ThyssenKrupp-Aktie: Wumms!

ThyssenKrupp reagiert auf Marktschwäche mit drastischen Maßnahmen: 11.000 Stellenabbau, Kapazitätsreduzierung und Standortschließungen. Barclays passt Kursziel an.

Die Kernpunkte:
  • Barclays korrigiert Kursziel auf 7,30 Euro
  • 11.000 Stellenabbau bis 2030 geplant
  • Produktionskapazitäten werden deutlich reduziert
  • Standort Bochum schließt 2028

Liebe Leserinnen und Leser,

die Aktie von ThyssenKrupp hat heute eine gute und gleichzeitig schlechte Nachricht erhalten. Barclays hat das Kursziel nach oben angepasst. Nun allerdings notiert der Wert aus deren Sicht bei einem Kursziel von 7,30 Euro. Das wäre extrem wenig. Denn die Notierungen sind immer noch knapp unterhalb der Marke von 11 Euro unterwegs. Die Börsen haben hier offenbar übertrieben. Oder? Nun wird es dramatisch für die Aktie und auch für das Unternehmen selbst.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Thyssenkrupp?

Dennis Grimm ist seit dem 1. Juli 2024 Mitglied des Vorstands der thyssenkrupp Steel Europe AG.
Am 30. August 2024 hat er dann zusätzlich die Position des Sprechers des Vorstands (quasi des Chefs) übernommen. Er ist also noch nicht sehr lange in seiner aktuellen führenden Position, was den Druck, unter dem er steht, noch erhöht, da er direkt zu Beginn seiner Amtszeit zahlreiche tiefgreifende und schwierige Entscheidungen verantworten muss.

Dramatische Marktlage und schwache Nachfrage

Konjunkturschwäche: Die europäische und globale Konjunktur ist seit einiger Zeit schwach, was die Nachfrage nach Stahl, insbesondere aus wichtigen Abnehmerbranchen wie dem Baugewerbe und der Automobilindustrie, dämpft.

Billigimporte: Der europäische Stahlmarkt wird zudem durch billige Stahlimporte aus Asien (insbesondere China) überflutet, die zu Dumpingpreisen auf den Markt kommen. Dies setzt die Preise massiv unter Druck und verringert die Margen für europäische Hersteller.

Hohe Energiepreise: Die energieintensive Stahlproduktion in Deutschland leidet weiterhin unter vergleichsweise hohen Energiepreisen, was die Produktionskosten in die Höhe treibt und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Ländern mit günstigerer Energie weiter mindert.

Stellenabbau und Kapazitätsreduzierung

Um auf die schlechte Marktlage zu reagieren und die Sparte wieder profitabel zu machen, hat Thyssenkrupp Steel (TKS) einen tiefgreifenden Sanierungsplan beschlossen. Dieser sieht den Abbau von insgesamt 11.000 Stellen (von aktuell ca. 27.000 auf 16.000 bis 2030) und eine signifikante Reduzierung der Produktionskapazitäten von 11,5 Millionen Tonnen pro Jahr auf 8,7 bis 9,0 Millionen Tonnen vor.

Kürzungen bei Mitarbeitern

Neben dem Stellenabbau wurden auch Einschnitte bei den Arbeitszeiten (für nicht-leitende Angestellte von 41 auf 39 Stunden), der Entfall von sechs freien AT-Tagen (mit Rückkaufoption) und Kürzungen bei Jubiläumsgeldern sowie Rufbereitschaftspauschalen vereinbart. Solche Maßnahmen sind schmerzhaft und führen zu Widerstand bei den Arbeitnehmervertretern.

Standortschließungen

Die Schließung des Standortes Bochum im Jahr 2028 ist ebenfalls ein harter Schlag.

Dennis Grimm ist aktuell um seine Postion als Chef der Stahlsparte von Thyssenkrupp nicht zu beneiden. Heftige Einschnitte zu Lasten der Arbeitnehmerschaft zu verantworten, erhöht nicht die Beliebtheit im Unternehmen.

Insgesamt ist und bleibt der Wert jedoch klar im Aufwärtstrend. Daran gibt es derzeit wenig Zweifel. Die Notierungen haben die wichtige Marke von 10 Euro klar hinter sich gelassen.

Thyssenkrupp-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Thyssenkrupp-Analyse vom 17. Juli liefert die Antwort:

Die neusten Thyssenkrupp-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Thyssenkrupp-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 17. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Thyssenkrupp: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...