Tilray Aktie: Politik treibt Rally
Die Tilray-Aktie erlebt starke Kurssprünge aufgrund von Berichten über eine bevorstehende Herabstufung von Cannabis im US-Drogenrecht, was zu Steuererleichterungen führen würde.

- US-Medien berichten über geplante Herabstufung von Cannabis
- Mögliche Aufhebung der belastenden Steuerregel 280E
- Aktie verzeichnete Kursgewinne von rund 44 Prozent
- Neue Premium-Produkte unter Marke Redecan vorgestellt
Tilray erlebt derzeit extreme Schwankungen und kräftige Kursgewinne. Auslöser sind Berichte über eine bevorstehende Änderung der US-Bundespolitik zu Cannabis. Im Fokus steht die mögliche Herabstufung von Marihuana im US-Drogenrecht – ein Schritt mit erheblichen Folgen für Steuern, Regulierung und Finanzierung im gesamten Sektor.
Historische Weichenstellung in den USA
Mehrere große US-Medien, darunter die Washington Post und Axios, berichten übereinstimmend, dass Präsident Donald Trump kurz vor der Unterzeichnung einer Anordnung zur Neubewertung von Cannabis steht. Demnach soll Cannabis von Schedule I auf Schedule III des Controlled Substances Act verschoben werden. Der Markt rechnet damit, dass die Entscheidung bereits in dieser Woche formell getroffen werden könnte.
Die Dimension dieses Schrittes:
- Schedule I heute: Einstufung gemeinsam mit Substanzen wie Heroin, offiziell ohne anerkannten medizinischen Nutzen.
- Schedule III künftig: Neubewertung in einer Kategorie mit etwa anabolen Steroiden oder Tylenol mit Codein, mit anerkanntem medizinischen Nutzen und deutlich geringeren regulatorischen Hürden.
Das Handelsvolumen in der Tilray-Aktie ist sprunghaft angestiegen. Sowohl institutionelle als auch private Anleger scheinen eine Lockerung der Regulierung bereits einzupreisen, noch bevor die Unterschrift tatsächlich geleistet ist.
Steuerregel 280E im Fokus
Der wichtigste Treiber für die optimistische Stimmung rund um Tilray ist die mögliche Entschärfung von Section 280E des US-Steuerrechts. Diese Vorschrift verbietet Unternehmen, die mit Substanzen der Schedule I oder II handeln, den Abzug normaler Betriebsausgaben. In der Praxis führt das zu effektiven Steuerquoten, die 70 % übersteigen können.
Eine Einstufung von Cannabis in Schedule III hätte für Tilray und andere Anbieter mit US-Exposure spürbare finanzielle Effekte:
- Steuerliche Entlastung: Übliche Ausgaben wie Mieten, Löhne oder Marketing könnten wieder steuerlich geltend gemacht werden.
- Stärkerer Cashflow: Wegfall der 280E-Belastung würde Nachsteuergewinne erhöhen und zusätzliche Mittel für Wachstum freisetzen.
- Besserer Zugang zu Finanzierungen: Auch ohne vollständige Legalisierung dürfte eine Einstufung in Schedule III die Zusammenarbeit mit Banken erleichtern und die Kapitalkosten senken.
Genau diese Kombination aus Steuerentlastung und besserem Finanzierungsklima steht im Zentrum der aktuellen Neubewertung.
Operative Impulse: Redecan als Hebel
Parallel zu den politischen Fantasien arbeitet Tilray an der Ausweitung seines Angebots. Jüngst kündigte das Unternehmen eine Produktoffensive unter der Marke Redecan an. Neu vorgestellt wurden “Amped Live Resin Liquid Diamond”-Vape-Kartuschen, die auf das Premiumsegment zielen.
Diese Produkte adressieren den Trend hin zu hochpotenten, höherpreisigen Konzentraten. Mit Sorten wie “Space Age CK” und “Blueberry DNTS” will Tilray die Margen im Derivatebereich stärken und gleichzeitig von der allgemein verbesserten Stimmung im Cannabissektor profitieren.
Marktreaktion und hohe Volatilität
Die unmittelbare Marktreaktion auf diese Gemengelage aus Politik- und Produktnews ist deutlich. In der Handelssitzung direkt vor Beginn der aktuellen Woche sprang die Tilray-Aktie um rund 44 % nach oben, bei massiv erhöhtem Volumen. Die Kaufdynamik setzte sich im vorbörslichen und frühen Handel fort.
Wichtige Beobachtungen:
- Volumenanstieg: Das Handelsvolumen liegt um ein Vielfaches über dem 30-Tage-Durchschnitt, was auf starkes Interesse größerer Adressen schließen lässt.
- Sektorbewegung: Tilray läuft weitgehend im Gleichklang mit dem AdvisorShares Pure US Cannabis ETF (MSOS), der ebenfalls deutliche Gewinne verzeichnet.
- Short-Eindeckungen: Die Schärfe des Kursanstiegs deutet darauf hin, dass Leerverkäufer Positionen schließen müssen und die Rally zusätzlich antreiben.
Die Aktie bleibt damit stark nachrichtengetrieben. Solange die angekündigte Umstufung nicht offiziell unterzeichnet und in ihren Details veröffentlicht ist, dürfte Tilray hochvolatil bleiben. Eine formale Bestätigung des Executive Orders wäre der nächste zentrale Trigger für die weitere Kursentwicklung.
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