Tesla Aktie: Europas Achillesferse?
Tesla verzeichnet in Norwegen starkes Absatzwachstum, während die Verkäufe in anderen europäischen Ländern deutlich zurückgehen. Markenimage und Konkurrenz beeinflussen die Entwicklung.

- Norwegen: Tesla-Verkäufe im Mai verdreifacht
- Europa: Fünfter Absatzrückgang in Folge
- Markenimage leidet unter politischen Kontroversen
- Indien: Keine Pläne für lokale Produktion
Es ist ein Bild mit zwei Gesichtern, das sich Anlegern bei Tesla derzeit bietet. Während in einzelnen Märkten Jubelstimmung herrscht, brauen sich über dem europäischen Kontinent dunkle Wolken zusammen. Steht der E-Auto-Pionier vor einer Zerreißprobe, oder sind das nur vorübergehende Turbulenzen?
Norwegens Lichtblick – Europas düstere Realität
In Norwegen, dem Vorzeigeland der Elektromobilität, konnte Tesla seine Verkäufe im Mai eindrucksvoll verdreifachen, wie Daten des norwegischen Straßenverbandes zeigen. Der Absatz kletterte von 690 auf 2.346 Fahrzeuge, ein sattes Plus von 213 Prozent. Hauptverantwortlich für diesen Erfolg ist das überarbeitete Model Y, das sich dort seit drei Jahren als meistverkauftes Auto etabliert hat und offenbar passgenau die Bedürfnisse der Norweger nach Raum, Allradantrieb und Preis-Leistung trifft. Seit Jahresbeginn stiegen die Tesla-Verkäufe in Norwegen um 8,3 Prozent.
Doch was bedeutet dieser lokale Triumph im großen Ganzen? In den meisten anderen Teilen Europas zeichnet sich ein gegenteiliges Bild. Dort musste der Konzern den fünften Absatzrückgang in Folge hinnehmen. Besonders dramatisch fielen die Einbrüche in Schweden mit einem Minus von 53,7 Prozent und Portugal mit sogar 68 Prozent aus – und das, obwohl der Gesamtmarkt für Elektrofahrzeuge in diesen Ländern um fast ein Viertel zulegte. Auch in Dänemark (minus 30,5 Prozent), den Niederlanden (minus 36 Prozent), Spanien (minus 19 Prozent) und Frankreich (minus 67 Prozent im April laut PFA-Daten) sieht es nicht rosig aus.
Imageproblem hausgemacht?
Die Gründe für die Misere in Europa sind vielschichtig. Zum einen wächst die Konkurrenz stetig. Zum anderen scheint das Markenimage gelitten zu haben. Eine Umfrage der norwegischen EV-Vereinigung (NEVA) unter 15.000 Teilnehmern offenbarte, dass 43 Prozent angaben, aus politischen Gründen keinen Tesla kaufen zu wollen. Es wird spekuliert, wie viele Fahrzeuge mehr hätten verkauft werden können, wäre da nicht die öffentliche Wahrnehmung von Elon Musks politischen Äußerungen. Der Verband der europäischen Automobilhersteller (ACEA) nannte für den Absatzrückgang im April von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr ebenfalls die wachsende Konkurrenz und ein angeschlagenes Markenimage.
Zukunftsmarkt Indien: (Noch) kein Thema
Als wäre die Lage in Europa nicht schon herausfordernd genug, kommen Nachrichten aus wichtigen Wachstumsmärkten hinzu, die aufhorchen lassen. Berichten zufolge hat Tesla aktuell kein Interesse daran, eine Produktionslinie in Indien hochzuziehen. Dabei gilt gerade der indische Markt als einer der wichtigsten Zukunftsmärkte für Elektroautos, auch wenn er noch unterentwickelt und von Protektionismus geprägt ist.
Der chinesische Markt, ein weiterer Schlüsselmarkt, sieht sich derweil mit einem von BYD losgetretenen Preiskampf konfrontiert, der die Margen aller Hersteller unter Druck setzen dürfte. Ob Tesla sich diesem Trend entziehen kann, wird sich zeigen müssen. Die Aktie reagierte auf die gemischte Nachrichtenlage zuletzt volatil; im vorbörslichen US-Handel kam es nach Bekanntwerden der europäischen Zahlen zu Kursbewegungen im Bereich von etwa einem halben Prozentpunkt.
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