögerungen und hielt 100 % Uptime. Für viele Marktbeobachter stärkt das die Wahrnehmung von Solana als performante Infrastruktur – gerade auch im Vergleich zu früheren Jahren, in denen Netzwerkausfälle immer wieder kritisiert wurden.
Die aktuelle Episode folgt auf den AWS‑Globalausfall im Oktober 2025, den Solana ohne Unterbrechung überstand. Insgesamt liegt die ununterbrochene Betriebszeit nun bei über 1,5 Jahren – ein wichtiges Argument für Entwickler und institutionelle Nutzer, die auf Zuverlässigkeit angewiesen sind.
Institutionelles Interesse: ETF-Zuflüsse und Partnerschaften
Trotz des schwachen Kursverlaufs fließt weiter Kapital in Solana-Produkte. Die im Oktober 2025 gestarteten Solana-ETFs verzeichnen:
- Zuflüsse von über 711 Millionen US‑Dollar
- Gesamte Nettovermögen von 898 Millionen US‑Dollar, rund 1,28 % der Marktkapitalisierung von SOL
An der Spitze stehen der Bitwise SOL ETF mit 621 Millionen US‑Dollar, gefolgt vom Grayscale Solana ETF (152 Millionen US‑Dollar) und dem Fidelity Solana Fund (92 Millionen US‑Dollar). Das deutet auf anhaltendes Interesse institutioneller Investoren hin, die Solana eher als Infrastrukturinvestment denn als kurzfristigen Trade betrachten.
Auch abseits der ETFs wurde zuletzt nachgelegt. Auf der Breakpoint‑Konferenz in Abu Dhabi (11.–13. Dezember 2025) wurden mehrere größere Projekte und Kooperationen angekündigt:
- JPMorgan arrangierte die Emission von US‑Commercial Paper für Galaxy auf Solana
- Ondo Finance plant tokenisierte Aktien und ETF‑Handelsplattformen auf Solana ab Anfang 2026
- Coinbase will einen integrierten DEX für Solana‑Token in der eigenen App anbieten
- StraitX bringt mit XSGD und XUSD neue SGD- und USD‑Stablecoins auf die Chain
- Weitere Integrationen kommen unter anderem von Solflare, Animoca Brands, Paxos und Ellipsis Labs
Solana positioniert sich damit klar als Plattform für tokenisierte Finanzprodukte und professionelle Marktteilnehmer.
Nutzungsdaten: Hohe Aktivität und Erträge
Die Onchain‑Daten unterstreichen das Bild einer stark genutzten Infrastruktur. In den vergangenen 30 Tagen verarbeitete Solana:
- 1,83 Milliarden Transaktionen
- zum Vergleich: BNB Chain kam auf 411 Millionen, Base auf 397 Millionen
Gleichzeitig generierte das Netzwerk über 210 Millionen US‑Dollar Umsatz in diesem Zeitraum und zählt damit zu den profitabelsten Blockchains. Die Stablecoin‑Bestände auf Solana summieren sich auf 15,7 Milliarden US‑Dollar – ein weiterer Indikator für die Bedeutung der Chain als Zahlungs- und Settlement-Layer.
DeFi-Wachstum und Lending-Märkte
Auch im DeFi‑Segment wächst das Volumen. Die Lending‑Protokolle auf Solana kommen im Dezember 2025 auf 3,6 Milliarden US‑Dollar Total Value Locked (TVL), ein Plus von rund 33 % gegenüber 2,7 Milliarden im Vorjahr.
Ein Redstone‑Bericht führt dieses Wachstum auf technische Vorteile zurück: sehr schnelle Finalität von rund 400 Millisekunden, minimale Transaktionskosten von etwa 0,001 US‑Dollar und die anhaltende 100%‑Uptime. Diese Kombination zieht weitere Protokolle an, insbesondere im Kredit- und Marktinfrastrukturbereich.
Wichtige Player im Wettbewerb um Marktanteile sind:
- Kamino Lend
- Jupiter Lend
- Save Protocol
Zusätzlich verwaltet der Risikomanager Gauntlet inzwischen rund 140 Millionen US‑Dollar auf Solana und setzt dort institutionelle Strategien wie delta‑neutrale Positionen ein. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass professionell strukturierte Risikomodelle in das Ökosystem Einzug halten.
Nächster technischer Schritt: Alpenglow-Upgrade
Für das erste Quartal 2026 bereiten die Entwickler das Alpenglow‑Upgrade vor. Es soll die technische Basis weiter verbessern:
- Verkürzung der Blockfinalität auf etwa 150 Millisekunden
- zusätzliche Steigerung der Transaktionskapazität
- Einführung neuer Mechanismen („votor“ und „rotor“)
- niedrigere Eintrittsbarrieren für Validatoren
Damit zielt Solana darauf ab, sowohl die Skalierung als auch die Dezentralisierung weiter voranzutreiben und die Plattform attraktiver für neue Validatoren und Anwendungen zu machen.
Wettbewerbsposition im Blockchain-Markt
Laut einer 2025er Analyse von CoinGecko bleibt Solana das populärste Ökosystem in chain‑spezifischen Narrativen – allerdings mit leichter Schwäche. Der Marktanteil an der weltweiten Aufmerksamkeit liegt bei 26,79 %, nach 38,79 % im Jahr 2024. Der Vorsprung schrumpft, die Konkurrenz holt auf.
Wichtige Wettbewerber:
- Base: 13,94 %
- Ethereum: 13,43 %
- Sui: 11,77 % (stärkstes Wachstum gegenüber dem Vorjahr mit +6,9 Prozentpunkten)
- BNB Chain: 9,05 %
Solana bleibt damit zwar vorn, muss seine Position aber gegen mehrere dynamische Ökosysteme verteidigen.
Fazit: Starke Fundamentaldaten, schwieriges Umfeld
Solana steht aktuell zwischen zwei Welten: Fundamentaldaten und Netzwerknutzung zeichnen ein robustes Bild, während der Tokenpreis klar vom Risikosentiment des Gesamtmarkts geprägt wird. Auf der positiven Seite stehen:
- hohe und wachsende Netzwerkaktivität
- starke ETF‑Zuflüsse und institutionelle Partnerschaften
- ein expandierendes DeFi‑Ökosystem
- technische Stabilität trotz DDoS‑Angriff und externer Störungen
- ein konkretes Upgrade‑Fahrplan mit Alpenglow im ersten Quartal 2026
Dem gegenüber steht ein Kurs, der knapp über dem 52‑Wochen‑Tief notiert und rund 45 % unter dem Jahreshoch liegt. Der Bereich um 126 US‑Dollar bleibt kurzfristig die entscheidende Unterstützung; ein Bruch darunter würde den Druck auf SOL weiter erhöhen, während eine Stabilisierung darüber in Kombination mit besseren Gesamtmarktbedingungen Raum für eine Erholung schaffen könnte. Für den Moment bleibt Solana damit ein Projekt mit starker operativer Basis, dessen Bewertung stark vom allgemeinen Risikoappetit im Kryptomarkt abhängt.
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