Stadler Rail Aktie: Positive Signale
Der Schienenfahrzeugbauer meldet zusätzliche Zugbestellungen aus Polen und den erfolgreichen Linienstart in Rostock, während sich die EBIT-Marge leicht erholt. Der verlorene SBB-Auftrag bleibt jedoch ein Belastungsfaktor.

- Zusätzliche Bestellung von elf FLIRT-Zügen in Polen
- Erfolgreicher Linienstart der TINA-Straßenbahnen in Rostock
- Leichte Erholung der EBIT-Marge auf 2,6 Prozent
- Hoher Auftragsbestand sichert langfristige Auslastung
Stadler Rail liefert in einer Phase erhöhter Skepsis am Markt mehrere konkrete Erfolgsmeldungen. Neue Aufträge und operative Fortschritte stärken das Kerngeschäft, während gleichzeitig der Margendruck und der verlorene SBB-Großauftrag weiter belasten. Entscheidend ist nun: Wie stark stützen diese Neuentwicklungen das Bild eines stabilisierten Geschäftsverlaufs?
Neue Aufträge und operative Fortschritte
In Polen hat der Regionalbahnbetreiber Koleje Mazowieckie einen weiteren Abruf aus dem bestehenden Rahmenvertrag getätigt und 11 zusätzliche FLIRT-Triebzüge bestellt. Damit wächst die FLIRT-Flotte dieses Kunden auf 75 Fahrzeuge. Für Stadler bedeutet das eine bessere Auslastung des Werks im polnischen Siedlce und eine Bestätigung der starken Stellung in Osteuropa.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Stadler Rail?
Auch aus Deutschland kommen positive Signale. In Rostock sind Mitte Dezember 2025 die neuen TINA-Straßenbahnen in den regulären Fahrgastbetrieb gestartet. Der Übergang vom Auslieferungs- in den Linienbetrieb gilt als wichtiger Praxisnachweis für die technische Zuverlässigkeit der neuen Fahrzeuggeneration. Das reduziert Risiken für künftige Projekte, weil Referenzen im Echtbetrieb ein zentrales Argument in Ausschreibungen sind.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- 11 zusätzliche FLIRT-Züge für Koleje Mazowieckie; Flotte wächst auf 75 Fahrzeuge
- Serienproduktion im Werk Siedlce weiter gut ausgelastet
- TINA-Straßenbahnen in Rostock regulär im Linieneinsatz
- Auftragsbestand weiterhin bei rund 29,4 Mrd. CHF
- EBIT im ersten Halbjahr 2025: 36,9 Mio. CHF, Marge 2,6 % (Vorjahr: 2,2 %)
Damit unterstreicht Stadler im Tagesgeschäft seine industrielle Leistungsfähigkeit – sowohl bei Regionalzügen als auch im Straßenbahnsegment.
Margenstabilisierung trotz schwierigem Umfeld
Auf der Finanzseite zeigt sich ein leicht verbessertes Bild. Im ersten Halbjahr 2025 stieg der EBIT auf 36,9 Millionen CHF. Die EBIT-Marge erhöhte sich von 2,2 auf 2,6 Prozent. Das Niveau bleibt zwar niedrig, signalisiert aber, dass sich die Profitabilität nach einer Schwächephase langsam stabilisiert.
Der Umsatz legte im gleichen Zeitraum auf 1,4 Milliarden CHF zu. Damit werden die pessimistischsten Szenarien eines ungebremsten Margenverfalls vorerst relativiert. Zugleich bleibt der Gegenwind durch Lieferkettenprobleme und Inflation deutlich spürbar. Beides begrenzt kurzfristig den Spielraum für eine kräftigere Margensteigerung.
Der hohe Auftragsbestand von rund 29,4 Milliarden CHF sichert die Auslastung auf absehbare Zeit. Für ein Projektgeschäft wie das von Stadler ist dieser Backlog zentral, weil er die visibilität über zukünftige Umsätze erhöht – auch wenn die Profitabilität einzelner Projekte weiterhin stark vom Kostenumfeld abhängt.
Belastungsfaktor SBB-Vergabe und Kursbild
Auf der strategischen Seite wirkt die verlorene Ausschreibung der Schweizer Bundesbahnen (SBB) für 116 Doppelstockzüge nach. Der Zuschlag ging an Siemens, Stadler hat Ende November 2025 beim Bundesverwaltungsgericht Rekurs eingelegt. Diese juristische Auseinandersetzung schafft Unsicherheit für die mittelfristige Auslastung im Heimatmarkt, auch wenn das operative Tagesgeschäft international breit abgestützt ist.
Am Markt spiegelt sich das gemischte Bild in einer eher verhaltenen Kursentwicklung wider. Am Freitag schloss die Aktie bei 21,50 Euro, rund 2,8 Prozent über dem Niveau von vor einem Monat. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 24,66 Euro ist der Titel allerdings noch gut 13 Prozent entfernt. Der Relative-Stärke-Index (RSI) von 36,9 deutet darauf hin, dass die Aktie eher im unteren Bereich einer neutralen Handelsspanne notiert, ohne klar überverkauft zu sein.
Im Verhältnis zu den gleitenden Durchschnitten zeigt sich ein leicht konstruktives Bild: Der Kurs liegt knapp 2 Prozent über dem 50‑Tage-Durchschnitt, aber etwas unter dem 100‑Tage-Durchschnitt von 21,64 Euro. Das passt zu einer Aktie, die sich nach einem Rücksetzer stabilisiert, aber noch nicht in einen überzeugenden Aufwärtstrend übergegangen ist.
Fazit: Zwischen Stabilisierung und Unsicherheit
Stadler Rail befindet sich in einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite stehen ein gut gefüllter Auftragsbestand, neue Abrufe in Polen und der erfolgreiche Start der TINA-Straßenbahnen in Rostock. Auf der anderen Seite drücken die niedrige, wenn auch leicht steigende EBIT-Marge und der verlorene SBB-Großauftrag auf die Wahrnehmung.
Die aktuellen Daten sprechen für eine vorsichtige Stabilisierung der Profitabilität bei gleichzeitig solider operativer Umsetzung im Projektgeschäft. In der kommenden Handelswoche dürfte sich zeigen, ob die positiven Signale aus Polen und Deutschland ausreichen, um den Kurs oberhalb der jüngsten Tiefs zu halten und das Vertrauen nach dem SBB-Rückschlag schrittweise zu festigen.
Stadler Rail-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Stadler Rail-Analyse vom 21. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Stadler Rail-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Stadler Rail-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Stadler Rail: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...



