Strategy Aktie: Liquidität statt Bitcoin

Strategy stärkt seine Liquidität mit 748 Mio. Dollar frischem Kapital und stoppt vorerst den Bitcoin-Kauf. Analysten sehen Aufwärtspotenzial, verweisen aber auf Risiken.

Die Kernpunkte:
  • Frische 748 Millionen Dollar durch Aktienverkauf
  • Vorläufiger Stopp der Bitcoin-Akkumulation
  • Analysten-Kursziel liegt bei 434 Dollar
  • Hohe Volatilität und überkaufte Signale

Strategy (ehemals MicroStrategy) fährt seinen riskanten Bitcoin-Kurs nicht zurück – aber sie legt eine spürbare Pause ein. Statt neue Coins einzusammeln, füllt das Unternehmen seine Kriegskasse mit frischem Kapital in Milliardenhöhe. Für Anleger stellt sich damit vor allem eine Frage: Wie geschickt balanciert Strategy zwischen Bitcoin-Exposure und der Sicherung seiner Zahlungsfähigkeit?

Frische Milliarden über Aktienverkauf

In einem hochvolatilen Marktumfeld hat Strategy in der vergangenen Woche massiv Eigenkapital aufgenommen. Über ein At-The-Market-Programm (ATM) platzierte das Unternehmen rund 4,5 Millionen Class-A-Aktien und nahm dabei etwa 748 Millionen US-Dollar netto ein.

Damit schossen die liquiden Mittel von zuvor rund 1,4 Milliarden auf etwa 2,2 Milliarden US-Dollar nach oben – ein Sprung, der die Bilanz deutlich stärkt. Diese Gelder sind laut Unternehmen für allgemeine Unternehmenszwecke vorgesehen, vor allem:

  • Bedienung der Zinszahlungen auf ausstehende Schulden
  • Dividendenzahlungen auf Vorzugsaktien

Auf die Stammaktien zahlt Strategy weiterhin keine Dividende und setzt klar auf Kurssteigerung und den Wert der Vermögenswerte. Gleichzeitig bleibt das ATM-Programm ein großes Instrument: Rund 11,8 Milliarden US-Dollar Emissionskapazität stehen noch zur Verfügung, falls weiteres Eigenkapital benötigt wird.

Bitcoin-Käufe vorerst gestoppt

Bemerkenswert ist, dass Strategy trotz des hohen Mittelzuflusses in der Woche vom 15. bis 21. Dezember 2025 keine weiteren Bitcoin gekauft hat. Das ist ein deutlicher Kontrast zur Vorwoche, in der das Unternehmen für etwa 980,3 Millionen US-Dollar rund 10.645 Bitcoin erwarb.

Der aktuelle Stand der digitalen Vermögenswerte:

  • Bitcoin-Bestand: 671.268 BTC
  • Portfoliowert: über 60 Milliarden US-Dollar (auf Basis aktueller Marktpreise)
  • Durchschnittlicher Kaufpreis: rund 74.972 US-Dollar je Bitcoin

Die Entscheidung, den frischen Cash-Bestand nicht sofort in weitere Bitcoin umzuwandeln, deutet auf eine taktische Zurückhaltung hin. Marktbeobachter können dies als Versuch werten, in einem Umfeld schwankender Kurse nahe wichtiger Unterstützungszonen flexibler zu bleiben und nicht „um jeden Preis“ nachzukaufen.

Bewertung, Kursziel und Risikopuffer

Trotz des deutlichen Kursrückgangs im Jahresverlauf spielt die Bewertung der zugrunde liegenden Assets für Analysten eine zentrale Rolle. Der beträchtliche Bitcoin-Bestand schafft einen greifbaren Substanzwert, der als Untergrenze für die Bewertung gesehen wird, solange der Kryptomarkt nicht einbricht.

Wesentliche Eckpunkte aus der aktuellen Einschätzung:

  • Marktwert des Unternehmens: rund 47 Milliarden US-Dollar
  • Konsens-Kursziel der Analysten: etwa 434 US-Dollar je Aktie
  • Impliziertes Aufwärtspotenzial vom aktuellen Niveau: über 160 %, sofern Schuldenmanagement und Kryptomarkt mitspielen

Gleichzeitig verweisen Analysten auf den Aufschlag gegenüber dem Nettovermögenswert (NAV bzw. mNAV). Dieser Aufschlag muss aus ihrer Sicht erhalten bleiben, um die hohen Kursziele zu rechtfertigen. Die Kombination aus Bitcoin-Kaufpause und einem Cash-Polster von rund 2,2 Milliarden US-Dollar kann daher als defensiver Schritt interpretiert werden – zur Stabilisierung dieses Aufschlags und zur Sicherstellung der Liquidität für Zins- und Vorzugsdividenden.

Aktienkurs unter Druck, aber stabilisiert

An der Börse bleibt das Bild zwiespältig: Die Aktie notiert aktuell bei 143,10 Euro und damit deutlich unter ihrem 52‑Wochen-Hoch von 391,80 Euro. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus auf gut 51 %, während sich in den vergangenen sieben Tagen eine leichte Erholung von rund 3,8 % zeigt.

Auffällig ist zugleich der hohe Relative-Stärke-Index (RSI) von 84,2, der klassisch als Hinweis auf einen überkauften Zustand gilt – trotz des massiven Rückgangs über zwölf Monate von mehr als 55 %. In Kombination mit einer annualisierten 30‑Tage-Volatilität von über 59 % bleibt der Titel damit ein ausgesprochen schwankungsanfälliger Wert.

Fazit: Entscheidende Weichenstellung in den kommenden Wochen

Strategy verschiebt den Schwerpunkt kurzfristig von aggressiver Bitcoin-Akkumulation hin zu Liquiditätssicherung. Die Bilanz ist nun mit rund 2,2 Milliarden US-Dollar Cash deutlich besser gepolstert, während der Bitcoin-Bestand unverändert hoch bleibt. In den nächsten Wochen wird entscheidend sein, ob dieses Reservepolster wieder in zusätzliche Bitcoin fließt oder primär als Sicherheit für Schulden- und Vorzugsdividenden dient – beides wird direkten Einfluss auf Bewertung, mNAV-Prämie und die Reaktion des Marktes haben.

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