Thyssenkrupp Aktie: Gewinnsprung verpufft
Der Industriekonzern meldet einen deutlichen Nettogewinn, warnt jedoch vor einem erneuten Fehlbetrag im kommenden Jahr. Hohe Restrukturierungskosten für grünen Stahl belasten die Bilanz.

- Nettogewinn von über 500 Millionen Euro erzielt
- Prognose für 2025/26 sieht erneuten Verlust vor
- Hohe Kosten der Stahltransformation drücken Ausblick
- Aktienkurs deutlich unter Jahreshoch notiert
Endlich schwarze Zahlen: Thyssenkrupp meldet einen beachtlichen Nettogewinn von über einer halben Milliarde Euro und signalisiert die operative Wende. Doch die Freude der Anleger wird sofort gedämpft, denn der Ausblick auf das kommende Jahr offenbart ein teures Problem. Droht nach dem erfolgreichen Comeback direkt der nächste finanzielle Rückschlag?
Die Fakten im Überblick:
* Nettoergebnis: Turnaround gelungen mit 532 Millionen Euro Gewinn.
* Auftragsboom: Marine-Sparte sorgt für 15 % Plus bei den Bestellungen.
* Warnung: Konzern erwartet für 2025/2026 erneut einen Verlust.
Starke Zahlen, schwacher Ausblick
Das abgelaufene Geschäftsjahr 2024/2025 markiert operativ einen Erfolg. Das bereinigte EBIT kletterte um 13 Prozent auf 640 Millionen Euro, getrieben durch das Effizienzprogramm “APEX”. Besonders die Sparte Marine Systems (TKMS) erweist sich als verlässlicher Wachstumsmotor und kompensiert teilweise die Schwäche im traditionellen Stahlgeschäft. Der Free Cashflow verbesserte sich deutlich auf 363 Millionen Euro, was dem Management Spielraum für eine Dividende von 0,15 Euro je Aktie gibt.
Doch die positive Bilanz wird von der Prognose überschattet. Für das neue Geschäftsjahr rechnet der Vorstand nicht mit einer Fortsetzung des Gewinntrends, sondern mit einem Rückfall in die roten Zahlen. Ein Fehlbetrag zwischen 400 und 800 Millionen Euro steht im Raum.
Stahlsparte wird zur Kostenfalle
Verantwortlich für den trüben Ausblick ist primär die Stahlsparte Steel Europe. Während Umsatzrückgänge durch sinkende Preise und schwache Nachfrage bereits eingepreist waren, belasten nun die hohen Kosten für die notwendige Restrukturierung die Bilanz massiv. Der Umbau hin zu grünem Stahl und die Neuaufstellung des Konzerns verschlingen Milliarden, bevor sie Erträge liefern.
Diese Diskrepanz zwischen operativer Erholung und strategischen Kosten spiegelt sich im Aktienkurs wider. Das Papier notiert heute bei 9,23 Euro (-0,17 %) und hat sich seit dem 52-Wochen-Hoch im Oktober bei 13,24 Euro um rund 30 Prozent verbilligt.
Charttechnik: Warnsignale dominieren
Trotz einer beeindruckenden Performance seit Jahresanfang (+130 %) hat sich das technische Bild zuletzt eingetrübt. Der Kurs ist unter den wichtigen 200-Tage-Durchschnitt bei 9,71 Euro gefallen, was mittelfristig oft als Verkaufssignal gewertet wird. Auch der Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt ist negativ. Anleger honorieren zwar die operative Arbeit des Managements, doch die Angst vor einer langen Durststrecke durch die teure Transformation deckelt aktuell jegliche Kursfantasie.
Die Kernbotschaft für das kommende Jahr ist eindeutig: Die Substanz stimmt, doch die teure Sanierung der Stahlsparte verlangt den Aktionären erneut Geduld ab. Solange die Restrukturierungskosten die operativen Gewinne auffressen, dürfte das Aufwärtspotenzial der Aktie begrenzt bleiben.
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