Strategy Aktie: Dauerhafte Dissonanz?

Die Strategy-Aktie notiert erstmals seit 2024 unter ihrem Nettoinventarwert nach einem Kurssturz von 60 Prozent. Der Bitcoin-Absturz löste massive Verkäufe aus, während Michael Saylor weitere Käufe ankündigt.

Die Kernpunkte:
  • Aktie fällt erstmals unter Nettoinventarwert
  • Bitcoin-Crash löst Verkaufswelle aus
  • Michael Saylor kündigt weitere Käufe an
  • Geschäftsmodell des Premiums in Frage

Die Aktie von Strategy Inc. erlebt ihre schwerste Krise seit fast zwei Jahren. Erstmals seit Anfang 2024 notiert das Papier des größten Bitcoin-Unternehmens unter seinem Nettoinventarwert – ein historischer Einbruch. Was steckt dahinter? Und warum bricht ausgerechnet jetzt das Geschäftsmodell zusammen, das Strategy monatelang einen saftigen Aufschlag auf den reinen Bitcoin-Wert bescherte?

Das Premium verschwindet: Ein Wendepunkt

Am Freitag fiel die Strategy-Aktie auf 201,80 Dollar – ein dramatischer Absturz von 60 Prozent seit dem Höhepunkt im November 2024 bei 543 Dollar. Entscheidend: Das Verhältnis zwischen Marktwert und Nettoinventarwert (mNAV) rutschte auf 0,977x. Anleger zahlen also erstmals weniger für die Aktie als die Bitcoin-Bestände des Unternehmens rechnerisch wert sind – abzüglich Schulden und Vorzugsaktien.

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Dieser Schwellenwert wurde zuletzt im Januar 2024 unterschritten und markiert einen fundamentalen Bruch. Strategy besitzt 641.692 Bitcoin im Wert von 61,9 Milliarden Dollar, doch der Börsenwert liegt mit etwa 73,8 Milliarden Dollar kaum darüber. Der jahrelange Aufschlag, den Investoren für das Treasury-Modell zu zahlen bereit waren? Geschichte.

Bitcoin-Crash löst Verkaufswelle aus

Auslöser der Panik war der Einbruch von Bitcoin unter 95.000 Dollar am Freitag. Über 1,3 Milliarden Dollar an gehebelten Positionen wurden im Kryptomarkt liquidiert – und Strategy traf es mit voller Wucht. Die extrem hohe Korrelation zwischen MSTR und Bitcoin verwandelte sich in einen Albtraum für Aktionäre.

Hinzu kamen Gerüchte in sozialen Medien, Strategy habe Bitcoin im Wert von einer Milliarde Dollar verkauft und seinen Bestand von 484.000 auf 437.000 BTC reduziert. Executive Chairman Michael Saylor dementierte umgehend: “Es gibt kein Fünkchen Wahrheit an diesem Gerücht.” Die Verwirrung entstand durch interne Wallet-Transfers, die Blockchain-Analysten fälschlicherweise als Verkäufe interpretierten.

Saylor kontert: “Wir kaufen weiter”

Saylor ging in die Offensive. In einem CNBC-Interview kündigte er an: “Wir kaufen Bitcoin, wir werden unsere nächsten Käufe am Montagmorgen berichten.” Strategy beschleunige sogar die Zukäufe, um vom aktuellen Ausverkauf zu profitieren.

Doch die Märkte blieben skeptisch. Dass Vizepräsident und Justiziar Shao Wei-Ming am 10. und 11. November 10.668 Aktien zu Preisen zwischen 234,75 und 249,56 Dollar verkaufte – und damit rund 2,58 Millionen Dollar erlöste –, sorgte für zusätzlichen Druck. Zwar geschah dies im Rahmen eines vorher festgelegten Handelsplans und im Zusammenhang mit Shaos Ruhestand zum Jahresende, das Timing war dennoch brisant.

Geschäftsmodell auf dem Prüfstand

Bitget-CEO Gracy Chen brachte es auf den Punkt: Der Zusammenbruch des Premium untergräbt die Kernlogik von Bitcoin-Treasury-Unternehmen. Wenn Anleger keinen Aufschlag mehr zahlen, worin liegt dann der Mehrwert gegenüber dem direkten Bitcoin-Besitz?

Aus technischer Sicht nähert sich Strategy einer kritischen Unterstützungszone bei 138 Dollar – dem 200-Wochen-Durchschnitt. Sollte Bitcoin nicht bald stabilisieren, droht weiterer Abwärtsdruck. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Saylors aggressive Nachkaufstrategie das Vertrauen wiederherstellen kann – oder ob die Ära der Bitcoin-Proxy-Investments mit Premium endgültig vorbei ist.

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