Thyssenkrupp Aktie: Aufsichtsrats-Chaos und Milliardenrisiko
Thyssenkrupp-CEO López trotzt Aufsichtsratswiderstand und setzt auf umstrittene Grünstahl-Investitionen sowie TKMS-Börsengang.

- IG Metall lehnt Vertragsverlängerung von CEO López ab
- TKMS-Börsengang mit 18 Mrd. Euro Auftragsvolumen geplant
- Zwei Milliarden Investition in riskante Grünstahl-Produktion
- Holding-Struktur mit fünf eigenständigen Unternehmen angestrebt
Der Essener Industriekonzern steckt in einer heiklen Lage. Während CEO Miguel López seinen Vertrag bis 2031 verlängert bekam, muss er sich gegen massiven Widerstand aus den eigenen Reihen behaupten. Die IG Metall-Vertreter im Aufsichtsrat stimmten geschlossen gegen die Vertragsverlängerung – ein deutliches Misstrauensvotum. Nur das doppelte Stimmrecht von Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm rettete López wohl vor der Abwahl.
Parallel dazu treibt das Management die Abspaltung der Marinesparte TKMS voran. Am 8. August sollen die Aktionäre über den Börsengang von 49 Prozent der Werft-Tochter abstimmen. Mit einem Auftragsbestand von 18 Milliarden Euro gilt TKMS als einer der wertvollsten Konzernteile.
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Grünstahl-Wette wird zur Belastungsprobe
López setzt mit seiner Transformation auf eine riskante Strategie. Während Konkurrent ArcelorMittal seine Grünstahl-Projekte aufgab und auf 1,3 Milliarden Euro Fördergelder verzichtete, hält Thyssenkrupp an der klimaschonenden Produktion fest. Die erste Direktreduktionsanlage in Duisburg kostet zwei Milliarden Euro – und bewegt sich "an der Grenze der Wirtschaftlichkeit", wie das Unternehmen einräumt.
Die Anlage soll bis 2030 zwei Hochöfen ersetzen und zunächst mit Erdgas, später mit Wasserstoff laufen. Doch die Rahmenbedingungen bleiben schwierig: Hohe Strompreise und der schleppende Aufbau der Wasserstoffwirtschaft machen die Kalkulation unsicher.
Zeit der Entscheidungen
López plant einen radikalen Umbau in eine Holding mit fünf eigenständigen Unternehmen. Diese sollen für externe Investoren geöffnet werden – ein Schritt, der bei der Belegschaft auf Widerstand stößt. Die Gewerkschaft wirft dem Spanier vor, wichtige Entscheidungen ohne ausreichende Beteiligung der Arbeitnehmervertreter zu treffen.
Ob die Strategie aufgeht, wird sich bald zeigen. Der TKMS-Börsengang noch in diesem Jahr und die milliardenschwere Grünstahl-Wette entscheiden über López‘ Verbleib an der Spitze des Traditionskonzerns.
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