T-Mobile: Zündet jetzt die nächste Stufe?

Der amerikanische Mobilfunk-Anbieter T-Mobile US hat im zweiten Quartal ein kräftiges Wachstum präsentieren können. Dabei profitierte die Tochter der Deutschen Telekom insbesondere von der vollzogenen Fusion respektive Übernahme des Konkurrenten Sprint.

In fast allen Parametern konnte der Mobilfunker die Erwartungen des Marktes schlagen. Hier die Details: Der Umsatz konnte sich auf 17,67 Milliarden Dollar erhöhen, ein Plus von rund 61 %. Die Markterwartungen (Factset) hatten hier bei 17,64 Milliarden Dollar gelegen. Insgesamt konnte das Unternehmen im Berichtszeitraum 1,25 Millionen neue Kunden gewinnen. Hier lag die Schätzung bei nur 761.000. Besonders wichtig dabei: Der Bereich Vertragskunden (Postpaid) addierte 1,11 Million neue Kunden gegenüber der Schätzung von 862.000.

Umsätze je Kunde verbessern sich

Auch bei den durchschnittlichen Umsätzen je Kunde lief es bei der T-Mobile US besser als erwartet. Bei den Vertragskunden wurde ein durchschnittlicher Betrag von 47,99 Dollar hielt (Schätzung 46,64 Dollar). Im Bereich Prepaid-Kunden verbuchte das Unternehmen einen durchschnittlichen Umsatz von 37,80 Dollar gegenüber der Schätzung von 36,35 Dollar. In den Spartenumsätzen blieb der Servicebereich etwas unter den Erwartungen, während der Bereich Equipment, der rund 22 % des Umsatzes ausmacht und beispielsweise Handyverkäufe umfasst, deutlich besser abschnitt. Hier kann man sicherlich auch die – in diesem Fall positiven – Auswirkungen von Corona mit ablesen.

Übernahme brockt T-Mobile US Gewinnsturz ein

Einziges Manko: Beim Gewinn verbuchte T-Mobile US einen kräftigen Einbruch auf nur noch 110 Millionen Dollar, was einem Abschlag um 88 % gegenüber dem Vorjahr entsprach. Mit einem Gewinn je Aktie von 0,09 Dollar verfehlte das Unternehmen damit die Analystenprognosen, die 0,12 Dollar je Aktie erwartet hatten. Im vergangenen Jahr hatte man hier noch 1,09 Dollar je Aktie verdienen können.

Allerdings dürfte das den Markt kaum sonderlich beunruhigen, da neben einigen Belastungen wegen der Corona-Krise insbesondere die hohen Fusionskosten hier mit einfließen. Für die weiteren Quartale wird wieder mit einer Besserung gerechnet. Allerdings dürfte die Integration auch im kommenden Jahr das Ergebnis weiter belasten. Doch dürfte die Börse vor allem auf die Zuwachsraten bei Nutzern und Umsatz schauen.

Aktie vor Ausbruch in neue Höhen?

Fazit: Nach eigenen Angaben hat T-Mobile US nach Kundenanzahl bereits den Konkurrenten AT&T hinter sich gelassen und ist zum zweitgrößten US-Mobilfunker aufgestiegen. Das spiegelt sich auch im Aktienkurs wider. Nach einer rasanten Erholung seit März hat die Aktie zuletzt eine Konsolidierungsphase auf hohem Niveau vollzogen. Mit den neuen Zahlen in der Hinterhand könnte sich hier wieder eine höhere Aufwärtsdynamik entwickeln. Aktuell würden wir zum weiteren Halten raten mit der Prämisse, dass bei einer Überwindung des bisherigen Höchstkurses bei rund 110 Dollar dann nachgekauft werden kann.

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