Tesla Aktie: Schlägt die Stunde der Wahrheit?

Die Anleger stehen vor einem Rätsel: Während Elon Musks Elektroautobauer mit dem Robotaxi-Test neue Hoffnungen weckt, häufen sich gleichzeitig die alarmierenden Signale. Ein weiterer Top-Manager kehrt dem Konzern den Rücken, die chinesische Konkurrenz dreht mächtig auf – und das Kerngeschäft schwächelt bedenklich.

Omead Afshar, einer der engsten Vertrauten von CEO Elon Musk, hat Tesla verlassen. Wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, ist sein Name bereits aus dem internen Mitarbeiterverzeichnis verschwunden. Für den angeschlagenen Elektroautopionier ist dies ein weiterer Rückschlag in einer ohnehin turbulenten Phase. Die Gründe für Afshars Abgang bleiben vorerst im Dunkeln.

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Xiaomi schockt mit Tesla-Killer

Während Tesla mit internen Problemen kämpft, formiert sich in China eine neue Bedrohung. Der Technologiekonzern Xiaomi sorgte mit seinem Elektro-SUV YU7 für einen Paukenschlag: In den ersten drei Minuten nach Marktstart gingen über 200.000 Vorbestellungen ein, nach einer Stunde waren es sogar 289.000 Stück. Analysten hatten lediglich 100.000 Bestellungen erwartet.

Der Kampfpreis von umgerechnet 35.400 US-Dollar liegt rund vier Prozent unter dem Model Y. Mit einer Reichweite von 760 Kilometern und intelligenter Ausstattung positioniert sich der YU7 als direkter Tesla-Konkurrent. CEO Lei Jun verspricht "deutlich bessere Spezifikationen und Leistung" als die etablierte Konkurrenz.

Robotaxi-Euphorie verpufft schnell

Die anfängliche Begeisterung über den Start der Robotaxi-Tests ließ die Tesla-Aktie zu Wochenbeginn um über acht Prozent steigen. Doch die Euphorie erwies sich als Strohfeuer – alle Gewinne wurden im Verlauf der Woche wieder abgegeben. Als reiner Autohersteller gilt Tesla mittlerweile als hoffnungslos unterlegen, das Unternehmen ist zur reinen Wette auf den Erfolg autonomer Fahrdienste geworden.

Analyst Mickey Legg von Benchmark Equity Research sieht dennoch großes Potenzial. Er hob sein Kursziel von 350 auf 475 US-Dollar an und prognostiziert einen Kursanstieg von bis zu 45 Prozent. Neue Gesetze in Texas würden Teslas Position im Robotaxi-Geschäft stärken.

Europa-Geschäft bereitet Sorgen

Während Musk auf die Robotaxi-Zukunft setzt, bröckelt das traditionelle Autogeschäft weiter. Besonders in Europa verliert der US-Hersteller kontinuierlich Marktanteile. Die Konkurrenz durch etablierte Autobauer und neue Player wie Xiaomi setzt dem Elektroautopionier zu.

Canaccord Genuity warnt bereits vor den Auswirkungen autonomer Fahrzeuge auf die gesamte Branche. Uber wurde von "Kauf" auf "Halten" herabgestuft, da Robotaxis die Kosten pro Meile drastisch senken könnten – von derzeit 3,40 US-Dollar auf unter einen Dollar bei Tesla-Fahrzeugen. Nur 411.000 Robotaxis könnten theoretisch die 1,2 Millionen US-amerikanischen Fahrdienst-Fahrer ersetzen.

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